Solund

WappenKarte
Wappen der Kommune Solund
Solund (Norwegen)
Solund
Basisdaten
Kommunennummer:4636
Provinz (fylke):Vestland
Verwaltungssitz:Hardbakke
Koordinaten:61° 6′ N, 4° 54′ O
Fläche:228,2 km²
Einwohner:750 (1. Jan. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte:3 Einwohner je km²
Sprachform:Nynorsk
Verkehr
Straße:606
Nächster Flughafen:Flughafen Bergen
Lage in der Provinz Vestland
Lage der Kommune in der Provinz Vestland
Luftaufnahme der Inseln
Fahrt durch den Steinsund

Solund ist eine norwegische Kommune in der Provinz Vestland.

Geografie

Solund ist die westlichste Inselgemeinde Norwegens. In der Provinz Sogn og Fjordane, die zum 1. Januar 2020 zusammen mit Hordaland zu Vestland zusammengeschlossen wurde, war Solund die einzige Gemeinde, die nur aus Inseln bestand.

Die beiden größten Inseln sind Sula und Ytre Sula. Weitere Inseln sind Losna, Steinsundøy, Nesøy, Ospa, Rånøy, Færøy, Lågøy und Hågøyna. Der westlichste Punkt Norwegens ist Holmebåen auf den winzigen Utvær-Inseln, die fast unbewohnt sind. Auf einer dieser Felsklippen liegt der Leuchtturm Utvær fyr.

Im Norden grenzt Solund an die Gemeinde Askvoll, im Osten an Fjaler und Hyllestad, im Süden an Gulen und die Öffnung des Sognefjords und im Westen an die offene Nordsee.

Geschichte

1858 entstand die Kommune Utvær aus den zwei Untergemeinden von Solund and Husøy, die aus der Pfarrgemeinde von Gulen herausgelöst wurden. Die Bevölkerung belief sich damals auf 1.384 Personen. Zum Jahresbeginn 1888 kam das Gehöft Krakken im äußersten Nordosten Sulas aus der Gemeinde Hyllestad mit 17 Köpfen hinzu sowie im Norden acht Bauernhöfe aus der Gemeinde Hersvikbygda mit insgesamt 317 Personen. Am 1. Juli 1890 änderte die Gemeinde ihren Namen in Sulen. Per königlichen Erlass wurde die Schreibweise am 16. November 1923 in Solund geändert.

Der altnorwegische Name Sólund bezeichnete ursprünglich die Insel Sula. Die Bedeutung dieses Namens ist unbekannt. In altnorwegischer Zeit wurde das Meer zwischen Norwegen und Schottland Sólundirhaf genannt, das bedeutet Meer von Solund.[2]

Zum Jahresbeginn 1964 wechselte die Insel Losna von Gulen zu Solund.[2][3]

Das Wappen stammt aus moderner Zeit und wurde am 16. Februar 1990 verliehen. Es entstand in Anlehnung an das Wappen der mittelalterlichen Adelsfamilie von Losna.[4]

Einwohner

Mit 750 Einwohnern ist Solund eine der bevölkerungsärmsten Gemeinden Norwegens. Die meisten dieser Menschen leben auf den Hauptinseln Sula und Ytre Sula, verstreut über Dörfer und kleine Ansiedlungen:

Bevölkerung nach Ansiedlungen
GemeindeEinwohnerzahl
Hardbakke246 Einwohner
Storøy/Dalesund139 Einwohner
Nesefjord89 Einwohner
Kolgrov/Trovåg62 Einwohner
Hjønnevåg59 Einwohner
Strand/Oddekalv53 Einwohner
Færøy/Leknessund52 Einwohner
Hersvikbygda42 Einwohner
Austrefjord/Dumbefjord26 Einwohner
Indrevær/Utvær11 Einwohner
Krakhella6 Einwohner
Losnegard4 Einwohner
Der Ospa-Sund
Bevölkerungsentwicklung[5]
JahrAnzahl
1769855
19511.802
19601.695
19701.376
19801.211
19901.144
2000959
2010878

Verwaltung und Politik

Hardbakke, der Verwaltungssitz

Verwaltungszentrum ist das Dorf Hardbakke auf Sula.

Solunds Gemeinderat, die Kommunestyre, besteht aus 15 Abgeordneten, die für vier Jahre gewählt werden. Für die Periode 2011–2015 erzielten:[6]

Der Bürgermeister für 2011–2015 ist Ole Gunnar Krakhellen; er gehört der Høyre-Partei an.

Religion

Die norwegische Kirche unterhält eine Pfarrgemeinde in Solund. Die Gemeinde verfügt über drei Kirchen. Sie gehört zum Dekanat Nordhordland der Diözese Bjørgvin.

