Sonnenwald (Gemeinden Aigen-Schlägl, Ulrichsberg)

Sonnenwald (Weiler)
Ortschaft
Basisdaten
Pol. Bezirk, BundeslandRohrbach (RO), Oberösterreich
GerichtsbezirkRohrbach
Pol. GemeindeAigen-Schlägl  (KG Aigen)
Koordinaten48° 42′ 30″ N, 13° 58′ 59″ Of1
f3f0
Einwohner der Ortschaft1 (1. Jän. 2022)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer10827
Zählsprengel/ -bezirkAigen-Umgebung (41343 001)
Bild
Jausenstation Blauer Hirsch im Weiler Sonnenwald
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
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Sonnenwald (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Basisdaten
Pol. Bezirk, BundeslandRohrbach (RO), Oberösterreich
GerichtsbezirkRohrbach
Pol. GemeindeUlrichsberg  (KG Schindlau)
Koordinaten48° 42′ 26″ N, 13° 58′ 56″ Of1
f3f0
Einwohner der Ortschaft2 (1. Jän. 2022)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer11329
Zählsprengel/ -bezirkUlrichsberg-Umgebung (41342 001)
Bild
Veichtkapelle in den zerstreuten Häusern Sonnenwald
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
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Sonnenwald ist eine Siedlung in den Gemeinden Aigen-Schlägl und Ulrichsberg im Bezirk Rohrbach in Oberösterreich.

Geographie

Sonnenwald befindet sich an der österreichisch-tschechischen Grenze im Waldgebiet des Böhmerwalds. Der Ort besteht aus einem Weiler in der Gemeinde Aigen-Schlägl mit 4 Adressen und einer Streusiedlung in der Gemeinde Ulrichsberg mit 2 Adressen (Stand: 1. April 2020).[1] Sonnenwald gehört zu den Einzugsgebieten des Rotbachs und des Sonnenwaldbachs.[2] Der Schwarzenbergsche Schwemmkanal verläuft durch das Gebiet.

Der Ort liegt im südlichsten Ausläufer einer großen Rodungsinsel auf tschechischer Seite.[3] Um die Siedlung erstrecken sich artenreiche montane Borstgrasrasen und magere Flachland-Mähwiesen.[4] Mehrere große Wiesen werden landwirtschaftlich genutzt.[5] Am Rotbach liegt eine Grünlandbrache, die zu den Mädesüß-Staudenfluren gezählt wird.[6] Es gibt bedeutende Vorkommen an Bekassinen (Gallinago gallinago) und Wachtelkönigen (Crex crex). Im Gebiet zwischen Sonnenwald und Oberhaag werden regelmäßig Elche gesichtet.[7]

Sonnenwald ist Teil der 22.302 Hektar großen Important Bird Area Böhmerwald und Mühltal.[8] Das bebaute Gebiet ist vom 9.350 Hektar großen Europaschutzgebiet Böhmerwald-Mühltäler umgeben.[9]

Geschichte

Sonnenwald war ein Zentrum der Glaserzeugung, zu deren Blütezeit um 1850 bis zu 170 Personen hier lebten. Die Entstehung von Glashütten war durch das reiche Vorhandensein von Holz und Quarz begünstigt worden.[5]

Bis zur Gemeindefusion von Aigen im Mühlkreis und Schlägl am 1. Mai 2015[10] gehörte der Aigen-Schlägler Teil von Sonnenwald zur Gemeinde Aigen im Mühlkreis.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Veichtkapelle am Waldrand wurde von Mitgliedern der Familie Veicht gestiftet und erhalten. Sie entstand nach der Rettung vor Wölfen im Jahr 1600 und wurde im Ganzen oder in Teilen in den Jahren 1720, 1842, 1909 und 1957 erneuert. Im Inneren befinden sich ein Mater-Dolorosa-Ölbild und eine Krönung-Mariens-Gruppe.[12] Die Böhmerwaldschule ist in einem ehemaligen Forsthaus untergebracht und bietet Kindern Führungen durch den Wald an.[13]

Zwei mittelschwere Langlaufloipen, die 12 km lange Bärnsteinloipe[14] und die 4,3 km lange Sonnenwald-Loipe, verlaufen durch den Ort.[15]

