Soziabilität
Soziabilität (neulateinisch soziabilis, ~ „zum Gefährten geeignet“) bezeichnet in der gehobenen Umgangssprache die Fähigkeit Einzelner, neue soziale Beziehungen aufzunehmen und zu pflegen. „Soziabilität “ ist als Fachwort der Psychologie generell die (individuell unterschiedlich ausgeprägte) Fähigkeit, sich in eine Gemeinschaft einzufügen und wirkungsvoll mit anderen zusammenzuarbeiten.
Näheres
Prinzipiell verfügt jeder Mensch zumindest partiell genetisch über die Möglichkeit, diese grundlegende Fähigkeit zu erwerben (vgl. jedoch: Urvertrauen). Determiniert ist allerdings nicht, wie genau diese sozialen Beziehungen dann aussehen – dies wird erst in der Sozialisation präformiert, die die menschliche Angewiesenheit auf soziale Steuerung und Unterstützung bedient.
Einer hohen Soziabilität kommen beispielsweise zugute:
- Empathie
- Erfahrungsanreicherung, gutes Erinnerungsvermögen
- Fähigkeit zur Vertrauen erweckenden symbolischen Interaktion, d. h. Kommunikation und Sprache
- Koordination des Handelns mit anderen Akteuren
- Kooperation in Arbeits- und Handlungssystemen
- Arbeit in politischen Institutionen, sozialen Einrichtungen oder Betrieben
Ein verwandtes Konzept, das vornehmlich in der Psychologie relevant ist, ist das der Sozialkompetenz.
Ambivalenz der Soziabilität
Soziabilität kann auch eine Chance zu schädigendem Handeln sein, das heißt zur Ausbeutung der Sozialität der Mitakteure. Empathiefähigkeit etwa verleitet auch dazu, das Sozialverhalten anderer auszunutzen. Dies kann in helfenden Berufen zum Problem werden. In der Supervision wird versucht, dem entgegenzuwirken.