Sonic the Hedgehog

Sonic the Hedgehog
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Entwicklerhauptsächlich JapanJapan Sonic Team
PublisherJapanJapan Sega
PlattformSega Mega Drive, Sega Master System, Sega Game Gear, Sega Mega-CD, Sega 32X, Sega Pico, Sega Saturn, Sega Dreamcast, Game.com, Neo Geo Pocket Color, Nintendo GameCube, Game Boy Advance, PlayStation 2, Xbox, Nokia N-Gage, Leapfrog Leapster, Nintendo DS, PlayStation Portable, PlayStation 3, Xbox 360, Leapfrog Didj, Nintendo Wii, Nintendo 3DS, PlayStation Vita, Wii U, Oculus Rift, PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch, Virtual Console, Xbox Live Arcade, PlayStation Network, Ouya, Windows, Steam, iOS, Android, Arcade
GenreHauptsächlich: Jump ’n’ Run
In Spin-offs auch: Rennspiel, Geschicklichkeitsspiel, Action-Adventure, Puzzle, Sportsimulation, Beat ’em up, RPG, Party, Lernspiel
Spiele
Sonic the Hedgehog(erster Teil 1991)
Sonic Frontiers(letzter Teil 2022)

Sonic (auch Sonic der Igel, Sonic the Hedgehog, jap. ソニック・ザ・ヘッジホッグ, Sonikku za hejjihoggu) ist eine Computerspielserie des japanischen Publishers Sega.

Sie besteht seit 1991 mit der Veröffentlichung des gleichnamigen Spiels und bringt seitdem kontinuierlich neue Ableger für sämtliche Videospielsysteme heraus. Dabei gelten vor allen die ersten vier Spiele der Mutterserie für das Sega Mega Drive als die Höhepunkte der Serie und wurden bereits dutzendfach auf Collections, Online-Angebote und Mobile-Märkten neu veröffentlicht.

Spiele

Nach der langen Entwicklungsphase des Sega-Maskottchens Sonic feierte dieser 1991 mit einem Cameo-Auftritt sein Videospieldebüt im Arcade-Spiel Rad Mobile (1991). Erst kurze Zeit später erschien im selben Jahr das Spiel Sonic the Hedgehog (1991) für das Sega Mega Drive, in dem auch der ewige Widersacher Dr. Ivo Robotnik, dessen Name ab 1999 weltweit als Dr. Eggman vereinheitlicht wurde, sein Debüt. Das Spiel wusste mit beeindruckender, flüssig laufender Spielgeschwindigkeit, simpler Spielbarkeit und grafisch ansehnlich gestalteten Stages zu gefallen und wurde so auch ein kommerzieller Erfolg, einzig der geringe Spielumfang wurde kritisiert. Es folgten gleichnamige 8-Bit-Umsetzungen für das Sega Master System und den Sega Game Gear, ehe nach dem japan-exklusiven Puzzlespiel Sonic Eraser (1991) schließlich im Jahre 1992 der Nachfolger Sonic the Hedgehog 2 erschien. Darin debütierte der neue Charakter Miles Tails Prower, ein zweischwänziger Fuchs, der Sonic auf Schritt und Tritt begleitete. Man baute einen Mehrspielermodus per Splitscreen ein und hob den Umfang von sechs auf elf reguläre Zonen an. Das sammeln aller sieben Chaos Emeralds durch die Special Stages wurde erstmals mit dem Freischalten des goldenen, schnelleren und unverwundbaren Super Sonic belohnt. Für viele gilt Sonic the Hedgehog 2 bis heute als das beste Sonic-Spiel des gesamten Franchises. Auch für dieses Spiel erschienen je eine gleichnamige 8-Bit-Umsetzung für den Game Gear und das Master System.

