Snetterton Motor Racing Circuit

Snetterton Motor Racing Circuit
Logo Snetterton Motor Racing Circuit.svg

Adresse:
Snetterton Circuit
Norwich
Norfolk NR16 2JU

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Snetterton, Norfolk, England, GB
Streckenart:permanente Rennstrecke
Eröffnung:1948
Zeitzone:UTC (GMT)
Streckenlayout
Snetterton 300 Layout.svg
Streckendaten
Wichtige
Veranstaltungen:
BTCC
Britische F3-Meisterschaft
British Superbike
Streckenlänge:4,779 km (2,97 mi)
Rekorde
Streckenrekord:
(Automobil)
0:56.095 min.
(Klaas Zwart, EuroBoss Super Prix, 2007)
http://www.snetterton.co.uk/

Koordinaten: 52° 27′ 59″ N, 0° 56′ 45″ O

Der Snetterton Motor Racing Circuit ist eine auf den Landebahnen eines ehemaligen Flugplatzes basierende Motorsport-Rennstrecke in der britischen Grafschaft Norfolk in der Nähe des Ortes Snetterton, etwa 30 Kilometer südlich der Großstadt Norwich.

Geschichte

RAF Snetterton Heath

Luftbild des Flugplatzes, 1945

Das heutige Autodrome liegt auf dem Gelände eines ehemaligen Militärflugplatzes der Royal Air Force (RAF), der während des Zweiten Weltkrieges als Royal Air Force Station Snetterton Heath (kurz RAF Snetterton Heath) bezeichnet wurde.

Erster Nutzer der 1943 eröffneten Station sollte zunächst die RAF werden. RAF Snetterton Heath wurde jedoch als eine von 28 Basen, die von der 8th Air Force genutzt werden sollten, auserkoren.

Die Anlage wurde zunächst erweitert und von September 1943 bis Juni 1945 war Thurleigh Hauptquartier des 45th Combat Bombardment Wing (später 45th Air Division), ein Teil der 3rd Bombardment Division. Bereits im Juni 1943 lag hier für eine Woche als fliegender Verband die 386th Bombardment Group (Medium), die mit vier Staffeln Martin B-26B/C Marauder ausgerüstet war, aber bereits nach wenigen Tagen nach RAF Boxted verlegt wurde. Kurz darauf verlegte die mit vier Staffeln B-17 Flying Fortress ausgerüstete 96th Bombardment Group (Heavy) nach Snetterton. Da das Hauptquartier der 3rd Air Division sich nicht weit von Snetterton entfernt befand, führten hohe Befehlshaber wie General LeMay regelmäßig persönlich die Luftangriffe auf das Gebiet des Deutschen Reiches an. Im November 1945 wurden die Bomber in die USA zurückverlegt und die Gruppe wurde aufgelöst. Der Flugplatz wurde 1948 schließlich geschlossen.

Racing Circuit

Streckenvarianten von 1963 und 2011 im Vergleich

Nach der Schließung des Flugplatzes wurde die Anlage ab 1948 für diverse Motorsportveranstaltungen genutzt, wobei die meisten Streckenabschnitte aufgrund ihrer ehemaligen Funktion als Start- und Landebahn lange Geraden waren. Noch heute befinden sich Ziel- und Gegengerade auf dem Gebiet ehemaliger Landebahnen.

In den 1960er und frühen 70er Jahren wies der Kurs eine Länge von 4,4 Kilometern auf und wurde an Sonntagen teilweise als Marktplatz genutzt. Aufgrund zahlreicher Unfälle bei der Boxeneinfahrt wurde vor der Start- und Zielgeraden eine Schikane, die den Namen des ehemaligen Rennfahrschulbetreibers Jim Russell trägt, eröffnet.[1] Diese Schikane wurde zwei Jahre später durch eine flüssiger zu fahrende Rechts-Links-Kurve ersetzt.[1]

1974 wurde zusätzlich zum bestehenden Verlauf eine verkürzte Variante mit etwas über 3 Kilometern Länge geschaffen.[1] Diese verwendete eine alte Bahn des Flughafens, die annähernd parallel zur Start- und Zielgeraden verläuft. Ab der Saison 1980 wurde der Betrieb auf der langen Streckenführung eingestellt.[1]

1990 wurde die letzte Kurve wieder – wie in den Jahren 1965 und 1966 – zu einer Schikane umgebaut.[1] Da sich diese als zu eng erwies, wurde sie im folgenden Jahr modifiziert.[1]

Seit 2004 ist die Strecke im Besitz von MotorSport Vision unter Leitung des ehemaligen Formel-1-Piloten Jonathan Palmer.[1]

Für die Saison 2011 wurden umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt, die die Strecke um einen neuen Teil im Inneren des bisherigen Kurses erweiterten.[2] Die zweite Kurve wurde umgebaut und die Russel-Schikane durch eine Linkskurve ersetzt.[1] Die längste Streckenvariante (mit der Bezeichnung Snetterton 300) beträgt seitdem 4,779 Kilometer.[1]

Nach Einstufung der FIA dürfen alle Fahrzeugklassen mit Ausnahme der Formel 1 die Strecke verwenden.[1]

Rennveranstaltungen

Von 1980 bis 1994 wurde hier das erste 24-Stunden-Rennen auf britischem Boden, das sogenannte Willhire 24 Hour, ausgetragen.