Kirchen in Solund
NameOrtBaujahr
Hersvik kirkeHersvikbygda1892
Husøy kirkeKolgrov1896
Solund kirkeHardbakke1869

Wirtschaft

Felsformation im Norden der Gemeinde

Die Fischerei ist das wichtigste Gewerbe in Solund. In der Schiffswerft Solund Verft[7] arbeiten 21 Beschäftigte. Die Inselwelt von Solund ist ein beliebtes Ausflugsziel für Urlauber, Bootstouristen und Sportfischer.[8]

Sehenswürdigkeiten

Utvær
Der Leuchtturm von Utvær

Gåsvær

Gåsvær ist eine der äußersten Inseln im Norden Solunds. Es liegt weit im Westen ausgesetzt im Meer zwischen dem Lågøyfjord und der Mündung des Bachs Gåsværosen. Unmittelbar vor der Insel liegen Fischbänke. Vermutlich kann Gåsvær auf eine lange Handelstradition zurückblicken. 1767 hatte die Insel ein eigenes Gasthaus. Der ältere Teil des charakteristischen Haupthauses datiert aus dem 18. Jahrhundert. Ein anderer Teil wurde aus dem Holz eines gescheiterten Segelschiffs gebaut.[8]

Utvær

Utvær ist der westlichste feste Punkt Norwegens. Die Insel hat keine festen Bewohner mehr, aber im Leuchtturm tun zwei Personen Dienst. Man erreicht die Insel per Boot. Ein Fahrdienst auf Abruf ist das ganze Jahr über von Kolgrov aus verfügbar. Im Sommer wird Betrieb nach Fahrplan ab Hardbakke, Eivindvik und Korssund angeboten.

Die Provinzregierung bestimmte die Inselgruppe und die See um Utvær als Naturschutzgebiet. Davon ausgenommen sind Utvær selbst und die unmittelbar umgebenden Gewässer. Die Denkmalschutzbehörde Riksantikvaren schlug vor, den Leuchtturm als Denkmal einzustufen.

Im Mittelalter stand eine Kapelle im Süden der Siedlung. Das erste schriftliche Zeugnis davon erschien in einem Werk von Bjørgynar Kalveskinn aus dem Jahr 1320. Die Kapelle hatte Einkünfte aus Spenden und Fischerei-Abgaben. Im 17. Jahrhundert besaß die Kapelle 15 Kühe und 27 Schafe, die verliehen wurden. Im späteren 17. Jahrhundert wurde sie von schottischen Piraten ausgeraubt.[8]

Die Kapelle war aus Holz erbaut und hatte eine Grundfläche von etwa 7,5 m × 6,3 m. Rund 120 Gemeindemitglieder fanden darin Platz. Die Glocke von 1641 befindet sich in der Heibergske Samlingar in Kaupanger. Pro Jahr fanden vier Gottesdienste statt. Die Priester setzte per Boot von Eivindvik aus über. Bei schlechtem Wetter strandete er oft auf Inseln, die näher am Festland lagen. 1718 wurde die Kapelle auf die Insel Husøy verlegt. Als Ende des 19. Jahrhunderts die Straumen kirke eingeweiht war, wurde die Kapelle abgerissen.

Der Leuchtturm brannte infolge eines Luftangriffs der Alliierten im Februar 1945 ab. 1948–1952 wurde er neu erbaut. Der Neubau hat eine andere Gestalt als sein Vorgänger. Der Balkon oben war zuvor ein Stockwerk tiefer gelegen.[8]

Arboretum

Im Küsten-Arboretum in Hardbakke werden hauptsächlich einheimische Bäume und Pflanzen vorgestellt. Die Sammlung von Rhododendren ist im Sommer sehenswert. Vom Arboretum aus bietet ein 5 km langer Fußpfad über abwechslungsreiches Gelände mannigfaltige Aussicht über den äußeren Sognefjord. Ein anderer markierter Wanderpfad führt hinauf auf den Berg Ravnenipa.[8]

Einzelnachweise

  1. 07459: Population, by sex and one-year age groups (M) 1986 - 2024. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 23. Februar 2024 (englisch).
  2. a b Jukvam, Dag: Historisk oversikt over endringer i kommune- og fylkesinndelingen. (PDF) Statistics Norway, abgerufen am 9. Juni 2015 (norwegisch).
  3. Rygh,Oluf: Norske gaardnavne: Nordre Bergenhus amt. 12. Auflage. W. C. Fabritius & sønners bogtrikkeri, Kristiania 1919, S. 215–217 (uio.no [abgerufen am 9. Juni 2015]).
  4. Solund - Kommunevåpen - coat of arms - crest of Solund. In: Heraldry of the World. Abgerufen am 9. August 2020 (englisch).
  5. Norwegische Bevölkerungsstatistiken, abgerufen am 10. Juni 2015
  6. Members of the local councils, by party/electoral lists and municipality. Statistics Norway, 2011, abgerufen am 19. Dezember 2013 (norwegisch).
  7. Website der Solund Verft, abgerufen am 13. Juni 2015
  8. a b c d e Solund in Norway. GoNorway.no, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 13. Juni 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gonorway.no
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