Skulpturenpark Heidelberg

Life is movement von Hans-Michael Kissel

Der Skulpturenpark Heidelberg ist ein Skulpturenpark im Garten- und Landschaftspark der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg in Heidelberg-Schlierbach.

Zielsetzung und Entwicklung

1995 wurde der Verein „Freunde und Förderer des Skulpturenparks Heidelberg e. V.“ gegründet. Sein Ziel ist die Förderung der zeitgenössischen Kunst, insbesondere die Förderung junger Künstler, einen Raum für Kultur und Erholung für die Patienten und Besucher der Klinik zu schaffen sowie einen überregionalen kulturellen Anziehungspunkt in Heidelberg zu etablieren.[1] Anfangs war Peter Anselm Riedl beratend tätig.[2] Manche der Werke wurden durch den Verein angekauft, die Mehrzahl der Werke aber sind Leihgaben einzelner Künstler und Dauerleihgaben, etwa von der Kunsthalle Mannheim.

Ausstellungen

Jedes Jahr zeigt der Skulpturenpark eine Sonderausstellung.[3] Zu den mit «K» gekennzeichneten Ausstellungen erschien ein Katalog.

  • 2007: Gottfried Honegger[4]
  • 2009: David Nash
  • 2010: Gisela von BruchhausenK
  • 2011: Herbert MehlerK
  • 2012: Robert SchadK,[5]
  • 2012–2014: Claus Bury, (s/w Fotografien)
  • 2013: Vera RöhmK
  • 2014: „Franz Bernhard – in Erinnerung an einen großen Bildhauer“K,[6]
  • 2015 „Junge Kunst - Junge Künstler.“ Der Manfred Fuchs-Preis wurde Sebastian Kuhn, der Förderpreis Marten Georg Schmid verliehen.
  • 2016: Werner PokornyK
  • 2017: Nigel HallK
  • 2018: „Junge Kunst – Junge Künstler.“ Der Manfred Fuchs-Preis wurde Jochen Damian Fischer und André Wischnewski zuteil, ein Zweiter Preis Peco Kawashima
  • 2019: Reiner SeligerK,[7]
  • 2020: MeuserK,[8]
  • 2021: „Junge Kunst – Junge Künstler“.K Auf der Vernissage der Ausstellung am 4. Juli wurden die Manfred Fuchs-Preise 2021 verliehen: Laura Sacher (1. Preis), Nino Maaskola (2. Preis), Kazunori Kura (3. Preis). Viviana Abelson und Gary Schlingheider wurden die beiden Sonderpreise zuteil.[9][10]
  • 2022: Alf Lechner[11]
  • 2023: Alicja Kwade „Pars Pro Toto“ – 8 großen Marmorkugeln[12]

