Skizze

Skizze von Albrecht Dürer
Architekturskizze
Skizze eines Sprossenrades aus der Hand von Gottfried Wilhelm Leibniz
Landkartenskizze im Ämteratlas des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel, Gottfried Mascop, 1574

Die Skizze (italienisch schizzo) ist der Versuch der Darstellung einer Idee, auch ein Entwurf, ein Konzept, ein erster Überblick. Der Begriff wird in unterschiedlichen Zusammenhängen benutzt.

Bildende Kunst

In der bildenden Kunst dient sie als Grundlage für ein späteres Werk, eine Vorzeichnung, die nicht detailliert oder ausgearbeitet sein muss, aber die für den Künstler wesentlichen Impressionen enthält. Berühmte Skizzenbücher wie von Leonardo da Vinci und Edgar Degas werden manchmal selbst als Kunstobjekte angesehen. Vor allem in diesem Fall ist auch die Bezeichnung Studie üblich.

Als Vorzeichnung oder Unterzeichnung wird in der bildenden Kunst auch eine Skizze bezeichnet, die vor der Ausführung einer Malerei auf ihrem Bildträger gezeichnet und anschließend mit einer oder mehreren Farbschichten übermalt wird.[1]

Architektur

In der Architektur verhält es sich ähnlich. Die Skizze dient dem Architekten als schnelle Gedächtnisstütze und als einfache Ausdrucksmöglichkeit, bei der es nicht auf Genauigkeit, sondern die markante Darstellung einer Idee ankommt. Darstellungsmittel sind weiche Bleistifte, Buntstifte oder Filzstifte, Faserstifte, Kugelschreiber wie auch Aquarelle, Kreide und Kohle auf Skizzenpapier-Rollen, Skizzenbüchern oder die berühmte „Serviette beim Italiener“. Seit einigen Jahren ermöglichen Grafikprogramme wie Sketchup, auch im Computer erstellten Modellen ein skizzenhaftes Erscheinungsbild zu geben.

Mathematik

In der Mathematik stellt man Graphen in ihrem wesentlichen Verlauf als Skizze dar. Eine Besonderheit ist die Planskizze in der Geometrie, die einen groben Überblick verschafft, aber metrisch nicht korrekt sein muss.

Literatur

In der Literatur beschreibt der Begriff Skizze:

  1. einen ersten Entwurf, Handlungsgerüst, vorläufige Fassung eines literarischen Werks.
  2. eine nicht eindeutig definierbare Bezeichnung für einen kurzen, formal und oft auch stilistisch bewusst nicht ausgeformten Prosatext verschiedensten Inhalts.
  3. ein kurzes Theaterstück, meist komischen oder satirischen Inhalts, wie im Kabarett.

Musik

In der Musik können Skizzen sowohl einfache, jedoch formal ausgesetzte Stücke, als auch verbal formulierte musikalische Gedanken sein. Viele Komponisten haben eine eigene, mehr oder weniger formale Notation entwickelt. Vereinzelt wird für eine musikalische Skizze der französische Begriff der Esquisse verwendet.

Vermessungstechnik

In der Vermessungstechnik wird die Feldskizze verwendet, um die Situation im Vermessungsgebiet festzuhalten. Dazu werden die Objekte von Interesse sowie zusätzliche Information, zum Beispiel die Art der Vermarkung von Grenzpunkten, in einem skizzierten, ungefähr maßstabsgerechten Lageplan erfasst. Außerdem enthält die Feldskizze das Datum und den Ersteller der Aufnahme, eine Angabe über den näherungsweisen Maßstab und einen Nordpfeil. Kompasse verschiedener Bauart, Maßband, ev. Messtisch mit Kippregel oder Diopterlineal sind neben allgemeinem Schreib- und Zeichengerät wichtige Hilfsmittel. Durch die zunehmende Automatisierung von Vermessungsarbeiten hat die Feldskizze heute nicht mehr so große Bedeutung. Sie wird häufig ersetzt durch die computergestützte Auswertung in Form von codierter Aufnahme mit elektronischem Feldbuch, Laserscanning und digitaler Fotografie.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vorzeichnung. In: Angela Weyer et al. (Hrsg.): EwaGlos. European Illustrated Glossary Of Conservation Terms For Wall Paintings And Architectural Surfaces. English Definitions with translations into Bulgarian, Croatian, French, German, Hungarian, Italian, Polish, Romanian, Spanish and Turkish. Michael Imhof, Petersberg 2015, ISBN 978-3-7319-0260-7, S. 130, doi:10.5165/hawk-hhg/233 (Download). Download (Memento desOriginals vom 25. November 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/elearn.hawk-hhg.de

Literatur

  • Lonni Bahmer: Skizze. In: Gert Ueding (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Bd. 10. WBG, Darmstadt 2011, Sp. 1224–1229.
  • Taschenwelten. Skizzenbücher von Architekten, Schriften des Südwestdeutschen Archivs für Architektur und Ingenieurbau (saai), Bad Saulgau 2013, ISBN 978-3-944258-01-0.
  • Dörte Schmidt: Skizze. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.

Weblinks

Wiktionary: Skizze – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Skizzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Skizze – Zitate

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Braunschweig Amt Eich Mascop 1574.jpg
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Gottfried Mascop (vor 1550 – nach 1603)

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Amt Eich (Braunschweig) im 16. Jahrhundert, Augenscheinkarte von Gottfried Mascop.

Sprossenrad leibniz.png
Der Ursprung der Rechenmaschine, das Sprossenrad, Handskizze von Leibniz.