Sint-Michaëlskerk (Zwolle)
Die Sint-Michaëlskerk, auch Grote Kerk, ist eine protestantische Kirche am Großen Markt in der niederländischen Stadt Zwolle.
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6e/Zwolle_karke.jpg/220px-Zwolle_karke.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/82/Torenbrand.jpg/220px-Torenbrand.jpg)
Geschichte
765 wird erstmals eine Kirche in Zwolle genannt. Um 1200 wurde eine romanische Kirche errichtet, die zwischen 1406 und 1466 durch die heutige dreischiffige Hallenkirche im Stil der Niederrheinischen Gotik ersetzt wurde. 1682 stürzte der 115–120 Meter hohe Turm aus dem 15. Jahrhundert ein, der durch Blitzeinschläge in den Jahren 1548, 1606 und 1669 beschädigt worden war. 1686 wurde an dieser Stelle die achtseitige Konsistorienkammer errichtet.
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/98/Grote_Kerk%2C_Zwolle%2C_romaans_reli%C3%ABf.jpg/220px-Grote_Kerk%2C_Zwolle%2C_romaans_reli%C3%ABf.jpg)
Orgel
Durch den Einsturz des Turmes wurde auch die alte Orgel stark beschädigt, sodass man sich zu einem Neubau entschloss und Kontakt mit Arp Schnitger aufnahm, der bereits viele Orgeln in den Niederlanden gebaut hatte und den besten Ruf genoss. Schnitger reiste im Winter 1718 nach Zwolle, konzipierte die Orgel und handelte den Kontrakt aus, der am 3. Januar 1719 von ihm unterzeichnet wurde. Seine Söhne Frans Caspar und Johann Georg begannen im April 1719 mit dem Bau, wobei Pfeifenmaterial von der Vorgängerorgel integriert werden sollte. 1720 beschloss man, die drei vorgesehenen Manualwerke um ein Brustwerk auf einem vierten Manual zu ergänzen. Am 30. September 1721 wurde die Orgel vollendet. Sie verfügte über 63 Register und war damit eine der größten Orgeln ihrer Zeit. Die Orgel wurde 1723 von Anthonij Aardewijn bemalt und vergoldet.
Im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgten verschiedene Umbauten und Änderungen in der Disposition. 1953–1955 führte die Firma Flentrop eine erste Restaurierung durch, die die Wiederherstellung der ursprünglichen Anlage und Disposition zum Ziel hatte. Seit 2008 wird in verschiedenen Phasen das kostbare Werk restauriert: zunächst die Spiel- und Registertraktur (2008), dann die Windversorgung (2013) und schließlich das Gehäuse und das Pfeifenwerk 2022–2023. Das Instrument hat heute 64 Register. Die Disposition lautet:[1]
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- Koppeln: I/II, III/II, IV/II, II/P
- 2 Tremulanten (für I und II/III/IV)
- Stimmung:
- Gleichstufige Stimmung
- Tonhöhe: a1 = 491,6 Hz bei 17 °C
- Winddruck: 78 mmWS
- Anmerkungen:
- ↑ Die Viola di Gamba ist in dieser Orgel ein Zungenregister.
Von der Schnitger-Orgel existiert ein komplettes Sampleset, sie ist also auch virtuell spielbar.
Weblinks
- Schnitgerorgel Zwolle
- Geschichte der Kirche
- YouTube Michel Chapuis spielt Toccata und Fuge von Bach an der Arp Schnitger Orgel in der Sint-Michaëlskerk in Zwolle.
Koordinaten: 52° 30′ 42″ N, 6° 5′ 31″ O
- ↑ Disposition, abgerufen am 17. Februar 2023.
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Onderwijsgek in der Wikipedia auf Niederländisch, CC BY-SA 3.0
Het interieur van de Sint Michaëlskerk te Zwolle
Turmbrand.
Autor/Urheber: Onderwijsgek, Lizenz: CC BY-SA 2.5 nl
Het Schnitger-orgel van de Sint-Michaëlskerk te Zwolle
Autor/Urheber: Kleuske, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Relief in the wall of the Grote Kerk in Zwolle on the Korte Ademhalingssteeg. Depicted is (probably) Abraham with Lazarus on his lap. Text reads: prem(i) a f(e)rt vitae locus ut domus ista venite! The relief was probably part of a predecessor of the cuirrent church.
Autor/Urheber: Jouke Schaafsma, Lizenz: CC BY 3.0
Drone opnames Grote Kerk Zwolle (op muziek Zwolse Schnitger orgel, Toon Hagen)
Karke in Zwolle