Weblinks

Commons: Sonnenwald (Gemeinden Aigen-Schlägl, Ulrichsberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  2. DORIS (Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System). Land Oberösterreich, Abteilung Geoinformation und Liegenschaft, abgerufen am 16. Juni 2022.
  3. Hans Uhl: Wiesenvögel in Oberösterreich 2008. Ergebnisse der landesweiten Bestandserhebungen 1994 bis 2008 und Naturschutzbezüge. Projektbericht. BirdLife Österreich, Wien 2009, S. 72 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 16. Juni 2022]).
  4. Claudia Ott, Barbara Thurner: Bestandesanalyse der Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie mit Erhaltungsverpflichtung. In: Claudia Ott, Jörg Oberwalder, Stefan Guttmann (Hrsg.): Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler. Band I – Managementplan. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz, Linz 2010, S. 64 und 73 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 16. Juni 2022]).
  5. a b Karin Fuchs, Wolfgang Hacker, Sabine Pinterits, Bernhard Splechtna, Michael Strauch: Natur und Landschaft. Leitbilder für Oberösterreich. 2. Auflage. Band 9: Raumeinheit Böhmerwald. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Naturschutzabteilung, Linz 2007, S. 35 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 16. Juni 2022]).
  6. Barbara Thurner, Claudia Ott: Bestandesanalyse der sonstigen naturschutzfachlich hochwertigen Lebensräume. In: Claudia Ott, Jörg Oberwalder, Stefan Guttmann (Hrsg.): Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler. Band I – Managementplan. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz, Linz 2010, S. 167 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 16. Juni 2022]).
  7. Jörg Oberwalder, Daniela Cszar, Thomas Engleder: Bestandesanalyse weiterer naturschutzfachlich bedeutender Arten. In: Claudia Ott, Jörg Oberwalder, Stefan Guttmann (Hrsg.): Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler. Band I – Managementplan. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz, Linz 2010, S. 314, 334 und 336 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 16. Juni 2022]).
  8. Important Bird Area factsheet: Bohemian forest and Mühl valley. In: Data Zone. BirdLife International, 2009, abgerufen am 16. Juni 2022 (englisch).
  9. DORIS (Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System). Land Oberösterreich, Abteilung Geoinformation und Liegenschaft, abgerufen am 16. Juni 2022.
  10. Gemeindezusammenlegungen ab 1. Mai. (Nicht mehr online verfügbar.) In: orf.at. 30. April 2015, archiviert vom Original am 16. Juni 2022; abgerufen am 16. Juni 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ooe.orf.at
  11. Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Oberösterreich. Verlag Österreich, Wien 2005, ISBN 3-902452-43-9, S. 253 (statistik.at [PDF; abgerufen am 16. Juni 2022]).
  12. Vitus Ecker, Franz Pirklbauer, Fritz Winkler, Gerhard Hirnschrodt: Bausteine zur Heimatkunde des Bezirkes Rohrbach. Band 2. Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde und Heimatpflege im Bez. Rohrbach im OÖ. Volksbildungswerk, Rohrbach 1983, S. 305 (ooegeschichte.at [PDF] [abgerufen am 16. Juni 2022]).
  13. Böhmerwaldschule. Tourismusverband Ferienregion Böhmerwald, abgerufen am 16. Juni 2022.
  14. Bärnsteinloipe. Tourismusverband Ferienregion Böhmerwald, abgerufen am 16. Juni 2022.
  15. Sonnenwald-Loipe. Tourismusverband Ferienregion Böhmerwald, abgerufen am 16. Juni 2022.

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(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
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Ulrichsberg, Sonnenwald Veichtkapelle 2.jpg
Autor/Urheber: Thomas Ledl, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ulrichsberg, Sonnenwald. Wolfskapelle, Veichtkapelle. Im Jahre 1600 ritt Herr Jakob Veith, bürgerlicher Weißgräber in Aigen, nach Oberplan. Als er durch den langen Wald ritt verfolgten ihn zwei grimmige Wölfe. Er schoß mit seinen zwei Pistolen auf sie, diese verfolgten ihne jedoch noch wütender bis zu dieser Stelle. Als Danksagung seiner Rettung ließ er diese Kapelle errichten.