Simone Sterr

Simone Maria Sterr (geboren 1970 in Germersheim) ist eine deutsche Theaterregisseurin und Intendantin. Sie ist seit der Spielzeit 2022/23 Intendantin am Stadttheater Gießen.

Leben und Karriere

Erste Theatererfahrung sammelte Simone Sterr in der Dramaturgie am Stadttheater Konstanz bei Ulrich Khuon sowie am Nationaltheater Mannheim bei Hans-Jürgen Drescher. Sie studierte Neuere Deutsche Literatur und Philosophie an der Universität zu Köln. Es folgten freie Theaterarbeiten sowie ab 1993, mit nur 23 Jahren, die Tätigkeit als Dramaturgin am Schlosstheater Celle.[1] In der Spielzeit 1999/2000 übernahm sie die Spartenleitung für das Kinder- und Jugendtheater am Mainfranken Theater Würzburg und wechselte im Anschluss als Dramaturgin und Regisseurin an das Stadttheater Gießen.[2]

Als deutschlandweit jüngste Intendantin übernahm sie mit nur 32 Jahren im Jahr 2003 die Leitung des Theaters der Stadt Aalen,[3] 2005 wechselte sie in gleicher Funktion an das Landestheater Tübingen, das sie bis Sommer 2014 leitete.[4] Sie war und ist an ihren Häusern stets auch produktionsbezogen als Regisseurin und Dramaturgin tätig.[5] Sie inszenierte darüber hinaus in Celle, Würzburg, Gießen, Hannover, Erfurt, Pforzheim und Konstanz.

Im Jahr 2015 wechselte sie als Spartenleiterin Schauspiel[6] und Geschäftsführende Dramaturgin an das Theater Bremen.[7] Von 2020 bis 2022 war Simone Sterr Geschäftsführende Dramaturgin und Stellvertretende Intendantin am Theater Oberhausen.[8] Mit der Spielzeit 2022/2023 wurde sie, rund 20 Jahre nach ihrem Einstand als Regisseurin am Haus, Intendantin des Stadttheaters Gießen.[9] Sie löste Cathérine Miville ab, die das Theater seit 2002 geleitet hatte.[10]

Sterr ist mit dem Regisseur Ralf Siebelt verheiratet, mit dem sie auch zahlreiche künstlerische Arbeiten umgesetzt hat.[11] Das Paar hat ein gemeinsames Kind.[12]

Preise und Auszeichnungen

Simone Sterr wurde 2014 die Uhlandplakette der Stadt Tübingen für ihr Engagement für das Landestheater verliehen.[13]

Publikationen

  • mit Otto Paul Burkhardt (Hrsg.): Kunst ist nicht erlaubnispflichtig. Das Landestheater Tübingen in der Intendanz von Simone Sterr. Verlag Theater der Zeit, Berlin 2014, ISBN 978-3-943881-72-1.

Einzelnachweise

  1. Iris Hetscher: Auftritt der Neuen. In: weser-kurier.de. Bremer Tageszeitungen AG, 17. September 2015, abgerufen am 26. Dezember 2022.
  2. Profil Simone Sterr. In: stadttheater-giessen.de. Abgerufen am 26. Dezember 2022.
  3. Sophie Diesselhorst: Simone Sterr wird Intendantin in Gießen. In: nachtkritik.de. 2. Juli 2020, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  4. Oliver Ramme: Landestheater Tübingen – Intendantenwechsel wirbelt Ensemble durcheinander. In: deutschlandfunk.de. 10. Juni 2014, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  5. (red.): »Es geht um gute Geschichten«. In: giessener-anzeiger.de. 29. September 2022, abgerufen am 26. Dezember 2022.
  6. Kopf des Tages: Simone Sterr. In: weser-kurier.de. Abgerufen am 28. Dezember 2022.
  7. Kulturschaffende: Simone Sterr. In: kulturserver.de. Stiftung kulturserver.de, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  8. Ralph Wilms: Simone Sterr: „Theater will auch Gastgeber sein“. In: waz.de – Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 9. September 2020, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  9. Simone Sterr in Gießen zur neuen Intendantin gewählt. In: giessen.de. Universitätsstadt Gießen – Rathaus, 2. Juli 2020, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  10. Uwe Badouin: Neue Leitung für Stadttheater Gießen. In: op-marburg.de. RND One, 5. Juli 2020, abgerufen am 26. Dezember 2022.
  11. „Die Möwe“ in LTT – Die letzte Inszenierung der Intendantin Simone Sterr. In: wueste-welle.de. Freies Radio Wüste Welle, 20. Juni 2014, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  12. Sara Sundermann: Bremer Eltern ringen monatelang um eine Schulassistenz für ihr Kind. In: weser-kurier.de. 17. August 2020, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  13. Ein letzter Vorhang. In: landestheater-tuebingen.de. 21. Juli 2014, abgerufen am 28. Dezember 2022.