Soziale Hochschule Leohaus

Die Soziale Hochschule Leohaus war eine von 1919 bis 1994 bestehende private katholische „Volkshochschule“ in München, ab 1920 in Kochel am See.

Geschichte

Vorläufer war das 1915 gegründete Leohaus, Hauptstelle katholisch-sozialer Vereine, das alle katholischen Sozialverbände Bayerns bündelte und zur Zentrale des süddeutschen Verbandes der Katholischen Arbeitervereine wurde.[1]

Daraus entstand 1919 die Soziale Hochschule Leohaus, die bis 1994 bestand. Die Hochschule hatte den Zweck katholische erwerbstätige Frauen und Männer auf Tätigkeiten in den Christlichen Gewerkschaften und katholisch-sozialen Verbänden vorzubereiten.[2] Es wurden 20- bis 35-jährige Mitgliedern aus katholisch-sozialen Vereinen bevorzugt.[3] Die Kurse fanden von Oktober/November bis März/ April statt. 1920 übersiedelte die Schule nach Kochel am See.[4] Persönlichkeiten wie Karl Arnold oder die bayerischen Arbeitsminister Hans Schütz und der Sozialminister Paul Strenkert absolvierten am Leohaus eine Ausbildung.[4]

Namensgeber war Papst Leo XIII., der 1891 die Enzyklika Rerum novarum herausgab.[5]

Literatur

  • Franz Gruber: Soziale Hochschule Leohaus. Einführungsschrift zur Gründung einer sozialen Hochschule zugleich ein Beitrag zur Frage der Volksbildung., Verlag: München. Hauptstelle katholisch-sozialer Vereine E. V. in München, Leohaus 1919
  • 75 Jahre Soziale Hochschule Leohaus, Katholisch-Soziale Volkshochschule Seehof, Katholisches Sozialinstitut, Arbeitsgemeinschaft der Sozialinstitute der KAB Süddeutschlands: 1919 - 1994, Sozialinstitut der KAB Süddeutschland 1994

Einzelnachweise

  1. Heinz Hürten: „Katholisches Verbandswesen“, Historisches Lexikon Bayern, abgerufen am 17. Dezember 2015
  2. Roland Batz: „Frauen in der Arbeitswelt“, Echter 2001, Seite 65
  3. Frank Engel, Frank Nestmann, Gabriele Niepel, Ursel Sickendiek: „Weiblich, ledig, kinderlos und alt: Soziale Netzwerke und Wohnbiographien alter alleinstehender Frauen“, Springer-Verlag 2013, S. 60 f.
  4. a b Franz Loidl: Katholischer Arbeiterverein in Wien III, 1872-1972, Wiener Katholische Akademie 1982, Seite 77
  5. Heinz Hürten: „Ein schwieriges Verhältnis zu katholischen Verbänden Oswald von Nell-Breuning und die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB)“, Texte zu einem Vortrag zum Walter-Dirks-Tag 2004 in der Rabanus-Maurus-Akademie Frankfurt am 14. Januar 2004, abgerufen am 17. Dezember 2015