Für das Sega Mega-CD, dem CD-Aufsatz für das Sega Mega Drive, erschien 1993 Sonic the Hedgehog CD. Entwickelt von einem anderen internen Entwicklerteam, feierten in diesem Spiel die Igeldame Amy Rose und Sonics Roboterabbild Metal Sonic ihr Debüt. Zwar ist das Leveldesign weniger ausgereift, dafür kann man innerhalb einer Stage in eine Vergangenheits- und in eine Zukunfts-Version der Zone reisen und sie damit verändert erkunden. Neben einem Spielhallenautomaten namens Sega Sonic the Hedgehog (1993) erschienen mit Sonic the Hedgehog Spinball (1993) und Dr. Robotnik’s Mean Bean Machine (1993) zwei Spin-offs für je Sega Mega Drive, Sega Master System und Sega Game Gear. Die beiden letztgenannten 8-Bit-Systeme bekamen in den Folgejahren noch einige Sonic-Titel spendiert: Neben 2D-Jump ’n’ Runs wie Sonic the Hedgehog Chaos (1993), Sonic the Hedgehog Triple Trouble (1994) oder Sonic Blast (1996) auch Spin-offs wie Sonic Drift 1 (1994) und 2 (1995), Sonic Labyrinth (1995) oder auch zwei Spiele mit Tails in der namengebenden Hauptrolle. Zudem erschienen zwei Games für das Sega Pico.

Sonic the Hedgehog 3 (1994) für das Sega Mega Drive sollte den hochgelobten Vorgänger nochmals toppen. Doch noch grafisch beeindruckendere und größere Level waren in dem Spiel, in dem Knuckles the Echidna zum ersten Mal auftrat, nur auf Kosten geringerer Levelanzahl zu bewerkstelligen. Segas letztendlicher Plan war es, später im Jahre 1994 den Titel Sonic & Knuckles zu veröffentlichen. Dabei handelte es sich um ein sogenannten Lock-On-Cartridge, sodass man andere Sega Mega Drive-Spiele auf das Sonic & Knuckles-Modul stecken und somit verbinden konnte. Mit dem meisten Sega-Games inkompatibel, konnte man mit den ersten Haupttiteln und dem Lock-On-Cartridge zusätzliche Inhalte freischalten. Der Verbund von Sonic 3 und Sonic & Knuckles mit dem Namen Sonic 3 & Knuckles, welches alle Zonen der beiden Spiele zusammenschließt, stellt schließlich das ursprünglich angedachte, vermeintlich ultimative Sonic-Spiel dar.

Als Sega mit dem Sega 32X nochmals versuchte, ihre erfolgreichste Heimkonsole aufzurüsten, brachten sie für dieses System Knuckles’ eigenes Spiel Knuckles’ Chaotix (1995) heraus, in dem das Team Chaotix, bestehend aus Vector the Crocodile, Espio the Chameleon und Charmy Bee, sein Debüt feierte und Knuckles im Kampf gegen Metal Sonic beistand. Es folgte 1996 der Spielhallenautomat Sonic the Fighters (Sonic Championship in den USA), welcher die Sonic-Charaktere als damals eindrucksvolle 3D-Polygone zeigt. Anders als das im gleichen Jahr veröffentlichte Sonic 3D: Flickies’ Island (Sonic 3D Blast in den USA) für Sega Mega Drive, Sega Saturn und PC, welches auf dreidimensionale Steuerung, aber auf eine feste, isometrische Kameraansicht baut. 1997 konnte Sonic Jam tatsächliches, plastisches 3D auf dem Sega Saturn darstellen, besaß jedoch kaum spielerischen Inhalt und wirkte eher wie eine Tech-Demo für das spätere Sonic R (1998), welches diese Technik und Polygone für ein simples Rennspiel mit eigenwilliger Steuerung nutzte.

