Sindhi

Sindhi (سنڌي,सिन्धी)

Gesprochen in

Pakistan, Indien
Sprecher33 Millionen
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache inPakistanische Provinz Sindh, Indien (als eine von 22 anerkannten Verfassungssprachen)
Sprachcodes
ISO 639-1

sd

ISO 639-2

snd

ISO 639-3

snd

Ungefähres Verbreitungsgebiet des Sindhi nach Daten der CIA 1980

Sindhi (Arabische Schrift سنڌي; Devanagariसिन्धीSindhī) ist eine Sprache aus dem indoarischen Zweig der indoiranischen Untergruppe der indogermanischen Sprachfamilie.

Sindhi wird vornehmlich in der am Unterlauf des Indus gelegenen Region Sindh im südlichen Pakistan gesprochen. In Pakistan hat das Sindhi laut der Volkszählung 2017 rund 30,2 Millionen muttersprachliche Sprecher (14,6 Prozent der Gesamtbevölkerung). In der Provinz Sindh stellen Sindhi-Sprecher die Bevölkerungsmehrheit.[1] Hier dient das Sindhi neben der Nationalsprache Urdu auch als zweite Amtssprache. In Indien leben laut der dortigen Volkszählung 2011 knapp 2,8 Millionen Sindhi-Sprecher. Hierunter fallen rund 1,7 Millionen Sprecher des Sindhi im eigentlichen Sinne, größtenteils Nachfahren von Hindus, die nach der Teilung Indiens 1947 aus Pakistan geflohen waren. Außerdem werden die 1,0 Millionen Sprecher des Kachchhi, einer nah mit dem Sindhi verwandten Sprache, die in der Kachchh-Region gesprochen wird, unter der Zahl der Sindhi-Sprecher subsumiert.[2] Die größten Gruppen von Sindhi-Sprechern in Indien leben in den Bundesstaaten Gujarat und Maharashtra.[3] Auf überregionaler Ebene ist das Sindhi als eine von 22 Verfassungssprachen Indiens anerkannt. Vor der Vertreibung der afghanischen Hindus durch die Taliban war Sindhi auch unter der hinduistischen Bevölkerung Afghanistans verbreitet.

Sindhi wird in arabischer Schrift, in Indien daneben auch in Devanagari geschrieben (früher auch im Khudabadi-Alphabet). Eine phonetische Besonderheit des Sindhi ist das Vorhandensein implosiver Konsonanten, die in keiner anderen südasiatischen Sprache vorkommen.

جھڄجپثٺٽٿتڀٻبا
ɟʱʄɟpsʈʰʈtɓbɑːʔ
ڙرذڍڊڏڌدخحڇچڃ
ɽrzɖʱɖɗdxhcɲ
ڪقڦفغعظطضصشسز
kqfɣɑːʔʕztzsʃsz
يءھوڻنملڱگھڳگک
j(Vokaltrenner)hʋʊɔːɳnmlŋɡʱɠɡ

Literatur

  • M. Qasim Bughio: The Diachronic Sociolinguistic Situation in Sindh. In: Fabio Maniscalco (Hrsg.): Web Journal on Cultural Patrimony. Band 1, Januar–Juni, 2006 (englisch, webjournal.unior.it [PDF]).

Weblinks

Wiktionary: Sindhi – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Laut den vorab in der Presse veröffentlichten Ergebnissen der Volkszählung 2017; vgl. Dawn: „CCI defers approval of census results until elections“, 28. Mai 2018.
  2. Census of India 2011: Data on Language and Mother Tongue. Statement 1. Abstract of Speakers' Stregnth of Languages and Mother Tongues – 2011.
  3. Census of India 2011: Data on Language and Mother Tongue. Part A: Distribution of the 22 scheduled languages-India/States/Union Territories – 2011 census.

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Autor/Urheber: Furfur, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die vier größten ethnischen Gruppen in Pakistan nach Daten der CIA (1980).