Bittereschengewächse

Bittereschengewächse

Simarouba versicolor

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung:Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie:Bittereschengewächse
Wissenschaftlicher Name
Simaroubaceae
DC.

Die Bittereschengewächse (Simaroubaceae) sind eine Pflanzenfamilie innerhalb der Ordnung der Seifenbaumartigen (Sapindales). Es gibt Arten dieser Familie fast in den gesamten Tropen. Die bekannteste, auch in Mitteleuropa häufig als Zierpflanze gepflanzte Art ist der Götterbaum (Ailanthus altissima), der zum Verwildern neigt.

Beschreibung

Illustration aus Köhler's Medizinalpflanzen von Quassia amara

Vegetative Merkmale

Es sind Bäume oder Sträucher. Bei vielen Arten ist die Rinde bitter (auch getrocknet, also auch bei Herbarbelegen); auch das Holz und die Samen sind bitter. Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind selten einfach (beispielsweise bei einigen Quassia-Arten), meist gefiedert. Die Blattränder sind glatt. Nebenblätter fehlen meist.


Verbreitungskarte der Familie Simaroubaceae

Generative Merkmale

Sie sind meist zweihäusig (diözisch) oder einhäusig (monözisch) getrenntgeschlechtig; manchmal gibt es auch eingeschlechtige und zwittrige Blüten an einem Exemplar. Die Blüten stehen einzeln oder zu vielen in einfachen oder zusammengesetzten, unterschiedlich aufgebauten Blütenständen zusammen.

Die kleinen bis winzigen, meist eingeschlechtigen, selten zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und drei- bis fünfzählig (selten bis zu achtzählig). Die Kelchblätter sind meist an ihrer Basis verwachsen. Selten fehlen Kronblätter. Meist ist ein Diskus vorhanden. Es sind selten ein (beispielsweise Brucea), meist zwei Kreise mit meist fünf (drei bis acht) Staubblättern vorhanden. Bei Amaroria ist nur ein Fruchtblatt vorhanden; meist sind zwei bis fünf, selten bis zu acht Fruchtblätter vorhanden, die frei sind oder zu einem Fruchtknoten verwachsen sind; sie sind immer oberständig. Es ist eine Samenanlage je Fruchtblatt vorhanden. Einer, zwei bis fünf, selten bis zu acht Griffel sind vollkommen frei oder teilweise verwachsen.

Es werden sehr unterschiedliche Früchte ausgebildet: Wenn die Fruchtblätter nicht verwachsen sind, sind die Früchte beeren-, steinfrucht- oder flügelnussartig; es können Spaltfrüchte oder Sammelfrüchte sein. Sind die Fruchtblätter verwachsen, dann können Kapselfrüchte, Beeren, Steinfrüchte oder Flügelnüsse („Samara“) gebildet werden.

Blütenstand des Götterbaumes (Ailanthus altissima)
Castela emoryi mit Früchten
Eurycoma longifolia
Illustration von Leitneria floridana
Picrasma quassioides

Systematik

Die Familie der Simaroubaceae wurde 1811 durch Augustin-Pyrame de Candolle in Nouveau Bulletin des Sciences, publié par la Société Philomatique de Paris, 2, S. 209 aufgestellt, dort „Simarubeae“ geschrieben. Typusgattung ist SimaroubaAubl.[1] Die Taxa der früheren Familien Ailanthaceae(Arnott) J.Agardh, CastelaceaeJ.Agardh, HolacanthaceaeEngler, LeitneriaceaeBenth. & Hook.f., QuassiaceaeBertolini, SimabaceaeHoran., SoulameaceaeEndl. werden hier eingeordnet.

In der Familie Simaroubaceae gibt es 21[2] bis 22 Gattungen mit 95 bis 100 Arten:

