Simeonstraße (Trier)
Simeonstraße | |
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Straße in Trier | |
Basisdaten | |
Ort | Trier |
Ortsteil | Mitte |
Querstraßen | Christophstraße, Margaretengäßchen, Moselstraße, Glockenstraße, Stockstraße, Judengasse |
Plätze | Porta-Nigra-Platz, Hauptmarkt |
Bauwerke | Karl-Marx-Wohnhaus, Dreikönigenhaus, Haus Zum Christophel |
Die Simeonstraße ist eine Innerortsstraße in der rheinland-pfälzischen kreisfreien Stadt Trier. Sie führt von der Porta Nigra zum Hauptmarkt. Sie ist die Hauptgeschäftsstraße und seit November 1971 Fußgängerzone (bis 1984 noch mit Busverkehr). Ein kurzes Stück an der Porta Nigra ist nicht Teil der Fußgängerzone und wird vor allem von Linienbussen befahren.
Nach einer Untersuchung von Jones Lang LaSalle gehört die Simeonstraße zu den meistfrequentierten Geschäftsstraßen in Deutschland. 2015 lag sie auf Platz 24 und in der Kategorie der Städte von 100.000 bis 250.000 Einwohner auf Platz 1.[1]
Geschichte
Die Straße ist nach Simeon von Trier benannt, der sich seinerzeit als Einsiedler in die Porta Nigra zurückzog, die daraufhin in eine Kirche umgewidmet wurde.[2] Dieser historischen Tatsache ist zu verdanken, dass die Porta Nigra im Gegensatz zu den anderen Stadttoren die Jahrhunderte überdauert hat.
Im Mittelalter schloss sich auf der Westseite der Straße (von Simeon-, Jakob- und Stockstraße begrenzt) das Judenviertel an, an der hier erhaltenen Judenpforte und der Judengasse erkennbar. Zudem stand an der Simeonstraße 41 A die alte Trierer Synagoge.[3] Nach der erstmaligen Vertreibung der Juden 1418 nutzten andere Stadtbewohner die Immobilien. Zwei Stadttafeln informieren Passanten darüber.
Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen
In der Simeonstraße befindet sich, nahe der Porta Nigra, die Touristinformation der Stadt Trier.[4]
Dort angesiedelt sind außerdem zwei Kaufhäuser, ein Buchladen, mehrere Cafés und Restaurants sowie Designer- und Souvenierläden.[5]
Historische und bemerkenswerte Gebäude in der Straße
An der Simeonstraße liegen mehrere als Kulturdenkmäler gelistete Bauwerke. Eine ausführliche Zusammenstellung ist in der Liste der Kulturdenkmäler in Trier-Mitte/Gartenfeld aufgeführt.[6] Hervorzuheben ist vor allem der mittelalterliche Weinkeller aus der Zeit um 1200 unterhalb des ehemaligen Karstadt-Gebäudes, der ein Restaurant beherbergt und beim Bau des Betongebäudes seinerzeit integriert werden musste.[7] Die gegenüberliegenden Kaufhausgebäude (ehemals Karstadt sowie Galeria) sowie die ehemalige Filiale der Sparkasse Trier stechen mit ihren modernen, nüchternen Betonfassaden aus dem Straßenbild hervor. Im Folgenden werden einige markante Bauwerke kurz erläutert.
Haus Zum Christophel
Das Haus Zum Christophel steht am Beginn der Simeonstraße. Der Name entstammt einem Stuckrelief-Standbild des Heiligen Christophorus an der vormals klassizistischen Fassade. Der nach Plänen von Eichhorn errichtete Neubau 1895–97 diente später als Hotel. Das großvolumige neugotische Sandsteingebäude bildet zwei verschiedene Fassaden aus: Die Fassade zum Porta-Nigra-Platz hin ist symmetrisch und reich gegliedert mit Arkaden im Erd- und im ersten Obergeschoss, Ecktürmchen, Zwerchhaus und einem Zinnenkranz, der den Ansatz des steilen Walmdachs kaschiert; die Fassade zur Simeonstraße hin ist dagegen asymmetrisch und einfacher. Bemerkenswert sind die Figuren an den Bel-Etage-Fenstern, die drei Stände des 19. Jahrhunderts darstellend: Bauer, Arbeiter und Bürger.[8]
Das Gebäude mit seinem Detailreichtum an gotischen Elementen zählt zu den qualitätvollsten Bauwerken dieser Art in der Trierer Altstadt. Es enthält außerdem verschiedene Wehrelemente. Die hier beginnende Christophstraße verdankt ihren Namen diesem Haus.[2] An der Straßenecke Simeonstraße/Christophstraße steht eine überlebensgroße Figur des Heiligen Christophorus mit Jesuskind.
