Sound of Noise

Film
Deutscher TitelSound of Noise
Die Musik-Terroristen
OriginaltitelSound of Noise
ProduktionslandSchweden, Frankreich
OriginalspracheSchwedisch
Erscheinungsjahr2010
Länge101 Minuten
AltersfreigabeFSK 12[1]
Stab
RegieOla Simonsson
Johannes Stjärne Nilsson
DrehbuchOla Simonsson
Johannes Stjärne Nilsson
Jim Birmant
ProduktionJim Birmant
Guy Péchard
Christophe Audeguis
Olivier Guerpillon
MusikMagnus Börjeson
Fred Avril
KameraCharlotta Tengroth
SchnittStefan Sundlöf
Besetzung
  • Bengt Nilsson: Amadeus Warnebring
  • Sanna Persson: Sanna Persson
  • Magnus Börjeson: Magnus
  • Marcus Haraldson Boij: Marcus
  • Fredrik Myhr: Myran
  • Anders Vestergård: Anders
  • Johannes Björk: Johannes
  • Sven Ahlström: Oscar Warnebring
  • Ralph Carlsson: Hagman
  • Paula McManus: Colette
  • Peter Schildt: Polizeikommissar
  • Pelle Öhlund: Sanchez
  • Dag Malmberg: Örjan Levander
  • Björn Granath: Hospitaldirektor
  • Anders Jansson: Bosse
  • Sten Elfström: Professor
  • Irene Lindh: Warnebrings Mutter
  • Iwar Wiklander: Tony
  • Robin Keller: Jean-Pierre

Sound of Noise ist eine Musik-Komödie aus dem Jahr 2010. Drehbuch und Regie übernahmen Ola Simonsson und Johannes Stjärne Nilsson. Der Film erzählt die Geschichte von sechs Musikern, die gemeinsam an mehreren Orten in der Stadt illegal musizieren. Der Film folgt dem 2001er Film Music for One Apartment and Six Drummers, welcher von den gleichen Mitwirkenden produziert wurde und dem gleichen Konzept folgt. Der Titel ist an das Manifest des italienischen Futuristen Luigi Russolo «L’arte dei Rumori» (englisch The Art of Noises) angelehnt.[2]

Handlung

Eine Gruppe von sechs anarchischen Musikern, angeleitet von Sanna Persson und einem Konduktor namens Magnus, beschließt auszuschwärmen, um Musik mit Gegenständen zu machen, die „normalerweise“ nicht mit Musik in Verbindung gesetzt werden. Sie planen ein Konzert an vier verschiedenen Orten in der Stadt, welche jeweils mit humorvollen Namen versehen werden. Vorher haben sie allerdings sorgfältig geplant, welche Objekte für die Klänge genutzt werden können. Die ganze Zeit wird die Gruppe von einem unmusikalischen Polizisten namens Amadeus Warnebring beobachtet, der in eine aufstrebende Musikerfamilie[3] hineingeboren wurde. Er selbst hasst den Klang von Musik.

Die Gruppe beginnt ihr Konzert in einem Operationssaal, wo sie auch unter anderem einen bekannten TV-Moderator als Klangobjekt benutzen, der sich wegen Hämorrhoiden im Krankenhaus befindet. Der nächste Teil findet im Schalter- und Warteraum einer Bank statt. Unter anderem schreddert die Gruppe Banknoten, um den Klang eines Basses zu imitieren. Das nächste Stück findet vor der Oper statt, wo die Gruppe Bulldozer verwendet, um sie in einen Brunnen zu hauen. Für das Crescendo wird die Brunnenstatue umgestoßen, worauf sie auf den Boden fällt. Das letzte Stück wird auf gespannten, herunterhängenden Hochspannungskabeln gespielt, wobei diese wie Geigensaiten gespielt werden.

