Som-Klasse

Som-Klasse
Sterljad
Schiffsdaten
LandRussland Russland
SchiffsartU-Boot
BauwerftElectric Boat Company, Elizabeth, New Jersey
Newski-Werft, Sankt Petersburg
Bauzeitraum1904 bis 1907
Gebaute Einheiten7
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
20 m (Lüa)
Breite3,5 m
Tiefgangmax. 2,9 m
Verdrängungaufgetaucht: 105 t
getaucht: 124 t
 
Besatzung24
Maschinenanlage
Maschine1 × Benzinmotor mit 160 PS

1 × Elektromotor mit 70 PS

Propeller1
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius585 sm aufgetaucht

42 sm getaucht sm

Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
6 kn (11 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
8,5 kn (16 km/h)
Bewaffnung

Die Som-Klasse (russisch Сом ‚Wels‘) war eine Klasse benzin-elektrischer kleiner U-Boote der Kaiserlich Russischen Marine. Die Boote wurden von der zaristischen Marine ab 1904 im Rahmen eines Flottennotprogramms auf Grund der verschärften Situation in Fernost mit Japan auf der Newski-Werft in Sankt Petersburg gebaut. Das Typboot der Klasse war die bei der US-amerikanischen Electric Boat Company gebaute Som (ex-Fulton).

Geschichte

Die Fulton im Dock

Electric Boat baute 1901 die von John Philip Holland konstruierte Fulton, den Prototyp der späteren Plunger-Klasse (Holland-VII-Boot). Dieser wurde teildemontiert nach Kronstadt geliefert, dort wieder zusammengebaut und am 29. Juni 1904 vom Stapel gelassen. Das Som getaufte Boot wurde zum Typboot der in St. Petersburg in Lizenz gebauten gleichnamigen U-Boot-Klasse.

Beschreibung

Torpedorohr der baugleichen britischen Holland 1

Die Boote der Som-Klasse waren Einhüllenboote[1] mit einem spindelförmigen Druckkörper und einem zentral am Heck angeordneten Propeller. Der Rumpf war in drei Sektionen unterteilt: Bugsektion, Zentrale und Maschinenraum im Heck. In der Bugsektion war das einzige Torpedorohr mittig, im Schnittkreuz der Hoch- und Querachse angeordnet. Die beiden Reservetorpedos lagerten in der Zentrale über den Hauptballasttanks. Die Antriebsanlage bestand aus einem Deutz-Ottomotor und einem Elektromotor. Die beiden in der Bilge des Maschinenraumes untergebrachten Batterien mit 2 × 20 Zellen ermöglichten bis zu 15 h Unterwasserfahrt. Die Boote verfügten über eine kreuzförmige Heckruderanlage, separate Tiefenruder wie bei modernen Booten gab es nicht. Der niedrige Turm hatte Stromlinienform.[2]

Die Boote waren ausreichend klein dimensioniert, um sie mit speziellen Tiefladewaggons auf der transsibirischen Eisenbahn nach Fernost verlegen zu können.

Einheiten

NameÜbers.StapellaufEinsatzAußerdienststellungVerbleibBemerkung
Som (Сом)Wels1904Schwarzmeerflotte, später Baltische Flotte23. Mai 1916[3]vor Schwedengesunken nach Kollision
Beluga (Белуга)Weißwal1905Baltische Flotte25. Februar 1918Tallinnselbstversenkt
Losos (Лосось)Lachs1905Schwarzmeerflotte26. April 1919Sewastopolselbstversenkt
Peskar (Пескарь)Gründling1905Baltische Flotte25. Februar 1918Tallinnselbstversenkt
Schtschuka (Щука)HechtApril 1905Baltische Flotte25. Februar 1918Tallinnselbstversenkt
Sterljad (Стерлядь)Sterlet1905Baltische Flotte25. Februar 1918Tallinnselbstversenkt
Sudak (Судак)Zander1907Schwarzmeerflotte26. April 1919Sewastopolselbstversenkt

Literatur

  • Robert Gardiner: Conway’s all the world’s fighting ships 1906–1921. Conway Maritime Press, 1985, ISBN 0-85177-245-5.
  • Norman Polmar, Jurrien Noot: Submarines of the Russian and Soviet Navies, 1718–1990. Naval Institute Press, 1991, ISBN 0-87021-570-1, S. 46 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Siehe auch

Weblinks

Commons: Som-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Norman Polmar, Jurrien Noot: Submarines of the Russian and Soviet Navies, 1718–1990. Naval Institute Press, 1991, S. 22 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Штурм Глубины. In: deepstorm.ru. Abgerufen am 28. Juli 2015 (russisch).
  3. Polmar / Noot, S. 228

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Sterlyad 00.jpg
The Imperial Russian submarine «Strelyad'» in 1910.
Naval ensign of Russia.svg
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Torpedo tube on holland 1.jpg
Autor/Urheber: Geni, Lizenz: CC BY-SA 4.0
A photo of the Torpedo tube on Holland 1 post conservation
Fulton1901-1904.jpg
Submarine «Fulton» on the dock, later «Som» in the Imperial Russian Navy.