Sammlung

BildKünstler / KünstlerinTitel / Material / JahrAnmerkungen
Klaus Horstmann-Czech
1943
Atlantis
Marmor, Edelstahl
1995
Jochen Damian Fischer
(geb. 1984)
Carré
Beton, Holz
2018
Die begehbare Beton-Skulptur bewegt sich zwischen Kunst und Architektur.
Felix Oehmann
(geb. 1985)
Bauchgefühl
Aluminium
2017
Das T-Shirt als den modernen Menschen verbindendes Kleidungsstück schützt vor Nacktheit und Kälte. Das Loch in Bauchhöhe bietet Ein- und Durchblick.
Gisela von Bruchhausen
(geb. 1940)
Das Fenster im Freien
Stahl, verzinkt, bemalt
Leihgabe der Kunsthalle Mannheim
1990
Die Künstlerin thematisiert den Gegensatz von offen und geschlossen, erdenschwarz und himmelblau.
Hannes Meinhard
(1937–2016)
3 Stelen geschmiedet
Stahl
Leihgabe des Künstlers
2000
Klaus Horstmann-Czech
(1943–2022)
Durchlaufende Kugel, 3 Phasen
Aluminium
1977–1991
Mit der verschwindenden und wieder erscheinenden Kugel ruft der Künstler die Illusion von Bewegung hervor.
Robert Schad
(geb. 1953)
Enfim
Leihgabe des Künstlers
Stahl
2000
Minimalistisch reckt sich der Vierkantstahl in die Höhe und scheint im Nichts zu enden.
Hans Steinbrenner
(1928–2008)
Figur
Muschelkalk
Leihgabe des Künstlers
1993
Karl Hartung
1908–1967
Flügelsäule
Bronze
(geb. 1960)
Die Flügelsäule strebt nach oben, als wolle sie sich von der Erdenschwere lösen. Doch die Oberfläche wirkt porös, vertrocknet, erstarrt.
Claus Bury
(geb. 1946)
Gegenläufig
Holz
Leihgabe des Künstlers
2007
Schiffe oder Boote sind ein zentrales Sujets Burys.
Gottfried Honegger
(1917–2016)
Gelbe Pliage C115
Eisen, Epoxy
2001
Pliage ist das französische Wort für Falzung.
Philipp Morlock
(geb. 1974)
Große Vögel, kleine Vögel
Beton, Schlagmetall
2015
Große Vögel, kleine Vögel ist ein Spielfilm des italienischen Regisseurs Pier Paolo Pasolini.
Christoph Freimann
(geb. 1940)
Großer Bug 2

1987
Freimann verwendet industriell vorgefertigte Einzelteile. Seine Skulpturen sind aus zwölf Winkelprofilen – wie das Kantengerüst eines Quaders – zusammengefügt und in roter Industriefarbe lackiert.[13]
Werner Pokorny
(1949–2022)
Haus und durchbrochene Form
COR-TEN-Stahl
Schenkung Manfred Lautenschläger
1995
Haus und Rippen variiert Pokorny in Stahl. Signalisiert das Haus Schutz und Geschlossenheit, so öffnen sich die Rippen dem Durchblick.
Amadeo Gabino
(1922–2004)
Hommage à Friedrich Schiller
COR-TEN-Stahl
Leihgabe der Kunsthalle Mannheim
1992
Typisch ist die Spannung von konvexen und konkaven Formen.
Hans-Michael Kissel
(geb. 1942)
Life is movement
Edelstahl geschliffen, kugelgelagert
1996
Diese kinetische Windskulptur hat eine Höhe von 10 Meter und ist dem ehemaligen Direktor der Klinik Horst Cotta gewidmet. Der Wind setzt die geschliffenen Stahlblätter in Bewegung, die das Sonnenlicht reflektieren.
Klaus Duschat
(geb. 1955)
Mount Palomar
Stahl, teilweise farbig gefasst
Leihgabe der Kunsthalle Mannheim
1993
Das Palomar-Observatorium war etwa 30 Jahre lang das größte Teleskop der Welt.
Jochen Kitzbihler
(geb. 1966)
Mu
Basaltlava – Mayen
Schenkung Manfred Lautenschläger
1999
Mu (nichts) ist ein Schlüsselbegriffe der buddhistischen, besonders der Zen-Schule.
Vera Scholz von Reitzenstein
(1924–2018)
ohne Titel
Kalkstein
Leihgabe der Künstlerin
1957–1959
Die drei Arbeiten stellen Naturformen dar.
Hartmut Stielow
(geb. 1957)
ohne Titel
Leihgabe des Künstlers
1997
Friedrich Gräsel
(1927–2013)
Raumplastik I-UX 1
Edelstahl farbig geglüht
1978
Friedrich Gräsel verwendet vorgefertigte Industrieprodukte.
Vera Röhm
(geb. 1943)
Schattenlabyrinth (3 Module)
Aluminium, lackiert
Leihgabe der Künstlerin
1987 / 1993 / 1998
Die Phänomene von Raum und Zeit, Licht und Schatten, Bewegung und Wahrnehmung sind Röhms Themen.
Bernhard Heiliger
(1915–1995)
Solarica Y
Stahl
1989, (aufgestellt 1993)
Kugel, Linie, Fläche – mit diesen Grundelementen arbeitete Heiliger in seiner Eisenskulptur.
Peco Kawashima
(geb. 1979)
Someone who knows how to use it well
Edelstahl, Kupfer
2018
Der Schatten dieser Sonnenuhr ohne Zahlen zeigt nicht die Uhrzeit, sondern das Vergehen der Zeit.
Herbert Mehler
(geb. 1949)
„Spola“ Werkreihe „Kavex“ (WV 731)
COR-TEN-Stahl
Leihgabe des Künstlers
2007
Der geborene Künstler hat eine eigene Formensprache entwickelt, die von geometrischen Grundformen oder der Natur ausgeht.
Nigel Hall
(geb. 1943)
Stretched Diagonals
Stahl farbig gefasst
2003
Das Werk löst Assoziationen an einen vertikal stehenden Kamm aus.
Klaus Duschat
(geb. 1955)
Tisch
Stahl Leihgabe des Künstlers
1994
Bernadette Hörder
(geb. 1962)
Weg