Der erste, richtig große 3D-Sonic-Titel erschien somit erst Ende 1998 für das Sega Dreamcast, Segas letzter Heimkonsole: Sonic Adventure (1998) verfügte über sechs Handlungsstränge von Charakteren im Kampf gegen Dr. Eggman und sein Monster Chaos. Dabei setzte auch jeder Charakter andere Gameplay-Schwerpunkte: Sonic rast gewohnt durch die Level, Tails trägt Wettrennen aus, Knuckles muss die Zonen intensiv nach den Chaos Emerald-Splittern absuchen, Amy will ihren Verfolger abschütteln, Big the Cat angelt jederzeit auf der Suche nach seinem Freund Froggy und Roboter E-102 schießt sich durch seine Missionen. Die komplette Story und ihre Zusammenhänge erfährt man erst mit dem Durchspielen aller Storys und schaltet auch erst dann das Finale mit Super Sonic frei. Nach dem mäßigen Partyspiel Sonic Shuffle (2000) erschien mit Sonic Adventure 2 (2001) das dritte und letzte Sonic-Game für das Sega Dreamcast. Im Debüt von Shadow the Hedgehog und Rouge the Bat konnte der Spieler zwischen zwei Story-Strängen wählen: Entweder spielte man die Helden Sonic, Tails und Knuckles oder die bösartige Seite rund um Shadow, Dr. Eggman und Rouge. Im Finale hielten dann alle Protagonisten zusammen, um den unmittelbar bevorstehenden Weltuntergang durch den von Rachegefühlen zerfressenen Großvater Dr. Eggmans, Professor Gerald Robotnik, zu verhindern.

Mit dem Aus von Sega aus dem Konsolen-Hardwaregeschäft gab der Konzern zunächst bekannt, dass Sonic-Spiele zukünftig exklusiv für Nintendo-Konsolen erscheinen werden. Neben einer größtenteils identischen Umsetzung von Sonic Adventure 2 auf den Nintendo GameCube namens Sonic Adventure 2 Battle (2001), in der vor allen ein Multiplayer-Modus und erstmals die Chao-Zucht eingebaut wurden, folgte mit Sonic Advance (2001) für den Game Boy Advance ein 2D-Jump ’n’ Run, angelehnt an Sonics Ursprüngen. Genau diese Ursprünge wurden schon bald auf eine GameCube-Disc gepresst und als Sonic Mega Collection (2002) veröffentlicht. Positiv überrascht vom vergleichsweise kommerziellen Erfolg dieser Spiele drehte Sega weiter auf und brachte neben Sonic Advance 2 (2002) auch das erste Sonic Adventure neu für den GameCube unter dem Titel Sonic Adventure DX: Director’s Cut heraus, sowie zwei Spin-offs für den Game Boy Advance namens Sonic Pinball Party (2003) und Sonic Battle (2003). Schon Ende 2003 gab Sega schließlich bekannt, Sonic nicht mehr ausschließlich auf Nintendo-Systeme zu beschränken. So wurde Sonic Adventure DX: Director’s Cut für den PC veröffentlicht und für Nokias Handy-Handheld-Hybrid Nokia N-Gage erschien mit Sonic N (2003) ein Sonic Advance-Port.

Im Anschluss daran wurde mit Sonic Heroes (2003) das erste große Multiplattform-Sonicgame für Nintendo GameCube, PlayStation 2 und Xbox veröffentlicht. Dabei steuert man ein Team aus drei Charakteren mit den individuellen Stärken Geschwindigkeit, Flugfertigkeit und Kampfkraft und muss innerhalb der Level zur jeweiligen Situation flüssig passend zum entsprechenden Charakter wechseln. Dabei feierten Team Chaotix sowie Metal Sonic ein Comeback in der Serie. Nach Sonic Advance 3 (2004) und einem Auftritt in Sega Superstars (2004) für PlayStation 2 erschien die Sonic Mega Collection Plus (2004) für PlayStation 2, Xbox und später PC, die im Vergleich zur GameCube-Fassung noch mehr Mega Drive-Originalspiele enthielt. Anschließend folgte ein Sonic Heroes-Port für den PC und die Sonic Gems Collection (2005) für den GameCube und die PlayStation 2, die neben Game Gear-Klassikers vor allen die drei Titel Sonic the Hedgehog CD, Sonic the Fighters und Sonic R enthielt, die zuvor auf keiner anderen Collection vorhanden waren.

