Sorno (Senftenberg)
Sorno, niedersorbisch Žarnow, Anfang des 19. Jahrhunderts bis 1937 Wendisch Sorno, war ein Ort im Süden der Niederlausitz. Sorno lag an einem Flusszweig der Schwarzen Elster, der nach der Ortschaft benannten Sornoschen Elster, zirka sieben Kilometer nordöstlich der Stadt Senftenberg und westlich von Rosendorf.
Das Dorf wurde im 20. Jahrhundert durch den Tagebau Sedlitz zum Abbau von Braunkohle überbaggert, dafür wurden 340 Einwohner umgesiedelt.
Geschichte
Funde bei Ausgrabungen weisen auf Besiedlungen in der Jungsteinzeit und in der Bronzezeit hin.[1] Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1370.[2] Bis zur Industrialisierung lebten die Bewohner des Dorfes vom Mühlenhandwerk und von der Landwirtschaft. Die Bauern aus Sorno waren genau wie die aus Meuro, Klettwitz und Lieske zu Diensten im Amt Senftenberg verpflichtet. Sie mussten Mist aus den Schafställen in die Weinberge des Amtes in der Hörlitzer Flur transportieren.[3]
Noch Ende des 19. Jahrhunderts sprachen nach Arnošt Muka alle Einwohner von Sorno Zuhause untereinander Sorbisch.[4] In den folgenden Jahrzehnten bis zur Abbaggerung ging der Anteil der Sorbischsprecher kontinuierlich zurück.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Sorno mit Rosendorf durch die Ilse Bergbau AG als Braunkohlenrevier erschlossen. Die endgültige Devastierung erfolgte in den Jahren 1971 bis 1973, zum 1. Januar 1973 erfolgte die Eingemeindung nach Sedlitz.
Bevölkerungsentwicklung Sorno
Einwohnerentwicklung in Sorno von 1875 bis 1971[5] | |||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
1875 | 403 | 1890 | 427 |
1910 | 426 | 1925 | 460 |
1933 | 415 | 1939 | 394 |
1946 | 485 | 1950 | 654 |
1964 | 340 | 1971 | 142 |
Literatur
- Frank Förster: Verschwundene Dörfer im Lausitzer Braunkohlenrevier. 3., bearbeitete und erweiterte Auflage, Domowina-Verlag, Bautzen 2014, S. 289–298.
Weblinks
- Sorno im Archiv verschwundener Orte
- Einleitung zur Ortsgeschichte – Industriezeitalter, Braunkohleabbau, Devastierung – Die Zeit zwischen den Weltkriegen (Memento vom 10. August 2014 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Dokumentation bergbaubedingter Umsiedlungen, Archiv verschwundener Orte, S. 240
- ↑ Dokumentation bergbaubedingter Umsiedlungen, Archiv verschwundener Orte, S. 241
- ↑ Werner Forkert: Zum Familienausflug in die Weinberge bei Senftenberg. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg. 9. August 2008, archiviert vom Original am 5. Januar 2016; abgerufen am 12. August 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Statistik der Lausitzer Sorben: Die Gemeinde Sornow mit Lieske. (Arnošt Muka, 1884–1886)
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 kB) Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 12. August 2015.
Koordinaten: 51° 33′ N, 14° 6′ O
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Gedenkstein für die Orte Sorno und Rosendorf in Senftenberg, Brandenburg
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Preuss. Landesaufnahme, Reichsamt für Landesaufnahme
, Lizenz: PD-§-134Ausschnitt aus dem Messtischblatt 2545 - Senftenberg - von 1920. Der Ort Sorno (sorb. Žarnow) bei Senftenberg.
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