- Haus Zum Christophel nach dem 1. Weltkrieg (1918)
- Haus Zum Christophel im 2. Weltkrieg (1945)
- (c) Berthold Werner, CC BY-SA 3.0Haus Zum Christophel 2014
Karl-Marx-Wohnhaus
In der Simeonstraße 8 steht das Karl-Marx-Wohnhaus. Ein Jahr nach der Geburt von Karl Marx zog der Vater vom Karl-Marx-Haus in der Brückenstraße in dieses Gebäude um.[9] Es ist ein barocker Mansarddachbau aus dem 18. Jahrhundert, der als Zeilenwohn- und Geschäftshaus genutzt wird.[6]
Ehem. Hospital und Kapelle St.-Nikolaus
An der Simeonstraße 59 befindet sich die als Kulturdenkmal eingestufte, noch im Original erhaltene, ehemalige St.-Nikolaus-Kapelle.[10] Sie gehört zum Gebäudekomplex des einstigen, 1936/37 „purifizierend“ umgebauten St.-Nikolaus-Hospitals.[10] Sie wird seit Längerem gastronomisch genutzt.
Im vormaligen Hospital an der Simeonstraße 58 befand sich bis 2016 eine Filiale der Commerzbank. Nach einer Zeit des Leerstandes eröffnete dort im Frühjahr 2020 mit der Restaurantkette Hans im Glück ebenfalls ein Gastronomiebetrieb.[11][12]
Ehemalige Sparkasse
In der Simeonstraße 55 unterhielt die Sparkasse Trier eine Filiale. Deren Vorläuferin, die Stadtsparkasse Trier, hatte 1933 an dieser Stelle einen umgebauten Altbau bezogen, der bis dahin Eigentum der Diskontobank und anschließend der Deutschen Bank gewesen war. Bis zur Vereinigung mit der Kreissparkasse Trier-Saarburg, 1995, war hier die Stadtsparkassen-Hauptstelle (deren Aufgabe dann die Hauptstelle der bisherigen Kreissparkasse Trier-Saarburg an der Theodor-Heuss-Allee übernahm). Das jetzige Gebäude eröffnete 1975, nach zweijähriger Bauzeit und dem Abriss sowie der Erweiterung des bisherigen Gebäudebestands an der Ecke Simeonstraße/Margaretengäßchen. Den Haupteingang an der Simeonstraße bildet die Fassade eines aus dem frühen 19. Jahrhundert stammenden Privat- und Geschäftshauses, das an das frühere Sparkassengebäude nördlich angrenzte und dessen übriger Korpus dem Umbau weichen musste.[13] Im Sommer 2022 gab die Sparkasse Trier den Standort in der Simeonstraße auf. Mit ihr verließen das Gebäude mehrere städtische Ämter (Rechnungsprüfungsamt, Stadtkasse, Wirtschaftsförderung, Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz) sowie die Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM).[14] Im März 2024 eröffnete in dem Gebäude eine Filiale von Intersport Plum.[15]
Kaufhof-Gebäude mit Haus Schellenberg (Fassade)
Die Kaufhof-Filiale (jetzt Galeria Karstadt Kaufhof) eröffnete 1965, nachdem der Konzern vier Jahre zuvor das Kaufhaus (Porta) Hägin übernommen und 1964 mit dem Neubau begonnen hatte. Das Kaufhaus Hägin schlug für die Übergangszeit seine Verkaufsräume im Parkhaus am Margaretengässchen auf, bevor es, mit Eröffnung des Kaufhofs, endgültig schloss.[16] Das Kaufhaus Hägin war 1935 durch Arisierung des vormaligen ERWEGE-Kaufhauses Porta Frank und Schloß in den Besitz des einflussreichen Trierer Geschäftsmanns Adolf Hägin gelangt – gegen den Willen der jüdischen Inhaber, Kurt Frank und Hugo Schloß. Auf gleichem Weg erwarb Hägin Ende 1938 ein weiteres Kaufhaus in Flensburg.[17][18] Von April 1994 bis 3. September 2022 bestand im obersten, vierten Stockwerk des Kaufhofs eine Filiale der Saturn-Mediakette.[19][20] Nach Auflösung der Kaufhof-Elektrowarenabteilung übernahm Saturn auch noch die dritte Etage.
