Sommerhoffpark

Mainpanorama um 1825. Ansicht vom Südufer des Mains bei Niederrad in Richtung Nordosten. In der Bildmitte das Gogelsche Herrenhaus mit Parkanlage, links davon der benachbarte Gutleuthof
Gogels Gut, gesehen vom Main aus, aufgenommen 1872 von Carl Friedrich Mylius
Gogels Gut (Mitte links) auf einem Stadtplan von 1885 der Ravensteinschen Verlagsanstalt
Ansicht der Stützmauer der östlichen Terrasse des Sommerhoffparks von Westen. Am rechten Bildrand der Fluss Main
Sequoia (links) und blühende Zierkirsche (rechts) im Sommerhoffpark

Der Sommerhoffpark ist eine seit dem 19. Jahrhundert bestehende, 2,47 Hektar große Grünanlage im Stadtviertel Gutleut der hessischen Stadt Frankfurt am Main. Der heute öffentlich zugängliche Park ging aus einem privaten Englischen Landschaftsgarten hervor, der vom frühen bis zum späten 19. Jahrhundert zum Landwohnsitz des Frankfurter Bankiers Johann Noë Gogel gehört hatte. Seit 1928 ist der Park im Besitz der Stadt Frankfurt.

Geschichte

Mit der Niederlegung der Frankfurter Stadtbefestigung zu Beginn des 19. Jahrhunderts und der Umwandlung der betreffenden Grundstücke in Grünanlagen (→ Frankfurter Wallanlagen) wuchs das Interesse wohlhabender Frankfurter Bürger an repräsentativen Landsitzen außerhalb der Stadtgrenzen. Der Weinhändler und Bankier Johann Noë Gogel hatte das unmittelbar am nördlichen Mainufer neben dem Gutleuthof liegende Grundstück des heutigen Parks im Jahr 1803 erworben. Er beauftragte den prominenten Architekten Salins de Montfort mit dem Bau eines Herrenhauses mit Nebengebäuden, darunter Gärtnerhaus und Gewächshaus. Gogel ließ auf dem Grundstück außerdem einen Landschaftspark nach englischem Vorbild anlegen. Im Jahr 1883 wechselte der Landsitz mit Park den Besitzer; das Anwesen wurde nach diesem in Sommerhoffpark umbenannt. 1928 kaufte die Stadt Frankfurt das Anwesen auf[1] und wandelte es in eine öffentliche Parkanlage um. Die Stadt richtete auf dem Gelände umfangreiche Lehr- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche ein, darunter einen Spielplatz mit Planschbecken, ein Flussschwimmbad am Mainufer, Arbeitsgärten und Freiluft-Unterrichtsplätze für Schüler sowie ein Vogelschutzgehölz.[2]

Das Herrenhaus wurde im Zweiten Weltkrieg bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main zerstört.[2] Von den Bauwerken des Gogelschen Landsitzes sind lediglich Teile der Umfassungsmauern sowie einige schmiedeeiserne Geländer erhalten geblieben.[3][4] Der heutige Park verfügt über einige großgewachsene Bäume, darunter ein Einzelexemplar einer Küstensequoia sowie einige sehr hohe und ausladende Platanen.

Lage und Verkehrsanbindung

Der Sommerhoffpark liegt in dem von Gewerbe- und Industrieanlagen geprägten westlichen Teil des Gutleutviertels südwestlich der Frankfurter Innenstadt. Mit der Südseite grenzt das Parkgelände unmittelbar an das rechte (nördliche) Ufer des Flusses Main. Der Park hat nur einen einzigen öffentlichen Zugang. Dieser befindet sich, leicht zu übersehen, an der nordwestlich vom Park gelegenen Gutleutstraße zwischen dem Johanna-Kirchner-Seniorenheim und einem Schulkomplex.[5] Wegen einer im 20. Jahrhundert errichteten hohen Kaimauer und Zäunen am Flussufer ist der Park nicht mehr von der Wasserseite her erreichbar. In der unmittelbaren nordöstlichen Nachbarschaft des Sommerhoffparks befinden sich zwei Schulen, eine Kindertagesstätte, ein Seniorenwohnheim nebst Wohnanlage für Senioren, sowie die über den Main führende Main-Neckar-Brücke.[6] Direkt gegenüber dem Park, am südlichen Mainufer, liegt auf einer Breite von etwa 500 Metern das Licht- und Luftbad Niederrad, dessen durchgehende Begrünung und Bestand an hohen Bäumen eine von Botanik geprägte Aussicht vom Sommerhoffpark aus bieten.[2]

Der Sommerhoffpark ist über öffentlich zugängliche Grundstücke und Wege ausschließlich von der im Osten an den Frankfurter Wallanlagen beginnenden Gutleutstraße her erreichbar. Das Grundstück hat die Anschrift Gutleutstraße 315.[3] Einen weiteren Zugang gibt es vom Gelände des Altenwohnheims, sowie nicht einsehbar hinter der Sporthalle der Berufsschule über den Gutleuthofweg. Die nächstgelegene S-Bahn-Station ist der in etwa einem Kilometer Entfernung nordwestlich liegende Bahnhof Frankfurt-Galluswarte.