1996
André Wischnewski
(geb. 1983)
Whatever you say
Stahl
2018
Eine um das Zwanzigfache vergrößerte Comicheftseite in Stahl wurde ihrer Bilder und Sprache beraubt.
Simon Speiser
(geb. 1988)
Wings of Variegation
Druck auf Metallplatte
2018
Mithilfe einer speziellen Software, die vor allem für die Entwicklung von Computerspielen genutzt wird, wurde eine Druckvorlage für eine Metallplatte hergestellt.

Literatur

  • 1995 - 2020. 25 Jahre Skulpturenpark Heidelberg. Festschrift anlässlich des 25-jährigen Vereinsjubiläums, Hrsg. Verein der Freunde und Förderer des Skulpturenparks Heidelberg e.V., 2020

Weblinks

Commons: Skulpturenpark Heidelberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Beschreibung der Vereinsziele
  2. Ehrenmitglieder
  3. Übersicht der Ausstellungen, skulpturenpark-heidelberg.de
  4. Werke der Ausstellung Gottfried Honnegers (PDF; 13,4 MB)
  5. Robert Schad >Tanz<. Hrsg. Skulpturenpark Heidelberg e. V., modo Verlag, Freiburg im Breisgau, 2012 (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung) ISBN 978-3-86833-109-7
  6. Franz Bernhard – in Erinnerung an einen großen Bildhauer. Dokumentation der Einzelausstellung im Skulpturenpark Heidelberg 2014 (Welt der Form, 5. Juli 2014)
  7. Reiner Seliger im Skulpturenpark Heidelberg. Dokumentation der Einzelausstellung im Skulpturenpark Heidelberg 2019 (Welt der Form, 16. Oktober 2019)
  8. Skulpturenpark Heidelberg - ein digitaler Rundgang durch die Ausstellung Meuser. Von Kerstin Weinberger und Julie Gebauer, Kunst- und Kulturvermittlung Rhein-Neckar e.V. in Kooperation mit HAIlight International, YouTube, 2. Juni 2020
  9. RNF-Fernsehbeitrag, 16. Juni 2021, abgerufen am 14. März 2023
  10. Facebook-Bilder, 13. Juli 2021, abgerufen am 14. März 2023
  11. Gedenkausstellung anlässlich des 5. Todestages, abgerufen am 14. März 2023
  12. Ausstellungen, Skulpturenpark Heidelberg, abgerufen am 14. März 2023
  13. Neue Heimat für "Großen Bug". Stuttgarter Zeitung, 28. Dezember 2011 (PDF; 696 kB)

Koordinaten: 49° 24′ 36,6″ N, 8° 46′ 25,9″ O

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Bernadette Hörder wurde 1962 in Bonndorf im Hochschwarzwald geboren. 1981–1987 studierte sie an der Hochschule der Bildenden Künste bei Per Kirkeby sowie Geographie an der Universität Karlsruhe. 1982–1988 hatte sie Auslandsaufenthalte in Ecuador, Peru, Bolivien und Mexiko.
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