  • Götterbäume (AilanthusDesf.; Syn.: HebongaRadlk.): Die etwa zehn Arten sind vom tropischen und subtropischen Asien bis zum nördlichen Australien verbreitet.[3]
  • AmaroriaA.Gray: Sie enthält nur eine Art:
    • Amaroria soulameoidesA.Gray: Sie kommt nur auf Fidschi vor.[3]
  • BruceaJ.F.Mill.: Die sechs bis sieben Arten kommen im tropischen Afrika, Asien und im nördlichen Australien vor.[3]
  • CastelaTurpin: Die etwa 15 Arten kommen von den südwestlichen und südlichzentralen Vereinigten Staaten bis Südamerika vor.[3]
  • EurycomaJack: Die nur drei Arten kommen in Südostasien vor, darunter beispielsweise:
    • Eurycoma longifoliaJack
  • GymnostemonAubrév. & Pellegr.: Sie enthält nur eine Art:
    • Gymnostemon zaizouAubrév. & Pellegr.: Sie kommt nur in Liberia und der Elfenbeinküste vor.[3]
  • HannoaPlanch.: Die fünf bis sieben Arten sind im tropischen Afrika verbreitet.
  • IridosmaAubrév. & Pellegr.: Sie enthält nur eine Art:
    • Iridosma letestui(Pellegr.) Aubrév. & Pellegr.: Sie kommt nur in Gabun vor.[3]
  • LaumonieraNoot.: Sie enthält nur eine Art:
    • Laumoniera bruceadelphaNoot.: Sie kommt in Indonesien vor.
  • LeitneriaChapm.: Sie enthält nur eine Art:
  • NothospondiasEngl.: Sie enthält nur eine Art:
    • Nothospondias staudtiiEngl.: Sie kommt im westlichen und im westlich-zentralen tropischen Afrika vor.[3]
  • Odyendea(Pierre) Engl.: Sie enthält nur eine oder zwei Arten:
    • Odyendea gabonensis(Pierre) Engl.: Sie kommt vom tropischen Westafrika bis Angola vor.[3]
  • PerrieraCourchet: Die nur ein oder zwei Arten kommen nur in Madagaskar vor.[3]
  • PicrasmaBlume: Die etwa neun Arten sind von Japan und dem Himalaja bis ins tropische Asien und von Mexiko bis ins tropische Südamerika verbreitet.[3]
  • PicrolemmaHook.f.: Die nur zwei Arten sind im tropischen Südamerika verbreitet.[3]
  • PierreodendronEngl.: Die etwa zwei Arten sind vom tropischen Westafrika bis Angola verbreitet.[3]
  • QuassiaL. (inklusive SamaderaGaertn.): Die nur ein oder zwei Arten sind im tropischen Westafrika verbreitet:
    • Echter oder Surinamischer Bitterholzbaum, Surinam-Bitterholz, Bitterholzbaum oder Fliegenholzbaum, Quassiaholzbaum (Quassia amaraL.)
    • Quassia indica(Gaertn.) Noot.
  • SamaderaGaertn.: Die etwa fünf bis sechs Arten sind in Madagaskar, Indien, Indochina und Südostasien bis ins östliche Australien verbreitet.
  • SimabaAubl.: Die etwa 25 Arten sind von Costa Rica bis Brasilien verbreitet.[3]
  • SimaroubaAubl.: Die etwa sechs Arten sind in der Neotropis verbreitet.[3]
  • SoulameaLam.: Die etwa 13 Arten sind in Südostasien und Polynesien weitverbreitet. Jeweils eine Art kommt nur auf den Seychellen und in Neuseeland vor.

Nicht mehr bei den Simaroubaceae eingeordnet werden:[2]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Simaroubaceae bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  2. a b Simaroubaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o Datenblatt Simaroubaceae bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science. (Mit den neuesten Datensätzen aus Brian Stannard: Simaroubaceae. In: Flora of Tropical East Africa, 2000.)

Weblinks

Commons: Bittereschengewächse (Simaroubaceae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Ailanthus altissima3.jpg
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Species: Ailanthus altissima
Family: Simaroubaceae

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Castela emoryi, Crucifixion Thorn, sw of Arlington, Maricopa County, Arizona, USA. Close up of fruit cluster.
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India Quassia Tree, Picrasma quassioides Morton Arboretum acc. 515-63-5
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Simarouba versicolor - SIMAROUBACEAE

Jardim Botânico de Brasília - Brasília - Distrito Federal - Brasil.
Southern wild flowers and trees (Page 110, Plate XXXIX) BHL23630290.jpg
Southern wild flowers and trees, together with shrubs, vines and various forms of growth found through the mountains, the middle district and the low country of the South, by Alice Lounsberry, with plates, vignettes and diagrams by Mrs. E. Rowan, with an introduction by C. D. Beadle.
Quassia amara - Köhler–s Medizinal-Pflanzen-117.jpg
Bitterholzbaum. A blühender Zweig, nat. Grösse; 1 Blüthe ohne Krone, vergrössert; 2 Basis der Staubgefässe, desgl.; 3 Staubbeutel von verschiedenen Seiten, desgl.; 4 Kelch mit Stempelträger und Stempel, desgl.; 5 unterer Theil dieser Figur im Längsschnitt, desgl.; 6 Früchte, nat. Grösse; 7 Samen im Quer- und Längsschnitt.
Simaroubaceae distribution.svg
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Distribution map of the Family Simaroubaceae (tropical/subtropical) flora — in the Sapindales Order of plants.
Eurycoma longifolia 1.jpg
Autor/Urheber: Franz Xaver, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Eurycoma longifolia, Simaroubaceae - Kambodscha/Cambodia, bei den Stromschnellen (rapids) des Flusses Tek Chhou N Kampot (Prov. Kampot)