In die Außenfläche des Kaufhofs integriert ist das Eingangsportal eines barocken Stadtpalais. Das Originalgebäude stand ursprünglich 25 Meter weiter in Richtung Hauptmarkt und wurde für den Kaufhof-Bau abgerissen, nur die Hausfront überdauerte.[21] Der 1877 aus Metz zugewanderte Klavierhändler Guido Schellenberg (Vater des NS-Verbrechers Walter Schellenberg)[22] hatte das Palais 1910 erworben. Er eröffnete dort eine Musikalienhandlung, bevor seine Nachfahren das im Volksmund längst als Haus Schellenberg titulierte Gebäude an den Kaufhof-Konzern veräußerten.[23] Die übrigen Trierer Musikhaus-Schellenberg-Filialen erwarb 1974 die Kette Musik Reisser als Musikhaus Reisser Trier.[24]
Karstadt-Gebäude mit Historischem Keller (vormals Neckermann und Reichshallen)
Die (seit Mitte Oktober 2020 geschlossene) Karstadt-Niederlassung an der Ecke Simeonstraße/Moselstraße eröffnete offiziell 1978 in der vormaligen Neckermann-Filiale. Neckermann Trier hatte 1975 dort eröffnet (zuvor Dietrichstraße), war ein Jahr später von Karstadt übernommen, aber bis 1978 unter altem Namen weitergeführt worden.[25] Das Neckermann-Gebäude entstand nach dem Abriss eines ab 1805 errichteten Komplexes an der Simeonstraße 47, der mit dem beliebten Café Astoria, dem Gasthaus In der Postkutsch, dem Bierlokal Schieffer-Keller und den Kinos Metropol und Neues Theater (vormals Reichshallen) in Trier als ein Anlaufpunkt für Vergnügungswillige galt. Der Kinostandort zählte zu den ältesten der Stadt. Der unter Denkmalschutz stehende mittelalterliche Gewölbekeller des Bierlokals Schieffer wurde als Restaurant Historischer Keller in den Neckermann-Karstadt-Neubau einbezogen.[26][27][28]
Ende Juni 2020 hieß es, dass die Karstadt-Niederlassung zum 31. Oktober 2020 schließen werde;[29] was dann aber schon am 16. Oktober geschah.[30] Das Gebäude gehört seit 2019 einer Tochtergesellschaft der in Frankfurt am Main ansässigen Immobiliengesellschaft Demire. Grundstückseigentümer blieben allerdings die Vorbesitzer, heute verkörpert durch die Erbengemeinschaft Schieffer GmbH, die für das auf dem Gelände errichtete Gebäude eine jährliche Pacht erhebt. Um den inzwischen projektionierten Verkauf zu erleichtern, soll jetzt (Stand August 2023) auch das Grundstück gemeinsam mit dem Gebäude veräußert werden.[31]
- Ehemaliger Karstadt (2021)
- Bau von 1805 (1919)
Dreikönigenhaus
Ein weiteres markantes Bauwerk ist das Dreikönigenhaus in der Simeonstraße 19, ein ehemaliger Wohnturm aus dem Jahr 1230.[32] Es wurde seit seiner Erbauung mehrfach verändert. Aus Schutzgründen befand sich die Tür ursprünglich im ersten Stockwerk, was in der Fassade zu erkennen ist.[6]
Bürgerhaus Simeonstraße 53
