Sombrerogalaxie

Galaxie
Sombrerogalaxie
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Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops
AladinLite
SternbildJungfrau
Position
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Rektaszension12h 39m 59,4s[1]
Deklination−11° 37′ 23″[1]
Erscheinungsbild
Morphologischer TypSA(s)a[1]
Helligkeit (visuell)8,3 mag[2]
Helligkeit (B-Band)9,2 mag[2]
Winkel­ausdehnung8,7′ × 3,5′[1]
Positionswinkel89°[2]
Flächen­helligkeit12,0 mag/arcmin²[2]
Physikalische Daten
ZugehörigkeitM104-Gruppe[1]
Rotverschiebung0,003416 ± 0,000017[1]
Radial­geschwin­digkeit(1024 ± 5) km/s[1]
Entfernung31,1 ± 1,0 Mio. Lj /
9,55 ± 0,31 Mio. pc [3]
Masse8 · 1011 M
Durchmesser50.000 Lj
Geschichte
EntdeckungPierre Méchain
Entdeckungsdatum9. April 1781
Katalogbezeichnungen
M 104 • NGC 4594 • UGCA 293 • PGC 42407 • MCG -2-32-20 • IRAS 12373-1120 • 2MASX J12395949-1137230 • GC 3132 • H I 43 • h 1376 • LDCE 0904 NED215

Die Sombrerogalaxie ist eine Spiralgalaxie im Sternbild Jungfrau. Im Messier-Katalog trägt sie die Nummer 104 und wird daher kurz als M104 bezeichnet.

Entdeckung

M104 wurde am 9. April 1781 von Pierre Méchain entdeckt, wie dieser am 6. Mai 1783 in einem Brief angibt. Im selben Jahr am 11. Mai nahm Charles Messier sie in seinen Katalog auf. Unabhängig davon entdeckte Wilhelm Herschel die Galaxie am 9. Mai 1794.[4]

Lage und Erscheinungsbild

M104, auch bekannt als NGC 4594, liegt im Sternbild Jungfrau in scheinbarer Nähe zum Virgo-Galaxienhaufen. Mit einer Entfernung von 30 Millionen Lichtjahren ist die Sombrerogalaxie allerdings der Milchstraße um einiges näher als dieser Galaxienhaufen und wird deshalb nicht als Mitglied dieses Haufens angesehen. Die Helligkeit dieser Spiralgalaxie beträgt 8m. Damit ist diese Spiralgalaxie eine der scheinbar hellsten am Nachthimmel und in jedem kleinen Teleskop sichtbar. Die scheinbare Ausdehnung beträgt 9 Bogenminuten entlang der großen Achse, also ein gutes Viertel des Monddurchmessers. Dem entspricht ein wahrer Durchmesser von etwa 50.000 Lichtjahren. In den Außenbereichen schließt sich zudem ein sehr ausgedehnter, schwach leuchtender Halo an. Die Masse der Galaxie wird auf etwa 800 Milliarden Sonnenmassen geschätzt (zum Vergleich: Nach neuen Forschungserkenntnissen wird die Masse der Milchstraße auf 1,9 Billionen, die der Andromedagalaxie (M31) auf 1,2 Billionen Sonnenmassen geschätzt). Für die Astronomen überraschend war die Entdeckung, dass das zentrale supermassereiche Schwarze Loch der vergleichsweise kleinen Sombrerogalaxie diejenigen von Milchstraße und Andromeda bei weitem an Schwere übertrifft. Mit rund einer Milliarde Sonnenmassen ist es zehnmal so massereich wie das im Zentrum von M31 befindliche Schwarze Loch und rund 240 mal so groß wie Sagittarius A* im galaktischen Zentrum. Es scheint, dass ein ausgeprägter Bulge stark mit der Masse im zentralen Schwarzen Loch korreliert.[5]

In der Hubble-Sequenz wird diese Spiralgalaxie unter dem Typ Sa oder Sb eingeordnet. Sie hat einen außergewöhnlich großen und hellen Kern und besitzt sehr eng gewundene Spiralarme. Letztere sind jedoch nur schwer zu erkennen, da die Galaxienebene nur schwach zur Sichtlinie geneigt ist, d. h. wir schauen praktisch von der Seite auf diese Galaxie. Das sehr dunkle und stark ausgeprägte Staubband, das die Galaxie umspinnt, verleiht ihr das typische Aussehen, das an einen mexikanischen Sombrero erinnert.

