Socrate

Daten
Titel:Socrate
Gattung:Drama
Originalsprache:Französisch
Autor:Voltaire
Erscheinungsjahr:1759
Personen
  • Socrate, Sohn der Clytemnestre und des Agamemnon
  • Anitus, Hoher Priester der Ceres
  • Melitus, Richter in Athen
  • Xantippe, Frau des Socrate
  • Aglaé, junge von Socrate erzogene Athenerin
  • Sophronime, junger von Socrate erzogener Athener
  • Drixa, Händlerin
  • Therpandre und Acros, Anhänger des Anitus
  • Richter
  • Schüler des Socrate
  • Anhänger, des Anitus
Jean-Michel Moreau: Illustration zum Socrate 1785

Socrate ist eine unaufgeführtes Drama in drei Aufzügen von Voltaire in Prosa, ein angebliches Stück des schottischen Dichters James Thomson, übersetzt von einem M. Fatéma aus dem Jahr 1759.

Handlung

Socrate (Sokrates) ist zum Tod verurteilt, da er ungläubig sei und die Jugend verderbe. Der reale Grund ist die Verweigerung der Hochzeit seines vermeintlich reichen Mündels Aglaé mit dem Hohen Priester Anitus. Aglaé liebt Sophronime, den Ziehsohn des Socrate. Nach den Trank des Schierlingsbechers erfährt Socrate, dass die Ränke des Anitus aufgedeckt wurden und das Urteil aufgehoben wurde.[1]

Literarische Vorlage und biografische Bezüge

Sokrates galt den Aufklärern, darunter Denis Diderot und Charles Palissot de Montenoy, als rechtschaffener Philosoph, der der Intoleranz und dem Fanatismus zum Opfer fiel. Voltaire beabsichtigte Ende der 1750er Jahre mit der Verfassung des Socrate ein Fanal gegen die Intoleranz: "Puisse cet ouvrage trembler les fanatiques".[2]

Aufführungen und zeitgenössische Rezeption

Der Socrate wurde nicht auf der Bühne aufgeführt. Die brieflich am 13. Juni 1760 Charles-Augustin de Ferriol d’Argental mitgeteilte Absicht einer Überarbeitung im Versmaß unterblieb.

Drucklegung

Voltaire besorgte den Druck in Genf unter Vorspiegelung, das Stück stamme aus dem Nachlass James Thomsons.

Beigabe

Dem Socrate ist ein fiktives Vorwort des angeblichen Übersetzers M. Fatéma vorangestellt, das die erfundene, auf Thomson zurückgehende Provenienz darlegt.

Erste Ausgabe

  • Socrate ohne Impressum, Amsterdam (recte: Genf, 1759), 107 S.[1]

Literatur

  • Theodore Besterman: Voltaires Gott In: Voltaire. Winkler, München 1971, S. 179.
  • Raymond Rousson: Socrate. In: Raymond Trousson, Jeroom Vercruysse, Jacques Lemaire (Hrsg.): Dictionnaire Voltaire. Hachette Livre, Paris 1994, S. 222f.
  • Siegfried Detemple: Voltaire: Die Werke. Katalog zum 300. Geburtstag. Reichert, Wiesbaden 1994, S. 124 f.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Siegfried Detemple: Voltaire: Die Werke. Katalog zum 300. Geburtstag. Reichert, Wiesbaden 1994, S. 124
  2. Raymond Rousson: Socrate. In: Raymond Trousson, Jeroom Vercruysse, Jacques Lemaire (Hrsg.): Dictionnaire Voltaire. Hachette Livre, Paris 1994, S. 222f.

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Abgebildete Person: François-Marie Arouet (1694–1778), known as Voltaire, French Enlightenment writer and philosopher
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Voltaire: Socrate Akt 3 Szene 3 Kupferstich von Antoine Jean Duclos nach Jean-Michel Moreau