Warnebring kommt irgendwann zu der Erkenntnis, dass er die Geräusche, die die Musiker spielen, auf Dauer nicht mehr wahrnimmt. In diesem Moment fasst er einen Plan, wonach er die Musiker dazu bringt, die ganze Stadt als Instrument zu nutzen, weil er die Energieversorgung rhythmisch kontrolliert. Der Plan hat Erfolg: Persson bemerkt, dass die Stadtgeräusche um sie herum langsam musikalisch werden. Warnebring hingegen wird von allen Tönen befreit. Der Film endet damit, dass die Musiker aus der Stadt flüchten, und als Lounge Act spielen, während Warnebring irgendwo ein stilles Konzert genießt.

Produktion

Die Musik wurde von Magnus Börjeson komponiert[4] und wurde von Fred Avril vervollständigt. Der Impuls zum Film wurde von BLISS in Frankreich gegeben und zusammen mit Dfm fiktion produziert.[5][6] Der Film erhielt 10 Millionen Schwedische Kronen Förderung vom Schwedischen Filminstitut. Gedreht wurde der Film in Cinemascope. Drehort war hauptsächlich Malmö.[7]

Kritiken

Die Website IndieWire verglich den Film mit Bonnie und Clyde auf Drums.[8] Auch die New York Times äußerte sich zu dem Film und nannte ihn „ein trockenes, selbstbewusstes Kulturvergnügen“.[9] Die Zeit schrieb:

„Sound Of Noise ist ein wunderbar surrealer Film. Aber darüber hinaus eine feinsinnige Parabel für die Kulturpolitik der Gegenwart.“

Rabea Weihser: Die Zeit[10]

Auszeichnungen

Sound of Noise gewann den Young Critics Award und das Rail d’Or bei der Kritikerwoche der Internationalen Filmfestspiele von Cannes.[11] Außerdem erhielt er den Free Spirit Award beim Internationalen Filmfestival Warschau 2010.[11] Beim Molodist-Festival in Kiew gewann der Film den Preis für den besten Langfilm und den Publikumspreis.[12] Weiterhin gewann er den Guldbagge-Preis für „eine virtuose Verbindung von Sound und Musik“.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Sound of Noise. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juni 2011 (PDF; Prüf­nummer: 126 280 K).
  2. De kan Cannes. In: svd.se. SvD.se, abgerufen am 28. Dezember 2015.
  3. Festival 2016. In: siff.net. Seattle International Film Festival, archiviert vom Original am 18. September 2011; abgerufen am 28. Dezember 2015.
  4. Alexander Vickhoff: Jakt på sex mystiska trummisar på Operan. Abgerufen am 28. Dezember 2015.
  5. Sound of Noise PressKit. (PDF) In: International Critics’ Week. Archiviert vom Original am 15. Juni 2011; abgerufen am 28. September 2010.
  6. Sound of Noise (2010). In: sfi.se. Abgerufen am 28. Dezember 2015 (britisches Englisch).
  7. Sound of Noise (2010). In: sfi.se. Abgerufen am 28. Dezember 2015 (britisches Englisch).
  8. CANNES REVIEW | Bonnie and Clyde on Drums: The Swedish Musical Comedy „Sound of Noise“. In: indiewire.com. Indiewire, abgerufen am 28. Dezember 2015.
  9. Movie Reviews, Showtimes and Trailers – Movies. In: The New York Times. movies.nytimes.com, abgerufen am 28. Dezember 2015.
  10. Rabea Weihser: Film „Sound Of Noise“: Ocean’s Six gegen das Kulturestablishment. In: Zeit online. 9. August 2011, abgerufen am 14. Dezember 2015.
  11. a b Sound of Noise. In: sfi.se. Abgerufen am 28. Dezember 2015 (britisches Englisch).
  12. Sergey Loznitsa’s ‘My Joy’ Awarded Grand Prix at the International Film Festival Molodist. In: The Hollywood Reporter. Abgerufen am 28. Dezember 2015.