Skapulierbruderschaft

Maria reicht Stock das braune Skapulier

Eine Skapulierbruderschaft ist eine fromme Vereinigung von Katholiken. Die Mitglieder (Männer und Frauen) tragen ein kleines Skapulier um den Hals, das eine Miniaturform des Skapuliers darstellt. Die Verehrung des Skapuliers, entweder privat oder in regelmäßigen öffentlichen Zusammenkünften der Bruderschaft, ist oft mit Marienverehrung verbunden. Häufig sind Ablässe damit verbunden. Es gibt verschiedene Arten von Skapulieren; oft werden sie von einem Orden (Karmeliten, Trinitarier usw.) vermittelt und gefördert.

Skapulierbruderschaft Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel

Dies ist die älteste Form der Skapulierbruderschaften. Der Überlieferung zufolge erschien dem heiligen Simon Stock, dem angeblich amtierenden Ordensgeneral der Karmeliten, am 16. Juli 1251 in Cambridge die Gottesmutter Maria. In der Vision trug sie ein Skapulier in der Hand und gab Stock das Versprechen, dass jeder, der es trage, unter ihrem besonderen Schutz stehe. Auch Angehörige anderer Orden und schließlich Laien baten darum, ein solches „braunes“ Skapulier tragen zu dürfen. Skapulierbruderschaften sind nicht auf Karmelklöster beschränkt.[1]

Mitgliedschaft

Typisches „braunes“ Skapulier
Ablassdiplom, 1719

Die Mitglieder der Skapulierbruderschaft fühlen sich der Gottesmutter in besonderer Weise verbunden und sollen nach einer dem hl. Simon Stock gegebenen Verheißung am ersten Samstag nach dem Tod aus dem Fegefeuer befreit werden. Die Mitglieder einer Skapulierbruderschaft sollen keusch leben, außerdem die marianischen Tageszeiten beten oder mittwochs, freitags und samstags auf Fleischspeisen verzichten oder täglich den Rosenkranz beten. Beim Eintritt in eine Skapulierbruderschaft wird dem Eintretenden von einem Priester ein kleines Skapulier aufgelegt.

Literatur

  • Das Kleid vom Himmel. Eine Einführung in die Wissenschaft des Skapuliertragens – unter besonderer Berücksichtigung des fünffachen Skapulieres und der dazugehörenden fünf Skapulierbruderschaften. Theresia-Verlag, Lauerz 2000, ISBN 3-908542-96-0.
  • Zeitschrift Skapulier; herausgegeben vom Linzer Karmeliten-Konvent, 1910–1965.[2]

Einzelnachweise

  1. Alkuin Schachenmayr: Die Skapulierbruderschaft im Salzburger Stift St. Peter. In: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige. Band 134. EOS Verlag, Sankt Ottilien 2023, S. 303–338 (bsz-bw.de [PDF]).
  2. Skapulier. In: Zeitschriftendatenbank. Linzer Karmelitin, abgerufen am 17. November 2023.
Commons: Scapular brotherhoods – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Escapulariocafe.JPG
(c) Sarah sofía in der Wikipedia auf Englisch, CC BY-SA 3.0
kleines Skapulier des Karmelitenordens bzw. der zugehörigen Skapulierbruderschaft: links Maria, Königin des Karmels, rechts karmelitanisches Wappen
Ebersmunster Kloster - Hochaltar Simon Stock.jpg
Autor/Urheber: Wolfgang Sauber, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ebersmunster ( Elsass ). Klosterkirche: Hochaltar - Altarbild ( 1820 ): Übergabe des heiligen Skapuliers an den heiligen Simon Stock.
Neurath Skapulierbruderschaft-Ablass.jpg
Autor/Urheber: 1719 / Scan und Repro: Klaus Erdmann Scan und Repro 21.01.2007, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ablass-Zettel zum Heil. Scapulier-Fest in der Pfarr-Kirche der Herrschaft Neurath