M104 besitzt ein recht gut bevölkertes System von Kugelsternhaufen, von denen einige hundert in größeren Teleskopen sichtbar sind. Die Gesamtzahl wird auf über 2.000 geschätzt und übersteigt damit bei weitem die Anzahl der Kugelsternhaufen der Milchstraße.

1912 hat Vesto Slipher entdeckt, dass die Sombrerogalaxie für die damalige Zeit eine sehr große Rotverschiebung aufweist. Die daraus resultierende Geschwindigkeit, mit der sich die Galaxie von der Milchstraße weg bewegt, beträgt gut 1000 Kilometer pro Sekunde. Daraus wurde schon im Jahre 1912 klar, dass dieses Objekt kein permanentes Mitglied der Galaxiengruppe (Cluster) der Milchstraße sein kann, wie zu dieser Zeit noch gemutmaßt wurde.

Literatur

  • König, Michael & Binnewies, Stefan (2019): Bildatlas der Galaxien: Die Astrophysik hinter den Astrofotografien, Stuttgart: Kosmos, S. 79

Weblinks

Commons: Sombrerogalaxie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e NASA/IPAC Extragalactic Database
  2. a b c d SEDS: NGC 4594
  3. McQuinn et al. (2016): The Distance to M104. In: The Astronomical Journal 152(5), S. 144.
  4. Seligman
  5. Hannelore Hämmerle, Ralf Bender: Dunkle Materie wirkt nicht als Wachstumsfaktor. Vielmehr bestimmen Galaxien-Bulges die Masse zentraler schwarzer Löcher., Max-Planck-Gesellschaft, 21. Januar 2011.

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Messier 104 - Sombrero Galaxy - Galex Wikisky.png
UV-Image of Messier 104 made by GALEX
M104 ngc4594 sombrero galaxy hi-res.jpg
The famous Sombrero galaxy (M104) is a bright nearby elliptical galaxy. The prominent dust lane and halo of stars and globular clusters give this galaxy its name. Something very energetic is going on in the Sombrero's center, as much X-ray light has been detected from it. This X-ray emission coupled with unusually high central stellar velocities cause many astronomers to speculate that a black hole lies at the Sombrero's center - a black hole a billion times the mass of our Sun.
Sombrero Galaxy in infrared light (Hubble Space Telescope and Spitzer Space Telescope).jpg
NASA/ESA Hubble Space Telescope and NASA's Spitzer Space Telescope joined forces to create this striking composite image of one of the most popular sights in the universe. Messier 104 is commonly known as the Sombrero galaxy because in visible light, it resembles the broad-brimmed Mexican hat. However, in Spitzer's striking infrared view, the galaxy looks more like a "bull's eye."

Spitzer's full view shows the disk is warped, which is often the result of a gravitational encounter with another galaxy, and clumpy areas spotted in the far edges of the ring indicate young star-forming regions.

The Sombrero galaxy is located some 28 million light-years away. Viewed from Earth, it is just six degrees south of its equatorial plane. Spitzer detected infrared emission not only from the ring, but from the center of the galaxy too, where there is a huge black hole, believed to be a billion times more massive than our Sun.

The Spitzer picture is composed of four images taken at 3.6 (blue), 4.5 (green), 5.8 (orange), and 8.0 (red) microns. The contribution from starlight (measured at 3.6 microns) has been subtracted from the 5.8 and 8-micron images to enhance the visibility of the dust features.