Soliterm

Die Soliterm Group GmbH ist ein Aachener Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien.^[1]

Geschichte

Den Ursprung findet das Unternehmen 1993 am Strand, nachdem Firmengründer Ahmet Lokurlu einen starken Sonnenbrand erlitt. Es entstand die Grundidee, die enorme und unerschöpfliche Energie der Sonne zu nutzen und in Kälte umzuwandeln. Zunächst wurde das Unternehmen nur nebenberuflich betrieben. In der Zwischenzeit gelang es Ahmet Lokurlu in Zusammenarbeit mit der Abteilung Solarforschung des DLR-Instituts für Technische Thermodynamik Köln, spezielle Parabolrinnenkollektoren zu entwickeln, die mit Hilfe von konzentrierter Sonnenenergie Wasser so stark erhitzen, dass man damit eine zweistufige Absorptionskältemaschine betreiben und Kälte erzeugen kann.

In 2002 wurde eine Zweigniederlassung in der Türkei eröffnet, die die Produktion der in Aachen konstruierten Anlagen übernahm. Die erste variabel genutzte Soliterm-Anlage wurde im Winter 2003/2004 in einem Ferienhotel an der türkischen Ägäis-Küste installiert und im April 2004 in Betrieb genommen. Sie arbeitet sehr effektiv und beweist die erfolgreiche Markteinführung der Erfindung. Weitere Projekte wurden seitdem in Angriff genommen. 2011 eröffnet die Soliterm dann in der Türkei die bis dato weltweit erste robotergesteuerte Produktionsstätte für Parabolrinnenkollektoren. Die robotergesteuerte Produktionslinie basiert auf den Elementen der künstlichen Intelligenz. Sie ist digitalisiert, vollautomatisch und besteht aus sechs einzelnen Stationen. Die Produktionsstätte besitzt eine jährliche Kapazität von ca. 250 MW. Dies entspricht rund 40.000 Kollektoren.

Allgemeines

Die Soliterm Group ist ein Unternehmen für Energie- und Umwelttechnologien. An mehr als zwanzig Standorten in zehn Ländern wurden SOLITERM Parabolrinnenkollektoren installiert. Jedes SOLITERM-System hat mindestens zwei Betriebsarten: Eine ersetzt den Stromverbrauch von Kompressionskältemaschinen während der hohen Tarifzeiten im Sommer durch solarbetriebene, doppelwirkende Absorptionskältemaschinen oder ersetzt Flüssiggas zur Beheizung des vorhandenen Kessels durch solaren Dampf. Die andere Betriebsart zeichnet sich aus durch den Einsatz von Parabolrinnenkollektoren im Winter zur Warmwasserbereitung oder zur Beheizung von Gebäuden. Die bahnbrechenden und zukunftsweisenden Entwicklungen im Bereich der Hochtemperatur Solarthermie, die bereits mehrfach international ausgezeichnet wurden zeichnen die Soliterm Group aus. Sie entwickeln, produzieren und installieren Energiesysteme für solare Kühlung, Wärme- und Prozessdampfbereitstellung sowie Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung. Solargestützte Klimaanlagen und die Produktion von Prozessdampf findet Anwendung in Hotels, Krankenhäusern, Wohnkomplexen, Supermärkten, Lager- und Kühlhäusern und Produktionsgebäuden, die einen großen Bedarf an Energie haben. Die Soliterm ist aktuell weltweit der zweitgrößte Hersteller und Lieferant von Parabolrinnenkollektoren mit einer installierten Fläche von rund 34.000 m².

Auszeichnungen

• 2004 erhielt Soliterm den Energy Globe Award und den R.I.O.-Innovationspreis.^[2]
• 2005 wurde Soliterm mit dem „Europäischen Solarpreis“ von Eurosolar in der Kategorie „Industrielle und kommerzielle Unternehmen“ ausgezeichnet.^[3]
• 2007 wurde Ahmet Lokurlu vom Time-Magazine zu einem „globalen Helden der Umwelt“ ernannt.
• 2008 wurde der Kyocera-Umweltpreis an die Soliterm verliehen.^[4]
• 2010 gewann Soliterm den Industriepreis in der Kategorie Energie & Umwelt.
• 2015 wurde Soliterm von der Institution of Chemical Engineers mit dem Innovations- und Exzellenzpreises in der Kategorie Energie ausgezeichnet.

Weblinks

• solitermgroup.com — Offizielle Website

Einzelnachweise

1. ↑ Über Dr. Ahmet Lokurlu. Soliterm, abgerufen am 28. Januar 2020. 
2. ↑ Gründer im Porträt. In: Gründerzeitung, Ausgabe 1/2005. Gründerregion Aachen, abgerufen am 8. Februar 2016. 
3. ↑ Europ. Solarpreise 2005. (Nicht mehr online verfügbar.) In: eurosolar.de. Eurosolar, archiviert vom Original am 8. Februar 2016; abgerufen am 8. Februar 2016. 
4. ↑ KYOCERA-Umweltpreis vergeben. In: kyocera.de. Kyocera, 8. Mai 2008, abgerufen am 8. Februar 2016.