Das barocke Bürgerhaus war ein dem Gebäude in der Krahnenstraße 38 ähnliches Gebäude, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Es war mit vielen typischen Elementen des Barock jedoch auffälliger gestaltet als das Haus in der Krahnenstraße. Es hatte nach unbelegter Aussage von Bunjes/Brandt als eines der ersten Gebäude in Trier ein Mansarddach. Das Gebäude fiel auch durch seine breite Bauweise mit schlichten, rechteckigen Fenstern auf. Aus der Grundrissposition lässt sich ableiten, dass das zuletzt links befindliche Portal ursprünglich auf der rechten Seite lag. Um 1800 wurde das Gebäude durch den Trierer Gerichtspräsidenten und Stadtrat Johann Peter Job Hermes umgebaut. Hermes war seit 1790 Eigentümer des Gebäudes.[33]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ JLL-Studie zu Passantenfrequenzen – Kaufingerstraße liegt an der Spitze. In: boersenblatt.net. 15. Juni 2015, abgerufen am 15. September 2015.
- ↑ a b Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Hrsg.: Kulturbüro der Stadt Trier. 5. Auflage. Trier 2006, DNB 455807825 (1. Auflage 1961).
- ↑ Elektronisches Kartenarchiv des Sonderforschungsbereichs 235 "Zwischen Maas und Rhein" Prof. Dr. Franz Irsigler für den SFB 235, Universität TrierArchivierte Kopie ( des vom 31. Oktober 2003 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Tourist-Information. Trier Tourismus und Marketing GmbH, abgerufen am 8. September 2015 (gewerbliche Website).
- ↑ Simeonstraße. click around GmbH, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; abgerufen am 8. September 2015 (gewerbliche Website). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c Patrick Ostermann (Bearb.): Stadt Trier. Altstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8.
- ↑ Geschichte. Historischer Keller Trier, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 15. August 2015; abgerufen am 8. September 2015 (gewerbliche Website). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Eintrag zu Haus Zum Christophel – Fassade Simeonstraße (1) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier., Eintrag zu Haus Zum Christophel – Fassade Simeonstraße (2) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 15. September 2015.
- ↑ Landeshauptarchiv Koblenz Abt. 587, 40 Nr. 52. Abgedruckt bei Manfred Schöncke.
- ↑ a b Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier: Ehemaliges Sankt Nikolaus Hospital
- ↑ Trier: Hans im Glück zieht in die Ex-Commerzbank ein, www.volksfreund.de, 8. Februar 2019; abgerufen am 26. Dezember 2020
- ↑ einkaufserlebins-trier.de: Hans im Glück in Trier eröffnet
- ↑ Rudolf Müller: Geschichte der Sparkasse Trier 1825–2000, Deutscher Sparkassen Verlag, Stuttgart 2000, S. 100f., S. 127, S. 159, S. 165
- ↑ 90-jährige Ära endet: Wer zieht dann in das Sparkassengebäude in der Trierer Simeonstraße?, Trierischer Volksfreund, vom 12. Mai 2022; abgerufen am 14. Februar 2024
- ↑ Startschuss für Intersport Plum in Trier , vom 7. März 2024; abgerufen am 13. Juli 2024
- ↑ Shoppen im Parkhaus, Rathaus-Zeitung, vom 6. Dezember 2011; abgerufen am 16. August 2020
- ↑ Adolf Hägin und sein "deutsches" Geschäft, Trierischer Volksfreund, vom 17. Juni 2014; abgerufen am 16. August 2020
- ↑ "Staatlich legalisierter Raub", 16vor, vom 8. Dezember 2014; abgerufen am 16. August 2020
- ↑ Saturn Trier wird 25 Jahre jung, lokalo.de (gewerbliche Website), vom 7. Juli 2019; abgerufen am 16. August 2020
- ↑ Christiane Wolff: Trierer Einzelhandel: Bei Saturn in Trier gehen die Lichter aus – und wer knipst sie wieder an? 23. August 2022, abgerufen am 19. Dezember 2022.
