Siling (Mythologie)

Siling
Longshan Temple - Fenghuang.jpg
Chinesischer Phönix, Longshan-Tempel
Chinesische Bezeichnung
Langzeichen四靈[1][2]
Kurzzeichen四灵
Pinyinsìlíng
Jyutpingsei5ling4
Alternative Bezeichnung
Langzeichen四瑞
Kurzzeichen四瑞
Pinyinsìruì
Jyutpingsei3seoi6
Japanische Bezeichnung
Kanji四霊[3]
Kanaしれい
Hepburnshirei
Alternative Bezeichnung
Kanji四瑞[4]
Kanaしずい
Hepburnshizui
Koreanische Bezeichnung
Hangeul사령
Hanja四靈
M.R.saryŏng
R.R.saryeong
Vietnam. Bezeichnung
Chữ Quốc NgữTứ Linh
Chữ Nôm四靈
Alternative Bezeichnung
Chữ Quốc NgữTứ Thánh Thú

Siling, auch Si Ling, (chinesisch 四靈 / 四灵 – „Vier beseelten Wesen, Vier glückverheißende Tiere, Vier wirkkräftige Wesen, Vier heilige Tiere, Vier Zauberwesen oder Vier Wundertiere“), bezeichnet als Sammelbegriff die vier zentralen Fabelwesen der chinesisch-ostasiatischen Mythologie:[5][6][7]

Diese vier mythologischen Tiere werden als mildtätig und glückbringend verehrt. Sie sollen – je nach Sage – bereits dem Urwesen Pangu bei der Erschaffung der Welt geholfen und später im Garten des Gelben Kaisers gelebt haben.

Die Si Ling sind bereits für die Zeit der Streitenden Reiche auf Keramikziegeln nachgewiesen.[7] Sie sind nicht zu verwechseln mit den Vier Symbolen Si Xiang (四象, Sì Xiàng – „vier Erscheinungen“) – Blauer Drache, Roter Vogel, Weißer Tiger, Schwarze Schildkröte – die in der chinesischen Astronomie die vier Himmelsrichtungen symbolisieren und manchmal ebenfalls als „Wundertiere“ übersetzt werden. Teilweise werden die Si Ling auch als terrestrisches Gegenstück zu den himmlischen Si Xiang angesehen.[8]

Gelegentlich wurde – in Anlehnung an die fünf Elemente – zu den Si Ling noch der Weiße Tiger hinzugefügt, man spricht dann von den Wu Ling (五靈 / 五灵), den fünf beseelten Wesen.[9]

Einzelnachweise

  1. Begriff „siling (四靈 /四灵)“, chinesisch: [1] auf zdic.net, abgerufen am 4. November 2017 – Online
  2. Begriff „siling (四靈 /四灵)“, chinesisch: [2] auf dict.revised.moe.edu.tw, abgerufen am 4. November 2017 – Online
  3. Begriff „shirei (四霊 / しれい)“, englisch – japanisch: [3] auf tangorin.com, abgerufen am 4. November 2017 – Online
  4. Begriff „shizui (四瑞 / しずい)“, englisch – japanisch: [4] auf tangorin.com, abgerufen am 1. Juni 2020 – Online
  5. Irmgard Enzinger: Ausdruck und Eindruck: zum chinesischen Verständnis der Sinne, Otto Harrassowitz Verlag, 2006, S. 206f
  6. Jutta Bewig, Ellen Hickmann (Hrsg.): Wegweiser zur Völkerkunde, Ausgaben 21–24, Hamburgisches Museum für Völkerkunde, S. 96
  7. a b Bruno Voigt, Yang En-lin: Zur Verwendung und Technik chinesischer Dachziegel, In: Forschungen und Berichte der Staatlichen Museen zu Berlin, Band 10, Akademie-Verlag, 1968, S. 223
  8. Roel Sterckx: The Animal and the Daemon in Early China, Suny Press, 2012, S. 103
  9. Christoph Kaderas: Die Leishu der imperialen Bibliothek des Kaisers Qianlong (reg. 1736-1796): Untersuchungen zur chinesischen Enzyklopädie, Otto Harrassowitz Verlag, 1998, S. 145, 155

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A Fenghuang or Chinese phoenix on the roof of the Main Hall of the Mengjia Longshan Temple in Taipei, Taiwan