Sitsch

Die Sitsch (ukrainisch Січ, wiss. Transliteration Sič für „Verhau“, „Verschlag“) steht für verschiedene befestigte Verwaltungszentren der Saporoger Kosaken, die in der heutigen Ukraine lagen. Die höchste Institution der Sitsch war die Sitschowa Rada, eine Art höchster Rat und Gerichtshof zugleich.[1]

Überblick der Niederlassungen

Lage der ersten Niederlassung bei Chortyzja

Die erste Saporoger Verwaltungsniederlassung befand sich bei Chortyzja, genauer auf einer Mala Chortyzja genannten Nachbarinsel. Im Laufe der Zeit wurde die Niederlassung mehrfach verlegt:

Nach dem Ende des freien Kosakentums 1775 wurden die Siedlungen verlassen. Ein Teil der Kosaken zog weiter ins Donaudelta und begründete dort unter osmanischer Herrschaft die Donaukosaken, andere wurden auf Veranlassung der russischen Behörden vorwiegend im westlichen Kaukasusvorland (Kuban-Gebiet, heute Region Krasnodar) angesiedelt, wo eine Vielzahl von Stanizen entstand.[4]

Sitsch als Flottenstützpunkt

Da die Kosaken auch als Seefahrer aktiv waren (ca. 16. bis 18. Jahrhundert), waren einige der Niederlassungen gleichzeitig Flottenstützpunkt. Auf Mala Chortyzja wurde 1737 eine Werft für Kriegsschiffe errichtet.

Die Kosaken unterhielten eine Flotte von „mehreren Dutzend“ Tschaikas (galeerenähnlichen Schiffe) mit etwa folgenden Schiffsmaßen: Länge: etwa 60 Meter, Breite: 10 bis 12 Meter, Raumtiefe etwa 12 Meter.[3] Die Flaggenhistorie der heutigen ukrainischen Marine geht auf die historische Marine der Kosaken zurück.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Marine der Kosaken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Enzyklopädie der Ukraine, Band 4, 1993, Eintrag: Sichova Rada (englisch)
  2. Kosakenniederlassung Tomakiwka Томаківська Січ (ukrainisch)
  3. a b c Kosakenniederlassung Basawluk Базавлуцька та Микитинська Січі (ukrainisch)
  4. Geographisches Lexikon der polnischen Königreich und in anderen slawischen Ländern, Band X, Seite 478 (polnisch, eingesehen am 28. Januar 2011)

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Chaika viyskova Boplan 1660.png
Illustration of a Zaporozhian cossack "chaika" boat (warship of Ukraіnian Cossacks in 16-17th c.) from Guillaume Le Vasseur de Beauplan's book "Description of Ukraine" 1660
Saporosche-Ukraine-map.png
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Description = Zaporizhia geographical position

Cotes de la Mer Noire. Cosaques d'Azof abordant un corsaire Turc. (1847).jpg
Painting by Grigory Gagarin. Azov Cossacks corsairs (pirates) attacking Turkish ship in the Black Sea.
Казацкий морской флаг (1734-1775).PNG
Обратная сторона казацкого морского флага, дарованного Сечи императрицей Анной Иоанновной в 1734 г. На лицевой стороне флага изображен черный двуглавый орел со звездами (копия, Львовский исторический музей, оригинал находится в Эрмитаже).