Sontheim (Illesheim)
Sontheim Gemeinde Illesheim | |
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Koordinaten: | 49° 28′ N, 10° 26′ O |
Höhe: | 339 m ü. NHN |
Einwohner: | 82 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91471 |
Vorwahl: | 09841 |
Sontheim (fränkisch: Sunda[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Illesheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3]
Geographie
0,75 km nordwestlich des Dorfes liegt der Riedbuck, 1 km südwestlich das Flurgebiet Klinge, 1 km südlich das Leitenholz und 1 km östlich das Scherholz. Die Kreisstraße NEA 39 führt nach Westheim (1,2 km südwestlich) bzw. nach Obernzenn zur Staatsstraße 2253 (3,0 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt an der Penleins- und Wasenmühle vorbei nach Ickelheim zur St 2253 (1,7 km nördlich).[4]
Geschichte
Der Ort wurde wahrscheinlich wie die umliegenden -heim-Orte um 650 gegründet. 1100 wurde der Ort als „Svntheim“ erstmals urkundlich erwähnt. In einer Urkunde des Klosters Heilsbronn wurde ein Hermann Beyr zu „Sůnthaim“ erwähnt, der diesem jährlich einen Teilertrag seiner Mühle (die Penleinsmühle) zusicherte. 1416 fiel die Mühle als Lehen dem Kloster heim.[5] Der Ortsname bedeutet „die im Süden gelegene Wohnstatt“ mit Bezug auf dem im Norden gelegenen Königshof in Ickelheim.[6][7]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Sontheim 15 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Schultheißenamt Markt Bergel aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Windsheim, die Reichsstadt Windsheim und die Rittergüter Obernzenn-Aberdar und -Gutend gemeinsam inne. Grundherren waren das Fürstentum Bayreuth (Kastenamt Ipsheim: 1 Hof, 1 Gut; Kastenamt Windsheim: 2 Halbhöfe, 1 Gut, 1 Sölde), das Stiftsamt Ansbach (1 Häckersgütlein), die Reichsstadt Windsheim (4 Anwesen), das Rittergut Obernzenn-Aberdar (2 Halbhöfe, 1 Gut zur Hälfte), das Rittergut Obernzenn-Gutend (1 Hof zur Hälfte, 1 Gut zur Hälfte) und das schwarzenbergisches Amt Seehaus (1 Hof zur Hälfte).[8]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Sontheim dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Westheim und der 1817 gebildeten Ruralgemeinde Westheim zugeordnet. Die freiwillige Gerichtsbarkeit über vier Anwesen hatten bis 1848 die Patrimonialgerichte Obernzenn-Aberdar und -Gutend inne.[9] Am 1. Juli 1975 wurde der Ort im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Illesheim eingegliedert.
Bau- und Bodendenkmäler
- Fingalshöhle
- Haus Nr. 10: erdgeschossiges, vierzoniges Fachwerkwohnstallhaus des 16. Jahrhunderts mit doppeltem Stall; leerstehend; Stubenumfassungen 1729 in Fachwerk erneuert (neuer Eckpfosten bezeichnet „G. H.“ ? „1729“); Stube mit verstärkter Balkendecke und Wandvertäfelung, alter Dachstuhl mit verblatteten Bügen[10]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 103 | 112 | 132 | 107 | 101 | 103 | 81 | 100 | 72 | 85 | 82 |
Häuser[11] | 17 | 18 | 21 | 20 | 16 | 19 | 16 | 17 | |||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Gumbertus (Westheim) gepfarrt.[8] Die Katholiken sind nach St. Bonifaz (Bad Windsheim) gepfarrt.[20][22]
Literatur
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 190–192.
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 184.
- Johann Kaspar Bundschuh: Sontheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 355 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Sontheim. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 295 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 131 (Digitalisat). Ebd. S. 217 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 385 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Weblinks
- Sontheim im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
- Sontheim in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Sontheim in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 25. November 2021.
- Sontheim. In: illesheim.de. Abgerufen am 6. Juli 2023.
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 340 (Digitalisat).
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 190. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „sundɒ“.
- ↑ Gemeinde Illesheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. Juli 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 385.
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 190 f.
- ↑ Siehe Website illesheim.de
- ↑ a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 131.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 217.
- ↑ H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 184. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 87 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 265 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1098, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1265, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1200 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1272 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1310 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1136 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 832 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 177 (Digitalisat).
- ↑ Karte unseres Seelsorgebereichs. In: ssb-westmittelfranken.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.