Solingen-Klasse

Solingen-Klasse
Hapag-Frachtschiff Solingen vor Belize
Schiffsdaten

zugehörige Schiffe

5

SchiffsartFrachtmotorschiff
ReedereiHamburg-Amerika Linie, Hamburg
BauwerftFlenderwerft, Lübeck
Bauzeitraum1955 bis 1957
Gebaute Einheiten6
FahrtgebieteWestindien-Dienst
Weltweite Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
118,94 m (Lüa)
Breite16,20 m
Tiefgangmax. 6,83 m
 
Besatzung41
Maschinenanlage
Maschine1 × Dieselmotor
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
3.089 kW (4200 PS)
Höchst-
geschwindigkeit
14,5 kn (27 km/h)
Propeller1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit5300 tdw
Zugelassene Passagierzahl12

Die Solingen-Klasse ist eine Baureihe von fünf Frachtschiffen der Hamburg-Amerika-Linie (HAPAG). Die Schiffsklasse knüpfte an den vor dem Zweiten Weltkrieg unterhaltenen Westindien-Dienst der Reederei an.

Krefeld 1964 in Rotterdam

Geschichte

Bau

Nach der weitgehenden Lockerung der Schiffbaubeschränkungen des Potsdamer Abkommens baute die HAPAG ab 1950 ihre Frachtschiffsflotte erneut auf. Beginnend mit dem Einzelschiff Hamburg, den Schwesterschiffen Odenwald und Spreewald oder der Brandenburg-Klasse wuchs die HAPAG-Flotte wieder kontinuierlich. Bald darauf bestellte die Hamburg-Amerika Linie bei der Lübecker Flender-Werft fünf typgleiche Motorschiffe für den Dienst in die Karibikhäfen. Zusammen mit den fünf HAPAG-Schiffen der Solingen-Klasse bestellte die Reederei Christian F. Ahrenkiel noch ein sechstes Schwesterschiff, die Esperanza. Dieses wurde von der HAPAG in Langzeitcharter eingesetzt.[1] Am 2. August 1955 konnte die Reederei das Typschiff der Klasse, die Solingen von der Werft übernehmen. Eineinhalb Jahre darauf, am 13. April 1957, war die Baureihe komplett.

Einsatz bei der HAPAG

Wie geplant, wurde das Schiffstrio für den Westindien- und Westküste-Mittelamerika-Dienst eingesetzt. Die Schiffe wurden 1970 bei der Fusion der HAPAG mit dem NDL von der neuen Hapag-Lloyd übernommen.

Spätere Karriere

1971/72 folgte der Verkauf der Schiffe. Drei der Schiffe trafen in den Jahren 1980 und 1983 bei chinesischen Verschrottern ein (die ehemalige Esperanza 1982 in Spanien), zwei weitere wurden erst 1992 aus dem Register gelöscht.

Technik

Die Schiffe der Baureihe waren konventionelle Stückgutschiffe mit eben hinter mittschiffs über der Antriebsanlage angeordneten Aufbauten und vielseitigen Ladungseinrichtungen. So waren die Schiffe mit 12 herkömmlichen Ladebäumen (acht à 3/5 Tonnen und vier à 5/10 Tonnen) sowie einem 60-Tonnen-Schwergutbaum zur Übernahme von Schwergut in der Luke 2 ausgerüstet. Vor und hinter den Aufbauten befanden sich je zwei Trockenladeräume mit jeweils einem Zwischendeck.

Der Schiffsantrieb bestand aus einem Sulzer-Sechszylinder-Zweitaktmotor des Typs 6SD72, der von der französischen Werft Forges et Chantiers de la Méditerranée in Lizenz hergestellt wurde.

Die Schiffe

Die Frachtmotorschiffe der Solingen-Klasse und das Schwesterschiff Esperanza
NameStapellaufAblieferungBaunummerIMO-NummerVermessungUmbenennungen und Verbleib
Solingen17. Mai 19552. August 1955453533354332801972 Omega, 1973 Siehmin, 1976 Lan Shan, 1992 aus dem Register gestrichen
Remscheid11. Juni 19557. September 1955454529285432811971 Silver Cloud, 1973 Siehting, 1977 Cang Shan, ab 22. Oktober 1983 in Huangpo abgebrochen
Wuppertal28. Oktober 195530. Januar 1956466539365832801971 Morning Cloud, 1973 Siehhui, 1976 Huang Shan, 1992 aus dem Register gestrichen
Krefeld16. Dezember 195523. Mai 1956467519659332791971 Plym, 1973 Siehchih, 1976 Hong Shan, ab September 1980 in Hong Kong abgebrochen
Freiburg27. September 195613. April 1957476512084349281972 Confidence, ab 9. November 1983 in Shanghai abgebrochen
Esperanza-3. November 1955459510648349531968 Candia, 1971 Dolly, ab 16. März 1982 in Villanueva y Geltru abgebrochen

Literatur

  • Witthöft, Hans Jürgen: HAPAG. Hamburg-Amerika-Linie. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 1973, ISBN 3-7822-0087-X.
  • Krüger-Kopiske, Karsten Kunibert: Die Schiffe von Hapag-Lloyd. Zeichnungen und Lebensläufe. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2003, ISBN 3-7822-0861-7.
  • Haws, Duncan: Merchant Fleets in Profile 4. The ships of the Hamburg America, Adler and Carr lines. Patrick Stephens, Cambridge 1980, ISBN 0-85059-397-2.

Einzelnachweise

  1. Schwadtke, Karl-Heinz: Die neue deutsche Handelsflotte im Bild. 2. Auflage. Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg 1966, S. 11.

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Krefeld IMO 5196593 G Rotterdam 10-1964 (1).JPG
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Krefeld 1964 in Rotterdam
Hapag cargo ship Solingen in 1966 at the West Indies, Central America - Island - Service.jpg
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Das HAPAG-Frachtschiff Solingen im Jahr 1966 im Westindien-Mittelamerika-Insel Dienst. Das Schiff steuert einen nördlichen Kurs und im Hintergrund befindet sich die Küste von British Honduras; heute Belize. Gouache von Jan-D. Lenz, Autodidakt und Hobby-Zeichner von der Prinzeninsel in Plön)