Literatur

  • Frank Berger, Christian Setzepfand: 101 Unorte in Frankfurt. Darin: Kapitel Unweit – Gogels Gut über den Sommerhoffpark; S. 64 f. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2011. ISBN 978-3-7973-1248-8
  • Sonja Thelen: Grünes Frankfurt. Ein Führer zu mehr als 70 Parks und Anlagen im Stadtgebiet. B3 Verlag, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-938783-19-1

Weblinks

Commons: Sommerhoffpark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin Heinzberger, Petra Meyer, Tomas Meyer: Entwicklung der Gärten und Grünflächen in Frankfurt am Main. Kleine Schriften des Historischen Museums Frankfurt am Main Bd. 38. AIG Verlag, Frankfurt 1988, S. 102
  2. a b c Sonja Thelen: Grünes Frankfurt, S. 36
  3. a b Berger, Setzepfand: 101 Unorte in Frankfurt, S. 65
  4. Sommerhoffpark bei par.frankfurt.de, der früheren Website der Stadt Frankfurt am Main
  5. Sonja Thelen: Grünes Frankfurt, S. 35
  6. Stadt Frankfurt am Main, Umweltamt (Hrsg.): Die GrünGürtel Freizeitkarte, 7. Auflage 2011

Koordinaten: 50° 5′ 46,5″ N, 8° 38′ 54,5″ O

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FFM Ravenstein-Plan 1885 Gutleut Niederrad.png
Ausschnitt aus einem Plan des Stadtteils Sachsenhausen von Frankfurt am Main, erschienen in vierter Auflage 1885 in der ortsansässigen Ravensteinschen Verlagsanstalt. Der abgebildete Kartenausschnitt aus diesem Ravensteinführer zeigt den westlichen Teil des heutigen Frankfurter Gutleutviertels sowie einen nördlichen Teil des südmainischen Stadtteils Frankfurt-Niederrad.

Links oben auf der Karte die Galluswarte an der Mainzer Landstraße. Die gestrichelten Linien darunter deuten die Schienentrassen des zu dieser Zeit geplanten Frankfurter Hauptbahnhofs an. Vom linken Bildrand über die Bildmitte nach oben rechts verlaufend der Ginnheimer Fußweg, am Gutleuthof übergehend in die Gutleutstraße. Östlich neben dem nicht mehr bestehenden Gutleuthof liegt Gogels Gut, ein privater Landsitz des Frankfurter Dr. phil. und Oeconom Johann Noë Gogel (1758-1825). 1804 erwarb Johann Noe Gogel dieses Areal vom Almosenkasten oberhalb des Gutleuthofes und lässt sich von dem klassizistischen Baumeister Nicolas Alexandre Salins de Montfort (* 1753 Versailles; † 1838 Nantes) auf seinem Gut eine prächtige Villa bauen (1944 zerstört). 1883 erwirbt der Rentner L. Sommerhoff den Gogelschen Landsitz; seit 1928 befindet sich dort der öffentlich zugängliche Sommerhoffpark. Entlang der Gutleutstraße liegen die Neue Frankfurter Gas-Fabrik mit Petroleum-Magazin sowie die Infanterie Caserne; letztere steht heute auf dem Gelände des dortigen Behördenzentrums. Südlich der Kaserne der am Mainufer in Entstehung befindliche Frankfurter Westhafen. Im Hafenbecken eingezeichnet die Lage des vormaligen Grindbrunnens („Grindbrun.“), eine schwefelhaltige Quelle.

Die auf der Karte mit gestrichelten Linien eingezeichnete breite Flussquerung westlich des Nadelwehrs zeigt den Standort der heutigen Eisenbahnbrücke Main-Neckar-Brücke.

