Silbermühle (Sachsen bei Ansbach)
Silbermühle Gemeinde Sachsen bei Ansbach | |
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Koordinaten: | 49° 17′ N, 10° 37′ O |
Höhe: | 438 m ü. NHN |
Scheune der in den 1950er Jahren abgerissenen Mühle im Silberbachtal |
Silbermühle (fränkisch: Silbermil[1]) ist eine Wüstung, die sich auf dem Gebiet der Gemeinde Sachsen bei Ansbach im mittelfränkischen Landkreis Ansbach befindet.
Geografie
Die Einöde lag am Silberbach, einem rechten Zufluss der Rezat. Im Norden ist sie vom Silberwald umgeben, circa 200 Meter südlich erhebt sich der Lehmberg (447 m ü. NHN).[2]
Geschichte
1398 wurde der Ort als „Silbersmůl“ erstmals urkundlich erwähnt. Benannt wurde sie nach dem Silberbach.[1]
In der Vetter’schen Beschreibung des Oberamtes Ansbach von 1732 heißt es über den Ort: „Silbermühl. Eine Teutschherrl[iche] Eschenbachl[iche] Mühl so nach Brodswinden gepfarret und des Zehendens befreyet ist, weil keine Feldgüter darzu gehören. Mit der hochfraisch[lichen] hohen Obrigkeit gehört solche in das allhiesige Ober und Castenamt Anßpach.“[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Silbermühle zur Realgemeinde Wallersdorf. Sie hatte das Stadtvogteiamt Eschenbach des Deutschen Ordens als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Silbermühle bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 15 des Ortes Wallersdorf.[4] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[5][6][7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde die Silbermühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Brodswinden und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Brodswinden zugeordnet.[8]
Die letzte bis dahin betriebene Mühle wurde in den 1950er Jahren abgerissen. Während Brodswinden am 1. Juli 1972 im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Ansbach eingegliedert wurde, kam das Gebiet, auf der die Silbermühle stand, zur Gemeinde Sachsen bei Ansbach.
Ehemaliges Baudenkmal
- Wassermühle: zweigeschossiger Bau des 18. Jahrhunderts mit Satteldach; Scheune mit Fachwerkgiebeln, etwa gleichzeitig[9]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1836 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 |
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Einwohner | 4 | 5 | 5 | * | 10 | 9 | 7 | 5 | 9 |
Häuser[10] | 1 | 1 | 1 | 2 | 1 | 1 | 1 | ||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] |
Religion
Der Ort war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Bartholomäus (Brodswinden) gepfarrt.[4] Die Katholiken waren nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt.[19]
Literatur
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 173.
- Hermann Dallhammer: Sachsen b. Ansbach: eine Chronik. Ansbach 1999, ISBN 3-00-005060-4, S. 108.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 140.
- Johann Kaspar Bundschuh: Silbermühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 337 (Digitalisat).
Weblinks
Fußnoten
- ↑ a b E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 173.
- ↑ Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Juli 2023.
- ↑ J. G. Vetter: Oberamt Ansbach, S. 182 f. Zitiert nach H. Dallhammer: Sachsen b. Ansbach: eine Chronik, S. 108.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 922.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 980f.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Silbermühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 25 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 337.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–1817. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- ↑ G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbac, S. 140. Objekt ist abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1836 und 1885 bis 1950 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 86 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 134.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 36 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 983, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1087 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1151 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1187 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1023 (Digitalisat).
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Scheune der in den 1950er Jahren abgerissenen Silbermühle
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