- ↑ Petern Ahlhelm, Roland Morgen, Bernhard Simon, Josef Tietzen: Weißt du noch? Band VI Trierer Handel – gestern und heute, Trier 2011, S. 19, ISBN 978-3-935281-84-3
- ↑ Eintrag Schellenberg, Walter, von Dieter Pohl, in: Deutsche Biographie; abgerufen am 9. Januar 2021.
- ↑ Persönlichkeit mit Musikgeschmack - Trier. Gemälde von Franz Bernhard Schellenberg wird in der Ausstellung „Gesammelt und gesichtet“ gezeigt, www.volksfreund.de, vom 21. März 2019; abgerufen am 9. Januar 2021.
- ↑ Musikhaus Reisser Trier - Historie; abgerufen am 9. Januar 2021.
- ↑ Ein Vierteljahrhundert in der Sim, Trierischer Volksfreund, vom 1. April 2003; abgerufen am 16. August 2020
- ↑ Trierer Handel einst und heute: Konsum statt schwofen, Trierischer Volksfreund, vom 30. Mai 2012; abgerufen am 14. November 2020
- ↑ Eine Trierer Kinolegende, Trierischer Volksfreund, vom 27. März 2009; abgerufen am 14. November 2020
- ↑ Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 14. November 2020
- ↑ Ein schwarzer Tag für Karstadt Kaufhof in Trier. Karstadt-Filiale in Trier macht dicht, Trierischer Volksfreund, vom 19. Juni 2020; abgerufen am 16. August 2020
- ↑ Karstadt Trier schliesst schon heute seine Pforten, Trierischer Volksfreund, vom 16. Oktober 2020; abgerufen am 13. März 2023
- ↑ Neues vom Ex-Karstadt in der Simeonstraße, Trierischer Volksfreund (Druckausgabe), 5./6. August 2023
- ↑ Dreikönigenhaus. Trier Tourismus und Marketing GmbH, abgerufen am 8. September 2015 (gewerbliche Website).
- ↑ Michael Zimmermann: Klassizismus in Trier. Die Stadt und ihre bürgerliche Baukunst zwischen 1768 und 1848. WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier, 1997. ISBN 3-88476-280-X
Koordinaten: 49° 45′ 30,8″ N, 6° 38′ 34,6″ O
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Trier, sogenanntes Dreikönigenhaus, spätromanisches wohnturmartiges Patrizierhaus, um 1220, Fassade seit dem 15. Jh. mehrfach verändert, 1938 Ladeneinbau im Erdgeschoß, Simeonstraße 19
(c) Berthold Werner, CC BY-SA 3.0
Trier, Simeonstraße 1, „Zum Christophel“; Miets- und Geschäftshaus, 1895–97 vom Bauunternehmer August Herrestahl errichtet, Eckhaus zum Porta-Nigra-Platz mit zwei unterschiedlichen, reich gegliederten sandsteinsichtigen Fassaden; gehört zu den qualitätvollsten Bauten der Neugotik in Trier
Autor/Urheber: Jean Housen, Lizenz: CC BY 3.0
Simeonstraße (rue Saint-Siméon), à Trèves.
The American Red Cross Enlisted Men's Club, Simeonstraße, Trier, Germany, in 1919.
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Kaufhausgebäude, ehemals Karstadt, Simeonstraße 46, Trier
Autor/Urheber: Fotograf: unbekannt; Reproduktion für die Zeitschrift Trierische Heimat: Verein Trierisch e. V. (1932); digitale Reproduktion: Palauenc05 (2021); abgeleitetes Werk: P170 (2021), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Quelle der folgenden Beschreibung: Trierische Heimat Juli-August 1932, Fußnoten aus heutiger (2021) Sicht von P170.
