Sophie und Karl Binding Stiftung

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Die Sophie und Karl Binding Stiftung mit Sitz in Basel ist eine gemeinnützige Stiftung, die in der ganzen Schweiz Projekte aus den Bereichen Umwelt, Soziales, Bildung und Kultur unterstützt.

Geschichte

Die Stiftung wurde 1963 durch das Ehepaar Sophie Binding-Hübscher (1902–1989) und Karl Binding (1911–1994) gegründet. Die aus Frankfurt am Main stammende Sophie von Opel-Hübscher war in erster Ehe mit Hans von Opel, einem Enkel des Gründers der Opelwerke, verheiratet. Hans von Opel hatte sich nach dem Verkauf der Autowerke an General Motors 1929 in der Schweiz, in Liestal, niedergelassen. In Basel hatte er eine Finanzierungsgesellschaft für Automobilhandelsfirmen, die Hansa Aktiengesellschaft, gegründet, die sich zu einer bedeutenden Beteiligungs- und Finanzgesellschaft entwickelte.

Hans von Opel starb 1948. Jung verwitwet, heiratete Sophie von Opel-Hübscher 1951 Karl Binding und brachte das Vermögen ihres ersten Ehemannes mit in die Ehe. Karl Binding wurde ebenfalls in Frankfurt am Main geboren und entstammte der gleichnamigen Brauereifamilie Binding. Da die Familie seit 1876 das Schweizer Bürgerrecht besass, zog er während des Zweiten Weltkrieges in die Schweiz, um dort militärischen Hilfsdienst zu leisten.

Das Ehepaar führte ein eher zurückgezogenes Leben, liebte die Berge und die Jagd. Kinderlos geblieben, wollte es mit der Sophie und Karl Binding Stiftung einen Beitrag leisten an soziale, kulturelle und sonstige gemeinnützige Projekte und damit etwas von dem, was es der Schweiz zu verdanken hatte, zurückgeben. 1955 zog es nach Schaan im Fürstentum Liechtenstein, wo es 1986 eine weitere Stiftung, die Binding Stiftung mit Sitz in Schaan, gründete.

Organisation

Die Stiftung ist eine gemeinnützige Förderstiftung. Der vierköpfige Stiftungsrat setzt sich zusammen aus Ulrich Vischer (Präsident), Carl Binding (Vizepräsident), Françoise Marcuard-Hammer und Tibère Adler. Ehemalige Präsidenten der Sophie und Karl Binding Stiftung waren Paul Kopp, Alt-Stadtpräsident von Luzern, Hans Meier, ehemaliger Direktor der Christoph Merian Stiftung Basel, David Linder, Alt-Nationalrat und Bernhard Christ, Alt-Grossratspräsident Basel-Stadt. Die Geschäftsstelle besteht aus Monika Wirth, Jan Schudel und Theres Käser. Die Sophie und Karl Binding Stiftung ist Gründungsmitglied von SwissFoundations, dem Verband der Schweizer Förderstiftungen.

Stiftungszweck und Fördertätigkeit

Die Stiftung fördert gemäss ihrer Stiftungsurkunde in der ganzen Schweiz Projekte aus den vier Bereichen Umwelt, Soziales, Bildung und Kultur. Dazu stehen ihr heute jährlich mehrere Millionen Franken zur Verfügung, womit die Stiftung zu den grossen Stiftungen der Schweiz gehört. Etwa die Hälfte der Mittel fliesst in eigene Schwerpunktprojekte, die über mehrere Jahre finanziell unterstützt werden. Mit dem Rest werden Projekte auf Gesuch hin unterstützt. Schwerpunktprojekte sind das Jugend-Arbeitsintegrationsprojekt LIFT, die Regionalstelle Romandie von idée:sport, das Centre for Philanthropy Studies der Universität Basel, das Kunstprojekt Binding Sélection d’Artistes, das Jugendchor-Austauschprogramm EchangeChœurs, die Schweizerische Beratungsstelle für Künstlernachlässe und das Bildungsprojekt Univers Suisse.

Seit 2021 vergibt die Stiftung jährlich den Binding Preis für Biodiversität, der mit Fr. 100'000.- dotiert ist. Ausgezeichnet werden wegweisende Leistungen zur Förderung der Vielfalt von Lebensräumen, Arten und genetischen Ressourcen sowie deren Wechselwirkungen. Im Fokus steht dabei ausdrücklich der Siedlungsraum. Die Jury wird präsidiert von Prof. Dr. Markus Fischer, Ordinarius und Direktor des Botanischen Gartens der Universität Bern.

Frühere Schwerpunktprojekte waren der Binding Waldpreis, die Ferienwohnungen für Behinderte in Vazerol (Kanton Graubünden), das Bildungsprojekt Masterprogramm Kulturmanagement, das Kurszentrum für Hirnverletzte Académie Fragile Suisse, das Barockorchester La Cetra oder das Theateraustauschprojekt TransHelvetia.

Weitere Mittel werden im Rahmen eines Programmthemas pro Förderbereich vergeben. Die Programmthemen sind derzeit: Landschaftsschutz, Kinder- und Jugendintegration, Kohäsion und Kulturerbe. Gesuchstellerinnen und Gesuchsteller finden auf der Website der Stiftung detaillierte Informationen dazu, welche Projekte für eine Förderung in Frage kommen und welche nicht.

Siehe auch

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