Im Jahre 2005 erschien mit Sonic Rush ein neues, gelungenes 2D-Jump ’n’ Run für den Nintendo DS, das für GameCube, PlayStation 2 und Xbox veröffentlichte Shadow the Hedgehog (2005) mit dem gleichnamigen Hauptcharakter hingegen sammelte eher negative Kritiken. Anfang 2006 erschien für dieselben Systeme das Spin-off-Rennspiel Sonic Riders, bis zum 15-jährigen Jubiläum des Franchises mit Sonic the Hedgehog Genesis (2006) ein mangelhafter Port des ersten Spiels für den Game Boy Advance veröffentlicht wurde. Diese krankte jedoch an einer katastrophalen, technischen Umsetzung. Alle Hoffnung lagen daher auf dem Jubiläumsspiel für die brandneuen Konsolen PlayStation 3 und Xbox 360, welches einen Neustart der Serie einleiten und zu altem Ruhm verhelfen sollte. Erste Trailer versprachen noch Großes, doch da Sega darauf beharrte, das Spiel müsse aufgrund des Jubiläums noch im Jahre 2006 erscheinen, wurde es mit dem simplen Namen Sonic the Hedgehog (zur besseren Unterscheidung zum Original oft Sonic the Hedgehog '06 oder kurz Sonic '06 genannt) überhastet und unfertig im November 2006 veröffentlicht. Die hohen Erwartungen der Fans wurden enttäuscht, statt einem glorreichen Neuanfang wurde Sonic 2006 zum neuen Tiefpunkt. Unzeitgemäße Bugs, gameplaybehindernde Glitches und absurd lange Ladezeiten nagten stark am Image des Sega-Maskottchens.

Die ursprünglich geplante Sonic 2006-Umsetzung für Wii mit Bewegungssteuerung wurde zu einem eigenen Spiel namens Sonic und die Geheimen Ringe (2007) mit starkem Fokus auf die Bewegungssteuerung umfunktioniert. Für die PlayStation Portable erschienen Sonic Rivals (2006) und Sonic Rivals 2 (2007), für den Nintendo DS wurde Sonic Rush Adventure (2007) veröffentlicht. Anschließend sorgte eine Kooperation von Nintendo und Sega für Aufsehen: Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen erschien 2007 für Wii sowie DS und stellte ein Crossover des Super-Mario-Universums mit dem Sonic-Franchise rund um die sportlichen Wettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking dar und stellte auch ein Vorbild für sportliches Verhalten unter den einstigen Erzrivalen dar. Auch für die folgenden Olympischen Winter- und Sommerspiele 2010, 2012, 2014, 2016 und 2020 wurden Videospieladaptionen mit Mario & Sonic für die jeweils aktuellen Nintendo-Konsolen entwickelt. Anfang 2008 wurde Sonic Riders: Zero Gravity für Wii und PlayStation 2 veröffentlicht.

Sonic trat im 2008 erschienenen Super Smash Bros. Brawl für Wii auf, nachdem eigens für diese Charaktervorstellung ein eigener Trailer veröffentlicht wurde. Es war der erste nicht-nintendo-interne Charakter, der der Kämpferriege der Super-Smash-Bros.-Serie beitrat. Nach Sega Superstars Tennis (2008) für fünf aktuelle Spielesysteme und dem RPG Sonic Chronicles: Die Dunkle Bruderschaft für den Nintendo DS erschien mit Sonic Unleashed (in Japan Sonic World Adventure) Ende 2008 der nächste Haupttitel der Serie, der nach Sonic 2006 wieder stabilere Qualitätsstandards erreichte. Dabei unterschieden sich die PlayStation-3- und Xbox-360-HD-Versionen teils stark von den technisch schwächeren Varianten für Wii und PlayStation 2. 2009 erschien mit Sonic und der Schwarze Ritter für Wii der Nachfolger zu Sonic und die Geheimen Ringe und Sonic & Sega All-Stars Racing wurde 2010 veröffentlicht.

