Simonyhütte
Simonyhütte ÖAV-Hütte Kategorie I | ||
---|---|---|
Simonyhütte und Dachsteinkapelle | ||
Lage | am Fuß des Hohen Dachsteins; Österreich; Talort: Hallstatt | |
Gebirgsgruppe | Dachsteingebirge | |
Geographische Lage: | 47° 30′ 2″ N, 13° 37′ 25″ O | |
Höhenlage | 2205 m ü. A. | |
Besitzer | Alpenverein Austria des ÖAV | |
Erbaut | 1877; Umbau: 1891 bis 1893, 1922 bis 1933, 1953, 1961 bis 1963 | |
Bautyp | Hütte | |
Übliche Öffnungszeiten | ganzjährig | |
Beherbergung | 42 Betten, 94 Lager, 20 Notlager | |
Weblink | Simonyhütte | |
Hüttenverzeichnis | ÖAV DAV |
Die Simonyhütte ist eine Alpenvereinshütte der Sektion Austria des ÖAV in 2205 m ü. A. Höhe, knapp unterhalb des Hallstätter Gletschers am Fuß des Hohen Dachsteins. Somit befindet sich das Schutzhaus im nördlichen Teil des Dachsteinmassivs hoch über Hallstatt in Oberösterreich, und liegt im UNESCO-Welterbegebiet Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut.
Geschichte
Im Jahr 1843 wurde im Wildkar, unterhalb der heutigen Hütte, erstmals eine Rast- und Notunterkunft eingerichtet, damals Hotel Simony genannt, nach Friedrich Simony, dem Pionier der Dachsteinerschließung. Mit dem Bau am heutigen Platz, den Simony selbst ausgewählt hatte, begann man 1876. Am 18. August 1877 folgte die feierliche Eröffnung. Aufgrund des steigenden Zuspruchs wurden rasch immer neue Umbauten und Erweiterungen nötig, erstmals von 1891 bis 1893. Danach von 1922 bis 1933, eine Generalinstandsetzung folgte 1953 und schließlich ein neuerlicher Zu- und Umbau von 1961 bis 1963.
Seit 1977, dem hundertjährigen Bestehen, existieren neben der Hütte ein alpines Ausbildungszentrum und ein Klettergarten. Mit dem Bau einer Kläranlage wurde 1989 begonnen, 1998 der alte Unterstand Hotel Simony generalsaniert und im Jahr darauf die Simonyhütte (Neueröffnung 4. Juli. 1999).[1]
Infrastruktur
Die Hütte ist nicht nur ein bedeutender Stützpunkt für Bergsteiger, die von hier aus größere Touren über das Dachsteingebirge unternehmen können, sondern auch eine Bergsteigerschule, wo Ausbildungskurse (beispielsweise Gletscher- oder Kletterkurse) angeboten werden. Angeschlossen ist ein überdachter Klettergarten.
Die Simonyhütte bietet im Winter zahlreiche Möglichkeiten für Skitouren und Schneeschuhwanderungen. Ein Wassertank unter der Aussichtsterrasse ermöglicht die ganzjährige Wasserversorgung der Hütte. Eine biologische Kläranlage sorgt für die Reinhaltung des Alpinraumes.
Direkt bei der Hütte liegt mit der Dachsteinkapelle die höchstgelegene Kirche der Nordalpen.
Touren
Zugänge
- Von der Gjaidalm (1750 m, Dachsteinseilbahn von Obertraun) über den Hüttenweg, mittel, Gehzeit: 2½ Stunden
- Vom Hunerkogel (2690 m, Dachstein-Südwandbahn von Ramsau) über den Hallstätter Gletscher, nur für Geübte mit Gletscherausrüstung, Gehzeit: 1½ Stunden
- Von Hallstatt (515 m) über das Wiesberghaus, konditionell anspruchsvoll, Gehzeit: 6 Stunden
- Von Obertraun (540 m, Talstation Dachsteinseilbahn) über die Gjaidalm, konditionell anspruchsvoll, Gehzeit: 6 Stunden
Übergänge
Da die Simonyhütte bereits im Nahbereich des Hallstätter Gletschers liegt, sind bei den meisten Übergängen Kenntnisse einer Gletscherbegehung mit entsprechender Ausrüstung notwendig. Ausgenommen sind die Wege zum Wiesberghaus und zur Gjaidalm.
- Wiesberghaus (1887 m) über Hochplateau, mittel, Gehzeit: 1 Stunde
- Adamekhütte (2196 m)
- über Hohen Trog und Hoßwandscharte, mittel, Gehzeit: 4½ Stunden
- über Hallstätter Gletscher, Steinerscharte und Gosaugletscher, Gehzeit: 3½ Stunden
- Seethalerhütte (2740 m) über den Hallstätter Gletscher, Gehzeit: 2½ Stunden
- Dachsteinsüdwandhütte (1910 m) über Hallstätter Gletscher und Hunerscharte, Gehzeit: 4½ Stunden
- Austriahütte (1638 m) über Hallstätter Gletscher, Austriascharte und Edelgrieß, Gehzeit: 5 Stunden
- Guttenberghaus (2146 m) über Hallstätter Gletscher, Gjaidsteinsattel und Gruberscharte, Gehzeit: 6 Stunden
- Schilcherhaus (1740 m) auf der Gjaidalm, über das Hochplateau, mittel, Gehzeit: 2 Stunden
Gipfelbesteigungen
- Hoher Dachstein (2995 m) über Seethalerhütte, nur für Geübte, Stellen I-II nach UIAA, teilweise gesichert, Gehzeit: 3½ Stunden
- Hoher Gjaidstein (2794 m) über Eisseen, Gjaidkar und Notbiwak, nur für Geübte, teilweise weglos, Gehzeit: 2½ Stunden
- Hoher Ochsenkogel (2520 m) über den Hohen Trog, mittel, teilweise weglos, aber markiert, Gehzeit: 2 Stunden
- Schöberl (2426 m) über den mittelschweren Klettersteig, nur mit Ausrüstung, Gehzeit: 45 Minuten
- Taubenkogel (2301 m), Gehzeit: ca. 2 Stunden
- weitere Gipfel sind nur mit alpiner Erfahrung und Ortskenntnis ersteigbar, da größtenteils weglos: Hohes Kreuz (2837 m), Niederer Dachstein (2934 m), Eisstein (2654 m)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 125 Jahre Simonyhütte (Memento vom 29. Dezember 2009 im Internet Archive) (PDF; 317 kB) abgerufen am 30. April 2012
Auf dieser Seite verwendete Medien
Fotografie des sogenannten Hotel Simony, einer ersten Notunterkunft für Bergsteiger im Wildkar (Dachstein), unterhalb der heutigen Simonyhütte. Aufnahme Friedrich Simonys
Simony-Schutzhaus aus Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins 1894 Band 25
an icon for alpine huts on maps and the like
Autor/Urheber: Fotografie: Oxensepp (talk)
Ausschnitt: Christoph Waghubinger (User:Lewenstein), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Simonyhütte und Dachsteinkapelle
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Positionskarte von Oberösterreich
Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte:
- N: 48.78063° N
- S: 47.44388° N
- W: 12.73041° O
- O: 15.00183° O