Simon (Vorname)

Simon ist ein männlicher Vorname.

Herkunft und Bedeutung

Für den Namen Simon existieren zwei verschiedene Herleitungsmöglichkeiten.[1]

Zum einen geht der Name Simon auf den hebräischen Namen שִׁמְעוֹןšimʿōn zurück[2], der wiederum entweder eine Kurzform von der Wurzel שׁמעšmʿ „hören“[3] mit ausgefallenem theophoren Element und der hypokoristischen Endung -on darstellt und „[Gott] hat gehört“ bedeutet, oder ein Deminutivum zu arabisch Simʿu „Hyänenhund“ ist.[4] Dies ist der Name mehrerer biblischer Gestalten.[4][5]

Zum anderen lässt sich der Name als Genitiv Maskulinum vom altgriechischen σιμόςsimós „stubsnasig“, „flachnasig“[6] herleiten.[7][8] In der griechischen Mythologie war dies der Name eines der Telchinen, Halbgötter, die die ursprünglichen Bewohner von Rhodos waren.[8]

Verbreitung

International

Der Name Simon erfreut sich international großer Beliebtheit.[9]

In Australien und Neuseeland zählte Simon von den 1950er bis in die 1990er Jahre zu den 100 meistgewählten Jungennamen. Heute wird er seltener vergeben.[10][11] Demgegenüber wurde der Name im selben Zeitraum in den USA selten vergeben. Im ausgehenden 19. Jahrhundert war Simon dort mäßig beliebt, jedoch sank seine Popularität, bis sie in den 1960er Jahren ihren Tiefpunkt erreichte (Rang 557 im Jahr 1965). Seitdem nimmt der Name langsam an Beliebtheit zu, die Top-200 der Vornamenscharts konnte er jedoch seit 1910 nicht mehr erreichen (Stand 2021).[12] In Kanada erreichte der Name von den 1970er bis in die 2000er Jahre hinein immer wieder Platzierungen unter den 100 meistgewählten Jungennamen.[13] Nach der Jahrtausendwende geriet der Name Simon im Vereinigten Königreich aus der Mode.[14][15][16] Ähnlich verhält es sich in Irland.[17]

In Frankreich zählte der Name Simon zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis in 1941 zu den 100 meistvergebenen Jungennamen (Ausnahme Rang 101 im Jahr 1905). Bis in die 1970er Jahre hinein sank seine Popularität, jedoch geriet er nie völlig außer Mode. Ab Mitte der 1970er Jahre nahm die Beliebtheit des Namens rasch zu. Stand er im Jahr 1972 auf Rang 220 der Vornamenscharts, erreichte er bereits neun Jahre später die Top-100 der Vornamenscharts. Seitdem hat sich der Name im mittleren Drittel dieser Hitliste etabliert.[18] In Belgien gehörte der Name bis in die frühen 2010er Jahre zu den beliebtesten Jungennamen und erreichte dabei mehrfach Top-10-Platzierungen. Seitdem sank seine Popularität. Im Jahr 2021 belegte er Rang 93 der Hitliste.[19] In den Niederlanden ist der Name ebenfalls verbreitet, auch wenn er nicht zu den Topnamen zählt.[20]

In Norwegen fand sich der Name Simon von 1985 bis 2016 unter den 100 meistgewählten Jungennamen, die Top-30 erreichte er jedoch nie.[21] Ein ähnliches Bild zeigt sich in Dänemark.[22] Auch in Schweden befindet sich der Name im Abwärtstrend. Stand er im Jahr 1999 noch an der Spitze der Vornamenscharts, verließ er acht Jahre später die Top-10. Im Jahr 2018 fand er sich zuletzt unter den 100 beliebtesten Jungennamen (Stand 2021).[23]

In Ungarn hat sich der Name am Ende der Top-100 etabliert.[24]

Deutscher Sprachraum

In Österreich nahm die Popularität des Namens seit den 1980er Jahren zu. Ihren Höhepunkt erreichte die Beliebtheit in den 2000er Jahren. Von 2003 bis 2010 zählte er zur Top-10 der Vornamenscharts. Seitdem sank seine Popularität nur leicht, sodass er im Jahr 2021 auf Rang 16 der Hitliste stand.[25]

In der Schweiz zählte der Name bis in die 2000er Jahre hinein zu den Topnamen. Erst im Jahr 2009 verließ er die Top-10 der Vornamenscharts. Seitdem befindet er sich im Abwärtstrend.[26] Im Jahr 2021 belegte er in den Vornamenscharts Rang 75.[27]

In Deutschland stieg der Name in den 1960er und 1970er Jahren in den Vornamenscharts auf und etablierte sich unter den beliebtesten Jungennamen.[28] Als höchste Platzierung erreichte er in den Jahren 1998[29], 2004[30] und 2006[31] Rang 19 der Hitliste. Im Jahr 2021 belegte er Rang 75.[32] Besonders häufig wird er in Bayern vergeben.[28]

Varianten

Männliche Varianten

Die griechische Variante des ursprünglich griechischen Namens Simon lautet ΣίμωνSímōn.

Varianten des biblischen Namens sind die Folgenden:

Weibliche Varianten

Weibliche Varianten des biblischen Namens Simon lauten:

Namenstage

Namensträger

Antike Namensträger

Simon als Einname

chronologisch

Simon Vorname

alphabetisch

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Simon – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Simon. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022 (englisch).
  2. Simon (1). In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022 (englisch).
  3. Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 1382 f.
  4. a b Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 1385.
  5. Walter Bauer: Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur. Hrsg.: Kurt Aland, Barbara Aland. 6. Auflage. Walter de Gruyter & Co., Berlin/New York 1988, ISBN 3-11-010647-7, S. 1501 f.
  6. σιμός. In: Perseus Digital Library. Tufts University, abgerufen am 2. Dezember 2022 (englisch).
  7. Σίμων. In: Perseus Digital Library. Tufts University, abgerufen am 2. Dezember 2022 (englisch).
  8. a b Simon (2). In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022 (englisch).
  9. Simon. In: Vornamen Weltweit. Matthias Grönert, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  10. Popularity in Australia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  11. Popularity in New Zealand. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  12. Popularity in the United States. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  13. Popularity in Canada. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  14. Popularity in England and Wales. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  15. Mike Campbell: Popularity in Northern Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022 (englisch).
  16. Popularity in Scotland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  17. Popularity in Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  18. Popularity in France. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  19. Popularity in Belgium. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  20. Popularity in the Netherlands. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  21. Popularity in Norway. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  22. Popularity in Denmark. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  23. Popularity in Sweden. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  24. Popularity in Hungary. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  25. Popularity in Austria. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  26. Popularity in Switzerland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  27. Männliche Vornamen der Neugeborenen nach Sprachregion und Kanton. In: STAT-TAB. Bundesamt für Statistik, April 2021, abgerufen am 2. Juli 2022.
  28. a b Simon. In: beliebte-vornamen.de. Knud Bielefeld, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  29. Die beliebtesten Vornamen des Jahres 1998. In: beliebte-vornamen.de. Knud Bielefeld, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  30. Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2004. In: beliebte-vornamen.de. Knud Bielefeld, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  31. Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2006. In: beliebte-vornamen.de. Knud Bielefeld, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  32. Deutschlands beliebteste Namen des Jahres 2021 – Top 500. In: beliebte-vornamen.de. Knud Bielefeld, abgerufen am 2. Dezember 2022.