Vereinte die 2010 erschienene Sonic Classic Collection für Nintendo DS die berühmten Anfänge von Sonic 1 bis 3 noch auf einem Modul, erschien im Oktober 2010 mit Sonic the Hedgehog 4: Episode I für PlayStation 3, Xbox 360 und Wii eine geplante Fortsetzung. Zeitgemäße Grafik mit dem Gameplay der Klassiker war das Rezept, welches aber gemischte Meinungen hervorrief. Wenig später erschien mit Sonic Colours (2010) erstmals ein modernes Jump ’n’ Run, welches immer wieder zwischen 2D- und 3D-Passagen wechselt. Dies und die eingeführten Wisps und deren Fähigkeiten etablierten sich fortan in der Serie. Nach dem Xbox-360-exklusiven Sonic Free Riders (2010) mit Fokus auf Kinect baute Sonic Generations (2011), welches zum 20-jährigen Jubiläum für PlayStation 3, Xbox 360 und Nintendo 3DS veröffentlicht wurde, diese Eigenschaften aus, indem man zwischen „Classic Sonic“ und „Modern Sonic“, die sich im Spiel durch Zeitreisen begegneten, wechselte. Die Level im Spiel waren quasi eine Best Of-Compilation der bedeutsamsten Games bis dato und Charaktere aus allen Epochen des Igels fanden in diesem Abenteuer zusammen. Sonic Generations gilt für viele als das beste Sonic-Spiel der jüngeren Vergangenheit. Im Jahre 2012 erschien Sonic the Hedgehog 4: Episode II für PlayStation 3, Xbox 360 und Steam, welches die Meinungen der Community erneut spaltete. Die zunächst angedachte dritte Episode wurde letztlich gecancelled. Sonic & All-Stars Racing Transformed erschien Ende 2012 für PlayStation 3, PlayStation Vita, Xbox 360, Wii U, Nintendo 3DS und Steam.

Im Jahre 2013 handelten Nintendo und Sega einen Vertrag aus, laut dem die nächsten drei kommenden Sonic-Spiele exklusiv nur für Nintendo-Systeme erscheinen durften. Als erstes wurde Sonic Lost World (2013) für Wii U und 3DS veröffentlicht, dessen Spielkonzept, sich größtenteils auf zylinderförmigen Leveln fortzubewegen, kritisch aufgefasst wurde. Die neuste Olympia-Adaption, Mario & Sonic bei den Olympischen Winterspielen Sotschi 2014 für Wii U, floss ebenfalls in diese Abmachung ein. 2014 kündigte Sega das „Jahr des Sonic“ an, in dem ein Redesign der Charaktere, neue Spiele und eine neue TV-Serie sowie Werbe- und Merchandise-Offensiven für frischen Wind sorgen sollten. Im November 2014, nach Sonics erneuten erschienen zwei weitere Sonic-Spiele für Wii U und 3DS, welche den besagten Vertrag schließlich erfüllten. Während es sich bei Sonic Boom: Der zerbrochene Kristall (2014) für 3DS, entwickelt vom Entwicklerteam Sanzaru Games, um ein durchschnittliches bis unterdurchschnittliches 2D-Jump ’n’ Run handelte, sorgte vor allem Sonic Boom: Lyrics Aufstieg (2014) für Wii U für Negativschlagzeilen. Dieses von Big Red Button entwickelte Spiel wurde unfertig, verbuggt und an einigen Stellen sogar unspielbar veröffentlicht. Sonic Boom: Lyrics Aufstieg erfuhr von Medien und Fachpresse historische Tiefstwertungen und konnte den vorherigen Tiefpunkt von Sonic 2006 sogar nochmals unterbieten. Als Sega später Sonic Lost World, welches vertraglich nintendo-exklusiv bleiben sollte, für Steam veröffentlichte, kamen interne Differenzen mit Nintendo hinzu.

Am Misserfolg von Sonic Boom hatte das Image der Reihe sehr gelitten. Zwar wurde die dazugehörige TV-Serie positiv aufgefasst, dennoch waren die Sorgen um Sonics Videospielzukunft berechtigt. 2015 versuchte man, Sonic vermehrt den Mobilgame-Markt erobern zu lassen: Nachdem bereits zahlreiche Ports oder Mini-Spin-offs für Smartphones erschienen waren, sollte nach erfolgreichen Titeln wie Sonic Dash oder Sonic Jump das neue Sonic Runners begeistern, konnte aber nicht an den Erfolg der genannten Spiele anknüpfen. Im Jahre 2016 erschien lediglich Sonic Boom: Feuer & Eis, welches von Sanzaru Games für den Nintendo 3DS entwickelt wurde und geringfügig besser als der Vorgänger Sonic Boom: Der zerbrochene Kristall aufgefasst wurde. 2017 erschien für die aktuellen Systeme PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch und Steam zum einen mit Sonic Mania (2017) ein 2D-Jump ’n’ Run im klassischen 16-Bit-Look der Sega-Mega-Drive-Spiele und zum anderen der neuste Haupttitel der Serie namens Sonic Forces (2017), in dem Sonic erneut von „Classic Sonic“ aus Sonic Generations, aber auch von einem individuell gestaltbaren Custom-Hauptcharakter begleitet wird.

