Soʻx

Soʻx
Сўх
Enklaven im westlichen Kirgisistan

Enklaven im westlichen Kirgisistan

Basisdaten
Staat:Usbekistan Usbekistan
Provinz:Fargʻona
Bezirk:Soʻx
Koordinaten:39° 57′ N, 71° 7′ O
Fläche:325 km²
Einwohner:42.800 (1993)

Soʻx (kyrillisch-usbekisch Сўх; russisch Сох; häufig, nach der englischen Transkription aus dem Russischen, Sokh), deutsch auch Soch, ist eine usbekische Exklave und ein Bezirk der usbekischen Provinz Fargʻona. Sie bildet zugleich eine Enklave, die vollständig von Kirgisistan umschlossen ist. Mit ungefähr 50.000 Einwohnern (die letzte Volkszählung erfolgte 1993, neuere Schätzungen gehen von bis zu 70.000 Einwohnern aus) und 325 km² Fläche ist Soʻx die einwohnerstärkste und größte der Enklaven im Ferghanatal. Die Exklave Soʻx ist etwa 35 Kilometer lang und etwa 7 Kilometer breit. Von Usbekistan ist Soʻx etwa 11,5 Kilometer (Luftlinie) entfernt. Größter Ort ist die Gemeinde Soʻx, die wie das Tal selbst nach dem Fluss Soʻx benannt wurde; Hauptort des Bezirkes Soʻx ist Ravon.

Geographie

Soʻx liegt im fruchtbaren Soʻxtal, inmitten hoher Bergketten. Das Soʻxtal ist ein Nebental des ebenfalls fruchtbaren und wesentlich größeren Ferghanatals. Die Exklave hat eine Fläche von 325 km2, was im Vergleich zu anderen Exklaven in dieser Region groß ist.

Bevölkerung

Die Bevölkerung besteht zu 99 % aus Tadschiken, die den usbekischen Pass besitzen. Der Rest bildet eine kleine kirgisische Minderheit (1 %).

Orte

  • Soʻx
  • Damersat
  • Gaz

Wirtschaft

Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft. Die Felder werden vom Fluss Soʻx versorgt, so dass Landwirtschaft nur in der Talebene möglich ist. Das Soʻxtal bildet damit eine Flussoase in der umliegenden, öden Graslandschaft.

Geschichte

Gemeinsam mit Kokand war Soʻx eines der Zentren des Basmatschenaufstandes von 1918 bis 1924.[1] Zu diesem Zeitpunkt war Soʻx mit Usbekistan noch direkt verbunden. 1955 kappte Moskau das nördliche Teilstück Soʻxs und schloss es der damaligen Sowjetrepublik Kirgisistan an. Seither ist Soʻx eine Exklave innerhalb Kirgisistans.[2] Dieses Vorgehen stößt bis heute auf Ratlosigkeit; auch die usbekischen Behörden fordern einen Landzugang zu der Exklave, um sie besser kontrollieren zu können. Der Personen- und Warenverkehr ist seit der Wiedereinführung der Visumpflicht zwischen den zentralasiatischen Ländern stark eingeschränkt.[3] Für Kirgisistan wäre die geforderte Landverbindung Soʻxs mit Usbekistan ein herber Verlust, denn sie würde den gesamten Südwestteil des Staates de facto vom Rest des Landes abtrennen. Die einzige gute Straßenverbindung zwischen den beiden kirgisischen Staatsteilen führt auch heute schon durch Soʻx.[2]

Soʻx gilt heute als möglicher Stützpunkt der Islamischen Bewegung Usbekistans. Im Zuge der andauernden kirgisisch-usbekischen Grenzstreitigkeiten verminte die usbekische Seite Land um Soʻx, laut kirgisischen Angaben auch kirgisisches Staatsgebiet.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b library.fes.de: Studien zur länderbezogenen Konfliktanalyse: Usbekistan (PDF-Datei; 670 kB)
  2. a b www.taz.de: Im Tal der tausend Grenzen
  3. Rainer Hermann: Konfliktkonstellationen in Zentralasien - Herausforderungen für die OSZE (PDF-Datei; 739 kB)

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Positionskarte von Usbekistan
Exklaven von Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan.png
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Die tadschikischen Exklaven Sarwan und Woruch; die kirgisische Exklave Barak, sowie die usbekischen Exklaven Chong-Kara, Dzhangail, Shohimardon, So'x und Tayan