Das Lichtbild ist spätestens 1867 entstanden, denn im Frühjahr 1868 wurden die beiden gotischen Häuser im Marktwinkel auf der Fischbach abgerissen, um dem Beckerschen Neubau[1] Platz zu machen. Hinter dieser Ecke der seit etwa 1770 seiner Obergeschosse beraubte[2] Heidenturm[3] (erkennbar an dem Schornsteinpaar). Jenseits des noch jungen Neubaues Schalkenbach[4] zeigt das Bild die Vorgänger der heutigen Häuser Walrand[5], Tarnowsky[6], Kolb[7], Weinz[8], Merel[9], Baumann[10] (1880), Münster[11] (1895), Alken[12] (nach 1910). Links gegenüber das i. J. 1895 schonungslos niedergerissene gotische "Faulbeckershaus", heute Deutsche Bank[13]. - Unmittelbar auf den nördlichen Eingang des Marktes stießen außer der Judengasse noch zwei enge Schlüffe. Einmal jenes Gäßchen, das heute den langen Schmalhof des Bäcker Aren[z]schen Doppelhauses[14] bildet; Zugangsrecht zu dieser vormaligen Ghettogasse besitzen jetzt noch die Häuser Nitzsch und Wankmüller[15]. Gegenüber, bei Amlinger[16], sah man noch vor 70-80 Jahren die Mündung des i. J. 1363 als "cleyne gasse" bezeichneten Sträßchens, das hinter den Gebäuden der Fischbach an der Helenenmauer vorbei zur Pfaffenburg in der Glockengasse stieß. - Ganz links der außerordentlich schmale Auslauf der Jakobstraße. Bei seiner Erweiterung und beim Aufbau des Domhotels[17] fielen drei ältere Häuser (nach 1900). Vor der Porta Nigra, zwischen den seit der französischen Zerstörung (17. Jhdt.) neu erstandenen Dörfern Maar und Straß offene Flur. Die Bebauung von Straß Paulin noch lückenhaft. Das moderne Wohnviertel zwischen Stadtmauer und Paulinuskirche ist seit etwa 1870 entstanden. Die heutige Petrusstraße, der sog. Soldatenweg, hatte 1875 erst 2 Häuser; als öffentlicher Fußweg war er bis März 1875 für Reit- und Fahrverkehr (durch Schranken) geschlossen. Soldatenweg, Nordallee und die Gegend am Schellenturm (Reichsbahndirektion[)] wiesen einen starken Bestand Walnußbäume auf (ca. 80), die in der Folgezeit nach dem Bedürfnis der Baulustigen gefällt wurden.
- ↑ Gebäude Hauptmarkt 1
- ↑ nach anderen Angaben bereits im Spätmittelalter
- ↑ heute als Turm Jerusalem bekannt
- ↑ Gebäude Simeonstraße 35, 1855 erbaut; gleichzeitig Referenz für den frühestmöglichen Aufnahmezeitpunkt des Fotos
- ↑ Gebäude Simeonstraße 32
- ↑ Gebäude Simeonstraße 31, um 1879 erbaut
- ↑ Gebäude Simeonstraße 30, 1879 erbaut
- ↑ Gebäude Simeonstraße 29
- ↑ Gebäude Simeonstraße 28
- ↑ Gebäude Simeonstraße 25
- ↑ Gebäude Simeonstraße 23/24
- ↑ Gebäude Simeonstraße 22
- ↑ auf der ehemaligen südlichen Parzelle des heutigen Kaufhausgebäudes Simeonstraße 46
- ↑ Gebäude Simeonstraße 38/39
- ↑ Gebäude Simeonstraße 40 und 41
- ↑ Gebäude Simeonstraße 34
- ↑ Gebäude Hauptmarkt 19/20, 1903 fertiggstellt
(c) Berthold Werner, CC BY-SA 3.0
Trier, Simeonstraße, Blickrichtung nach Norden
U.S. troops on Porta-Nigra-Platz in Trier, Germany, on 2 December 1918.
Photographer: T/5 Ornitz, 166th Signal Photo Co.