2018 wurde Sonic Mania Plus, welches Sonic Mania vom Vorjahr um die lange nicht mehr gesehenen Charaktere Mighty the Armadillo und Ray the Flying Squirrel, sowie einige Spielmodi erweiterte. Es folgten Team Sonic Racing (2019), ein neuer Funracer für alle gängigen Systeme, Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen Tokyo 2020 für Nintendo Switch, das Remaster von Sonic Colours namens Sonic Colours: Ultimate (2021) und mit Sonic Origins (2022) eine Remaster-Sammlung der 16-Bit-Spiele mit Verbesserungen und zusätzlichen Inhalten. Das neue Hauptspiel der Serie, Sonic Frontiers (2022), schuf neue Ansätze und wurde als wegweisender Vorreiter für die Zukunft der Sonic-Games angesehen.

Gameplay

Ringe wie diese sammelt man in den Sonic-Spielen.

Die klassischen Hauptableger der Serie zeichnen sich durch schnelle 2D-Jump-’n’-run-Passagen aus. Dort steuert man den blauen Ultraschall-Igel Sonic the Hedgehog durch sogenannte „Zonen“, die in einzelne „Acts“ unterteilt sind. Am Ende einer Zone wird Sonic in der Regel von seinem Hauptwidersacher Dr. Eggman zum Bosskampf erwartet. In Sonic the Hedgehog 2 (1992) wurde Sonics Sidekick Miles Tails Prower, als ständiger Begleiter eingeführt. Im dritten Teil kam mit Knuckles the Echidna ein Charakter hinzu, der zunächst von Dr. Eggman manipuliert und gegen Sonic und Tails aufgebracht wurde, im vierten Spiel Sonic & Knuckles (1994) jedoch erkennt, wer gut und wer böse ist und seither ein rivalisierendes, aber freundschaftliches Verhältnis zu Sonic hegt. Sofern verfügbar, kann man auch mit Tails oder mit Knuckles spielen.

In allen Sonic-Spielen werden Ringe gesammelt, die der Hauptcharakter bei Feindkontakt verliert. Wird er ohne Ringe getroffen, verliert man ein Extraleben. Nach Aufbrauch aller Extraleben und Continues muss man in den klassischen Hauptspielen nach einem Game Over komplett von vorne beginnen, einzig Sonic the Hedgehog 3 (1994) verfügt über ein Speichersystem. Auch viele Sonic-Titel auf Sega Master System, Sega Game Gear oder später die Sonic Advance-Trilogie auf dem Game Boy Advance oder Spiele für Nintendo DS funktionieren sehr ähnlich. Über verschiedenste Art und Weise kann man in Special Stages gelangen, in denen die magischen Chaos Emeralds zu finden sind. Gibt es im ersten Sonic-Abenteuer nur maximal sechs Chaos Emeralds, so findet man ab Sonic the Hedgehog 2 sieben und kann sich mit allen sieben Chaos Emeralds zum noch schnelleren und unverwundbaren Super Sonic verwandeln. In Sonic & Knuckles kann so auch Knuckles zu Super Knuckles werden, das durch „Lock-On“-entstehbare Spiel Sonic 3 & Knuckles verfügt zudem über noch weitere Super- und auch Hyper-Formen.

