Simon Ungers
Simon Ungers (* 8. Mai 1957 in Köln; † 6. März 2006 in Hürth) war ein deutscher Architekt und Künstler.
Leben
Simon Ungers wurde 1957 als Sohn des Architekten Oswald Mathias Ungers und Liselotte Gablers geboren. 1967 zog die Familie in die USA, wo er die High School besuchte. Anschließend studierte er in den Jahren 1975 bis 1980 Architektur an der Cornell University in Ithaca, New York.
Simon Ungers lebte und arbeitete in New York und Köln. Neben einigen Wettbewerbserfolgen wurde er durch seine Stahl-Plastiken und Licht-Installationen bekannt. Internationale Aufmerksamkeit erzielte er zusammen mit Tom Kinslow mit dem Bau des „T-House“, einem Privathaus aus COR-TEN-Stahl in Wilton, New York, und dem „Cube-House“ aus Betonstein in Ithaca, New York.
Von 1981 bis 1986 war er als Professor an der Syracuse University und von 1988 bis 1992 am Rensselaer Polytechnic Institute in Troy tätig. Darüber hinaus lehrte er als Gastprofessor an der Harvard University, an der Cornell University sowie an der University of Maryland.[1]
1994 erhielt er den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen.
1995 gewann sein Entwurf für das Holocaust-Mahnmal in Berlin einen von zwei ersten Preisen. Die Jury bevorzugte später in einer Stichentscheidung den anderen erstprämierten Entwurf. Später wurde jedoch keiner der beiden Entwürfe realisiert, stattdessen wurde ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben. Im Jahr 1999 verlegte der Künstler sein Wohnsitz nach Köln.
Simon Ungers starb am 6. März 2006 nach langer Krankheit.
Rezeption
Zahlreiche Museen wie das Museum of Modern Art oder das San Francisco Museum of Modern Art haben Objekte des Künstlers in ihren Sammlungen.
Im November 2018 wurde vom Rat der Stadt Köln beschlossen, den modifizierten Wettbewerbsentwurf für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas bzw. für die Gedenkstätte Topographie des Terrors in Köln-Müngersdorf zu realisieren. Das Mahnmal Wall von Simon Ungers ist zentraler Bestandteil eines Konzeptes für einen Gedenkort auf dem Gelände des ehemaligen Deportationslagers in Müngersdorf. Die Schwester des Künstlers, Sophia Ungers, entwickelte mit einem Landschaftsplaner und Designer, basierend auf dem Wall-Entwurf, einen Weg des Gedenkens, der das Lager im Fort V mit dem durch die Nationalsozialisten errichteten 200 m entfernten Barackenlager symbolisch verbindet.[1][2] Die Fertigstellung erfolgte im Januar 2020.[3]
Bauten
- 1982: Hobbs Residence in Lansing, N.Y.
- 1983: Herman J. Wiemer Vinyard Addition in Dundee, N.Y.
- 1986: Knee Residence in Caldwell, N.J.
- 1986: T-House in Wilton, N.Y.
- 1998: Platzanlage vor der Bibliothek der Universität zu Halle
- Skulptur „Forum“ in Köln
- Lichtskulptur „Monolith“ im Skulpturenpark Köln
Literatur
- Henry Ubach, Gustau G. Galfetti: Simon Ungers, GG Editorial Gustavo Gill 1988, ISBN 84-252-1733-4
- Simon Ungers, Jos Bosman: Autonomy and dialogue, Librìa Melfi 2005, ISBN 88-87202-62-1
Weblinks
- Literatur von und über Simon Ungers im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Simon Ungers. In: archINFORM.
- Nachlass-Webseite von Simon Ungers
- Webseite über Simon Ungers
- Prof. Jos Bosman/TU Eindhoven: Interview mit Simon Ungers zur Ausstellung Autonomy and Dialogue am 17. September 2005 abgerufen am 17. Mai 2022
Einzelnachweise
- ↑ a b Bürgerverein Köln-Müngersdorf e.V. - „Wall“ von Simon Ungers. Abgerufen am 21. November 2018.
- ↑ Köln erhält einen würdigen Erinnerungsort. Abgerufen am 21. November 2018.
- ↑ Uta Winterhager: Eine lange Geschichte, eine lange Wand. arge koelnarchitektur.de, 6. Februar 2020, abgerufen am 19. März 2020 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Ungers, Simon |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Künstler |
GEBURTSDATUM | 8. Mai 1957 |
GEBURTSORT | Köln |
STERBEDATUM | 6. März 2006 |
STERBEORT | Hürth |
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© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Gedenkort an das Deportationslager Köln-Müngersdorf. Skulptur aus Cortenstrahl nach einem Entwurf des Kölner Architekten Simon Ungers. Posthum errichtet im Januar 2020
© Raimond Spekking / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Skultpur „Forum“ vor der Kirche St. Peter (Köln). Künstler: Simon Ungers
Autor/Urheber: Dagmar Schmidt, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Simon Ungers (1957– 2006), Drei Stelen, 1998, Innenhof des Juridicums