Sintmann

Sintmann
Koordinaten: 49° 36′ 44″ N, 10° 47′ 40″ O
Höhe: 325 m ü. NHN
Einwohner:36 (10. Jul. 2019)[1]
Postleitzahl:91085
Vorwahl:09135
Sintmann Luftaufnahme (2020)
Steinkreuz

Sintmann ist ein Gemeindeteil des Marktes Weisendorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Der Weiler liegt an der Seebach, einem linken Zufluss der Regnitz. Die Seebach speist eine Kette von Weihern, unmittelbar südöstlich des Ortes Seebachteiche genannt. Der Strietgraben mündet unmittelbar nordöstlich als linker Zufluss in den Seebach. Im Nordwesten grenzt das Waldgebiet Engelholz an. Im Süden liegt das Waldgebiet Unterreichenbacher Viehweide. 0,5 km westlich erhebt sich der Rummel (351 m ü. NHN).

Die Kreisstraße ERH 28 verläuft nach Oberreichenbach (3 km südwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2259 (0,9 km nördlich), die ihrerseits nach Rezelsdorf (1,6 km westlich) bzw. nach Weisendorf (2,3 km östlich) verläuft. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Mitteldorf (1,1 km nordöstlich) bzw. nach Rezelsdorf (1,6 km westlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1348 im Bamberger Urbar als „Syntmans“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Hochstift Bamberg übte zu dieser Zeit die Lehnsherrschaft über acht Anwesen aus.[3] 1427 kam ein Hof an das Bamberger Domkapitel, im 16. Jahrhundert ein weiteres Anwesen an die Bamberger Dompropstei.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Sintmann vier Anwesen und einem Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das Amt Büchenbach im begrenzten Umfang aus. Es hatte ggf. an das Centamt Herzogenaurach des Hochstifts Bamberg auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über die vier Ganzhöfe hatte das Amt Büchenbach inne.[5]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Sintmann dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hammerbach zugewiesen, schon 1812 aber dem Steuerdistrikt Weisendorf. 1813 gehörte es zur neu gebildeten Ruralgemeinde Sauerheim. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es eine eigenständige Ruralgemeinde, die aber bereits 1819 mit Rezelsdorf kombiniert wurde. 1824 wurde schließlich die ursprüngliche Ruralgemeinde wiederhergestellt, die jedoch nicht mehr nach Sauerheim, sondern nach Rezelsdorf benannt wurde.[6]

Am 1. Januar 1972 wurde Sintmann im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Weisendorf eingegliedert.

Baudenkmal

  • Sintmanner Straße 11: Steinkreuz

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987002019
Einwohner3655645443456638383436
Häuser[7]9897878
Quelle[8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][1]

Religion

Seit 1358 sind die Einwohner nach Weisendorf gepfarrt.[18] Seit der Reformation ist der Ort evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind seit dem späten 19. Jahrhundert nach St. Josef (Weisendorf) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Commons: Sintmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Zahlen und Daten auf der Website weisendorf.de. Höchstwahrscheinlich inkl. Nebenwohnsitzen.
  2. Sintmann im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Wahrscheinlich bestand der ganze Ort nur aus acht Anwesen.
  4. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 186. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 117.
  5. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 84.
  6. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 193. Nach H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 146f. wurde Sintmann 1813 dem Steuerdistrikt Weisendorf zugewiesen.
  7. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 86 (Digitalisat). Dort als Sinntmann aufgelistet.
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 878, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1051, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 996 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1044 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1078 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 925 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 681 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).
  18. Sintmann auf der Website weisendorf.de

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Steinkreuz, wohl 17. Jahrhundert
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Sintmann Luftaufnahme (2020)