Den Sprung in die dritte Dimension versuchte Sega mit ihrem Maskottchen bereits sehr früh. Schon die Special Stages in den ersten Spielen wurden als 3D bezeichnet, 1996 erschien Sonic 3D: Flickies’ Island für Sega Mega Drive und Sega Saturn, welches aber über eine feste, isometrische Kameraansicht verfügte. Sonic Jam (1997) für Sega Saturn stellte die Welt und Charaktere plastisch dar und kann als Sonics erstes 3D-Spiel bezeichnet werden, wobei es sich eher wie eine Tech-Demo ohne wirkliche Inhalte und Ziele anfühlte. Erst Sonic Adventure (1998) auf dem Sega Dreamcast stellte ein komplettes 3D-Abenteuer dar. In diesem Spiel und in Sonic Adventure 2 (2001) sowie Sonic Heroes (2003) wählt der Spieler zwischen verschiedenen Charakteren, deren Spielweisen sich teils stark unterscheiden. Da sich jedoch die Handlungsstränge überschnitten, muss man jede Story durchspielen, um das Finale freizuschalten. Spätere Sonic-Titel spielen sich ähnlich, seit Sonic Colours im Jahre 2010 wurden auch in 3D-Spielen immer wieder 2D-Passagen stärker implementiert und die sogenannten Wisps, dessen Fähigkeiten man mitten in einem Level erlangt und situationsbedingt einsetzen soll, tauchen seither immer wieder in den Sonic-Spielen auf. Sonic Frontiers (2022) führte hingegen den Begriff „Open Zone“ ein, eine eigene, auf Sonic-Gameplay angepasste Variante eines Open-World-Spiels.

Sonic außerhalb von Videospielen

Es sind mehrere Sonic-Zeichentrickserien erschienen:

1996 wurde in Japan ein Zeichentrickfilm zum bekannten Videospiel Sonic the Hedgehog produziert, der nur in japanischer und englischer Vertonung erschien. Ab 1999 war er auch außerhalb Japans zu sehen. Thema des Films, der in zwei Episoden à 30 Minuten aufgeteilt ist, ist die Rettung der durch den alten Erzfeind Dr. Eggman entführten Präsidententochter Sara. Große Überraschungen seitens der Charaktere oder der Story gibt es jedoch nicht, stattdessen knüpft die Verfilmung sehr an das Videospiel an.

Ein weiterer Film, erneut mit dem Titel Sonic the Hedgehog, kam 2020 in die Kinos. Diesmal als Real-Verfilmung mit einem CGI-animierten Sonic und beispielsweise Jim Carrey in der Rolle des Dr. Robotnik. Die Besonderheit hierbei ist, dass die enorme Kritik an Sonics äußerem Erscheinungsbild im ersten Trailer dazu führte, dass der Film überarbeitet und deswegen von 2019 auf 2020 verschoben werden musste. Die Produktionskosten für den gesamten Film betrug 85 Millionen Dollar, in der ersten Woche wurden bereits weltweit über 111 Millionen Dollar eingenommen.

Es sind verschiedene Comics von Sonic erschienen. Die längste Comic-Reihe sind die Archie-Comics, welche 2017 eingestellt wurde. Sie greift zwar gelegentlich einzelne Elemente aus den Spielen auf, verfolgt im Großteil jedoch eine eigene Handlung. Im April 2018 wird von IDW Publishing ein neuer Comic in den Vereinigten Staaten erscheinen, welcher einige der Archie-Comics Autoren aufgreift. Weiterhin gab es eine Comic-Serie vom britischen Verlag Fleetway namens Sonic the Comic, die jedoch 2002 eingestellt wurde.

Weiterhin existiert eine Vielzahl von Merchandise-Produkten von Badetüchern über Turnschuhe bis hin zu verschiedenen Pastagerichten und sogar eigener Marmelade. Eine Version des Gens Hedgehog wurde von Wissenschaftlern in Anlehnung an Sonic „Sonic Hedgehog“ genannt.[1]

Im 2012 erschienenen Disney-Film Ralph reichts (englisch „Wreck-It Ralph“) hatten Sonic und Dr. Eggman, der Hauptbösewicht der Serie, Gastauftritte. Im Gegenzug taucht die Hauptfigur aus dem Film, Wreck-It Ralph, als spielbarer Charakter im zur gleichen Zeit erschienenen Multiplattform-Rennspiel Sonic & All-Stars Racing Transformed auf.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Sonic the Hedgehog – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sonic Hedgehog. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)

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An example of three rings in a Sonic the Hedgehog game, intended to supersede File:SonicRing.jpg in terms of illustration quality. NOTICE: This ring is NOT from the real Sonic game, it is a self-made fake image which is meant to look as the original.
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