Seit vielen Jahren gastiert in Snetterton zudem die britische Formel 3, die British Superbike Championship (BSB) sowie die BTCC, die höchste nationale Tourenwagen-Rennserie in Großbritannien. Im Jahr 1999 trug die BTCC ihr erstes Nachtrennen in Snetterton aus.[3]

Der Kurs wurde vom ehemaligen Formel-1-Team Lotus und Racing Norfolk Co, einem regional ansässigen Teilnehmer der 24 Stunden von Le Mans, regelmäßig als Teststrecke genutzt.

Galerie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j Snetterton. In: racingcircuits.info. Abgerufen am 17. Mai 2019 (englisch).
  2. MSV. 27. September 2011, archiviert vom Original am 27. September 2011; abgerufen am 17. Mai 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportvision.co.ukVorlage:Cite web/temporär
  3. Alan Hyde - The Interview. In: btccpages.com. 2001, abgerufen am 17. Mai 2019 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Mini Se7ens 2011 Snetterton.jpg
(c) Oliver Read, CC BY-SA 3.0
Mini Se7ens at Snetterton (7 & 8 May 2011) being led by Max Hunter (car no.46)
Snetterton motor racing circuit - geograph.org.uk - 1088378.jpg
(c) Mike Dodman, CC BY-SA 2.0
Snetterton motor racing circuit Competitor's view of the chicane, the final corner before the start/finish line, clearly showing the spectator banking behind.
Snetterton Circuit versus RAF Snetterton.svg
Autor/Urheber: John Chapman, Lizenz: CC BY-SA 4.0
A diagrammatic map describing the development of the Snetterton motor racing circuit. Snetterton was laid out in the early 1950s on the runways and taxiways of the former RAF Snetterton Heath air base (shown in pale brown).

As initially configured, the circuit (shown in green) was 2.71 miles (4.36 kilometres) in length and utilized long stretches of the taxiway that ran parallel to the A11 road, and the N-S runway. The start/finish straight was positioned on the southern taxiway, where it remains to this day. This configuration lasted until the 1965, when a tight chicane was introduced just ahead of the starting straight. This chicane was reduced to an open kink in late 1966, which lasted for many years.

In 1974 the circuit was shortened to approximately 1.9 miles (3.1 kilometres) in length and reworked. The northern portion was bypassed by a new straight using the previously redundant E-W runway, although the track was retained for occasional use. The Esses were repositioned to maintain the same right-left geometry as previously, but turned through nearly 90 degrees to line up with the new straight. Initially, the new Esses complex was open and fast, but owing to a number of accidents it was tightened at the end of the 1974 season. To date, this was the longest-lived configuration of the Snetterton Circuit, and apart from adjustments to the chicane preceding the starting straight it remained essentially unchanged until 2011.

In 2011, the circuit was extensively redeveloped and a new infield portion was constructed to extend the main 300 Circuit (shown in red) length to 2.97 miles (4.78 kilometres). Despite operating as a racing circuit for over 60 years, including major redevopments, in this form the Snetterton Circuit still largely conforms to the geometry imposed by the old airfield.

Cartography for the 1963 circuit, the airfield's runways and taxiways, and the A11 access road were derived from RAF and USAAF aerial photography taken in 1946-1947 and contemporary Ordnance Survey plans. The 2011 circuit was derived from aerial photography available from a number of internet mapping sources.
B-17G-70-BO Fortress Serial 43-37683 in England, WW2.jpg
B-17G-70-BO Fortress Serial 43-37683, of the 339th Bomb Squadron, 96th Bombardment Group, at RAF Snetterton Heath, England.
Logo Snetterton Motor Racing Circuit.svg
Logo des Snetterton Motor Racing Circuit
Plato + Giovanardi Snetterton 2007.jpg
Autor/Urheber: Karl Wright from Norfolk, UK, Lizenz: CC BY 2.0
A BTCC race at Snetterton in 2007, and championship contenders Jason Plato (SEAT) and Fabrizio Giovanardi (Vauxhall) collide at turn 1.
Snetterton 300 Layout.svg
Autor/Urheber: Cpetty-wiki, Lizenz: CC BY 3.0
Snetterton 300 - 3 mile circuit layout
United Kingdom adm location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte des Vereinigten Königreichs