Südlich des Mains zwei Krankenhäuser („Allgem. Krankenhaus“, „Blattern Spit.“), heute Standort der Universitätskliniken in Niederrad. Südlich bis westlich des Klinikgeländes der damalige Unterlauf des Königsbachs/Luderbachs. Seit dem 20. Jahrhundert verläuft der Bach kanalisiert und unterirdisch einige Meter weiter westlich und mündet am Fuß der Main-Neckar-Brücke verdolt in den Main. Auf der Landzunge der entlang des südlichen Flussufers eingezeichneten Schleuse „Bei Frankfurt“ befindet sich seit dem Jahr 1900 das bis in die Gegenwart bestehende Licht- und Luftbad Niederrad. Eine Wehranlage der Schleusenkammer ist erhalten geblieben. Das zur Schleuse gehörige, im späten 19. Jahrhundert errichtete Nadelwehr östlich der Main-Neckar-Brücke existiert seit etwa 1928 nicht mehr.
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Autor/Urheber: Frank Behnsen, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Frankfurt am Main, Bundesland Hessen, Deutschland: Der Sommerhoffpark im Stadtteil Frankfurt-Gutleut wurde im frühen 19. Jahrhundert als Englischer Landschaftsgarten eines privaten Herrensitzes des Frankfurter Bankiers und Weinhändlers Johann Noe Gogel angelegt. Im Jahr 1883 wechselte das Anwesen den Besitzer; dessen Nachname Sommerhoff blieb als Bezeichnung für den Park erhalten. Seit 1928 ist das Gelände im Besitz der Stadt Frankfurt; von den Bauten des Gogelschen Herrensitzes sind lediglich größere Teile der Umrandungsmauern des Grundstücks aus rotem Buntsandstein sowie Teile von deren schmiedeeisernen Zäunen erhalten geblieben. Das Foto zeigt eine Küstensequoia (geschätzte Höhe 25–30 Meter, links) und eine blühende Zierkirsche (rechts). Blick nach Norden; im Bildhintergrund das nördlich an den Park angrenzende Altenwohnheim
Frankfurt Am Main-Mainpanorama mit Gutleuthof-um 1825.jpg
Frankfurt am Main: Mainpanorama mit Gutleuthof, Gouache. 1803 kaufte der Frankfurter Dr. phil. und Oeconom Johann Noe Gogel (1758-1825) von dem Erbpächter des Gutleuthofes Ferber 27 Morgen große Äcker, die östlich des Hofes lagen. Er bezahlte dafür 10 000 Gulden. Johann Noe Gogel, der einen Wein-Großhandel im Zentrum Frankfurts mit Haus "Zur goldenen Kette" am Roßmarkt hatte, ließ nach den Überlieferungen der Familie auf dem Gutleuthof nach Plänen von Nicolas Alexandre Salins de Montfort (1753 Versailles; † 1838 Nantes) ein Herrenhaus, die sogenannte Villa Gut Gogel, die schon 1805 bezugsfertig war, errichten. Auch legte er einen Landschaftspark an, um die ländliche Ruhe zu genießen. Die an exponierter Stelle gelegene Villa mit halbrundem Gartenhaus muss schon in historischer Zeit ein Blickfang für Schiffsreisende von und nach Frankfurt gewesen sein. Nachfolgende Generationen der Familie Gogel erwarben noch Gelände an der Ostgrenze dazu und bauten das Anwesen mit Scheunen, Stallungen und Wirtschaftsgebäuden aus.

Nach einer Beschreibung in Schriften des historischen Museums von 1929 hatte das Gebäude einen langrechteckigen Grundriss, der sich nach dem Main halbkreisförmig ausbuchtete. Der Aufbau des Hauses war zweigeschossig. Ein Sockelgeschoss mit Fugenschnitt und ein Hauptgeschoss über einem breiten Gutgesims. Vor den Dächern lag eine niedrige Attika. Ein halbrunder Vorbau öffnete sich im ersten Stock nach außen in einer mit Säulen ausgestellten Loggia. Er war mit einem Kuppeldach eingedeckt. Zu der Zeit, als der als Quelle dienende Artikel erschien, soll das Landhaus unter Verwahrlosung und rücksichtslosen Umbauten an Bedeutung verloren haben.

An einem der beiden heute noch existierenden erhöhten Aussichtsplätzen an der Ufermauer ließ Gogel Arkaden nach antikem Vorbild errichten. Die Arkaden, die sehr kostbar waren, stammten aus dem Besitz der ehemaligen Benediktiner-Abtei Neustadt am Main. Gogel erwarb sie vom Fürsten von Löwenstein-Wertheim, auf den die Abtei bei der Säkularisation übergegangen war. 1970 wurde die Arkadenreihe abgetragen und auf Bitten des Landrats des Kreises Lohr am Main in das Benediktinerkloster Neustadt zurückgebracht. Gogel erwarb im Laufe der Zeit noch Gelände an der Ostseite des Hofes hinzu. Er ließ dort Scheunen, Stallungen und Wirtschaftsgebäude neu errichteten. Der Park mitsamt dem Anwesen galt damals zu einem der schönsten in Frankfurt. Quelle:http://www.gutleuthist.de/villagogelundsommerhoff.html
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Frankfurt am Main, Bundesland Hessen, Deutschland: Der Sommerhoffpark im Stadtteil Frankfurt-Gutleut wurde im frühen 19. Jahrhundert als Englischer Landschaftsgarten eines privaten Herrensitzes des Frankfurter Bankiers und Weinhändlers Johann Noe Gogel angelegt. Architekt der Villa / Gut Gogel war Nicolas Alexandre Salins de Montfort (* 1753 Versailles; † 1838 Nantes). Im Jahr 1883 wechselte das Anwesen den Besitzer; dessen Nachname Sommerhoff blieb als Bezeichnung für den Park erhalten. Seit 1928 ist das Gelände im Besitz der Stadt Frankfurt; von den Bauten des Gogelschen Herrensitzes sind durch Fliegerbomben des Zweiten Weltkriegs lediglich größere Teile der Umrandungsmauern des Grundstücks aus rotem Buntsandstein sowie Teile von deren schmiedeeisernen Zäunen erhalten geblieben. Das Foto zeigt die westliche Stützmauer der östlichen Terrasse mit Wurzelbewuchs.