Sikorsky S-43

Sikorsky S-43
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Sikorsky S-43
Typ:Amphibienflugzeug
Entwurfsland:

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller:

Sikorsky Aircraft

Erstflug:

Juni 1935

Stückzahl:

53[1]

Die Sikorsky S-43 war ein zweimotoriges Amphibienflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Sikorsky Aircraft.

Geschichte

Das 1935 zum ersten Mal geflogene Flugzeug wurde von Michael Gluhareff entworfen. Von Pan Am war das Flugzeug als Ersatz der Consolidated Commodore für den Einsatz auf nachrangigen Strecken in Südamerika geplant, wo sich Linienflüge der größeren Sikorsky S-42 Clipper nicht lohnten. Die Maschine stellte eine zweimotorige, ansonsten aber maßstäbliche Verkleinerung der viermotorigen S-42 dar, woraus sich auch der Zusatzname Baby Clipper herleitete.

Insgesamt wurden 22 Maschinen als S-43, eine als S-43-A und drei weitere mit geringen Modifikationen als S-43-B hergestellt. Nach speziellen Kundenwünschen baute Sikorsky auch je eine S-43 für Howard Hughes (S-43H) und Harold Vanderbilt. Drei an Iloilo-Negros Air Express als Insel-Zubringer 1937/38 gelieferte Maschinen hatten einen um 30 cm verlängerten Rumpf und Cyclone-Triebwerke. Sie trugen die Werksbezeichnung S-43-W, während eine weitere Maschine der Gesellschaft, die nur als Flugboot operierte die Bezeichnung S-43-WB trug.

Es existieren heute (2017) noch zwei komplette S-43. Eine JRS-1 im Pima Air Museum in Tucson und die ehemalige S-43H von Howard Hughes, die sich noch in einem flugfähigen Zustand befinden soll.[2] 2013 erwarb Kermit Weeks dieses Flugzeug für sein Museum Fantasy of Flight.[3]

Konstruktion

Die S-43 war eine Ganzmetall-Konstruktion mit einem einfach gestuften Bootskörper. Die Tragflächen des Hochdeckers saßen auf einem zentralen Pylon und waren gegen den Rumpf mit N-Stielen verstrebt. Die über 48 % der Spannweite reichenden Landeklappen verringerten die Strömungsabriss-Geschwindigkeit auf 104 km/h, sodass auch von kleineren Gewässern aus operiert werden konnte.

Nutzung

Zivil

Pan Am bestellte im September 1935 13 Maschinen, die zwischen Januar und Dezember 1936 ausgeliefert wurden. Davon erhielt die Tochtergesellschaften Panair do Brasil und Panagra sieben respektive zwei Exemplare. Die anderen flogen für Pan Am auf Strecken in der Karibik. Entgegen der sonstigen Praxis bei Pan Am erhielten die Flugzeuge keine offiziellen Namen. Pan Am setzte eine ihrer S-43 1938 für Erkundungsflüge in Alaska im Rahmen von geplanten Streckenerweiterungen ein.

Die S-43 der norwegischen DNL

Vier S-43 verkaufte Sikorsky an die Inter-Island Airways of Hawaii, vier Exemplare beschaffte die französische Aéromaritime in Westafrika und eine ging an die norwegische DNL. Weitere Nutzer waren wahrscheinlich Gesellschaften aus Chile, Volksrepublik China und Russland.

Militärisch

Das Bureau of Aeronautics bestellte 1937 die ersten von 17 Flugzeugen, die in den folgenden zwei Jahren unter der Bezeichnung JRS-1 übernommen wurden. "JR" war dabei die von 1935 bis 1955 gültige Aufgabenkennung der US Navy für "Utility Transport". Die Staffel VJ-1 in San Diego erhielt 8 der 17 Maschinen, während die anderen auf verschiedene Stützpunkte (z. B. je eine in San Diego bei VMJ-1 und in Quantico bei der VMJ-2) verteilt wurden. Beim Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg gab es noch vier JRS-1 bei der US Navy und eine beim Marine Corps. Letztere ist davon das einzige Exemplar das den Krieg überstand.

Von den insgesamt 22 für militärische Zwecke hergestellten Exemplare der S-43 gingen 5 an das US Army Air Corps. Diese erhielten anfangs die Bezeichnung Y1OA-8, später dann OA-8 (OA für Observation, Amphibium). Im Juli 1941 wurde zusätzlich die zivile S-43H unter der Bezeichnung OA-11 requiriert. Die ursprünglich von Howard Hughes für eine Erdumrundung beschaffte Maschine wurde mit der USAAC-Seriennummer 42-1 vom Army Corps of Engineers (North Atlantic Division) eingesetzt.[4] Bei einem Landeunfall trug sie jedoch das „falsche“ Kennzeichen 74327.[5]

Technische Daten

KenngrößeSikorsky S-43
Besatzung2
Passagiere15–19
Länge15,60 m
Spannweite26,23 m
max. Startmasse8670 kg
Triebwerkezwei R-1690 SIE-G Hornet, 559 kW (750 PS)
Höchstgeschwindigkeit310 km/h
Reichweite1250 km

Zwischenfälle

In der gesamten Nutzungszeit dieses Flugzeugtyps gab es 10 Unfälle mit 55 Toten. Die 2 schwersten waren der Absturz am 2. August 1937 westlich von Cristóbal, Panama mit 14 Toten und 14 Überlebenden, sowie der Absturz einen Kilometer nördlich des Flughafens Rio de Janeiro-Santos Dumont am 13. August 1939 wegen schlechter Witterungsbedingungen mit 14 Toten und einem Überlebenden.

Literatur

  • E. R. Johnson: American Military Transport Aircraft, McFarland and Co., 2013, ISBN 978-0-7864-3974-4, S. 261 f.
  • Susan Harris: Enzyklopädie der Flugzeuge – Technik, Modelle, Daten, Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 1994, S. 383, ISBN 3-89350-055-3.
  • R.E.G. Davies: PAN AM An Airline and its Aircraft, Hamlyn, 1987, ISBN 0-600-55671-9, S. 51.
  • E. R. Johnson: American Flying Boats and Amphibious Aircraft, McFarland and Co., 2009, ISBN 978-0-7864-3974-4, S. 200–202.

Weblinks

Commons: Sikorsky S-43 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. E. R. Johnson: American Flying Boats and Amphibious Aircraft, McFarland and Co., 2009, S. 200
  2. Youtube-Video zur S-43 von Howard Hughes
  3. Kermit Weeks acquires Howard Hughes Sikorsky S-43
  4. John M. Andrade: U.S. Military Aircraft Designations and Serials since 1909, 1979, S. 141
  5. Geschichte der S-43H von Howard Hughes

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Sikorsky S-43 LN-DAG Valkyrien at Gressholmen.jpg
The Sikorsky S-43 LN-DAG Valkyrien belonging to the Norwegian airline company Det Norske Luftfartselskap (DNL) at the seaplane base Gressholmen Airport near Oslo in Norway.
Sikorsky S-43 NC-16925 (5996028804).jpg
Autor/Urheber: Bill Larkins, Lizenz: CC BY-SA 2.0
This 12-passenger amphibian was owned by William K. Vanderbilt of New York City when it was photographed at Oakland, CA, in 1938. George Vanderbilt had a Douglas Dolphin 12, and Harold Vanderbilt had a Lockheed 14-N. (This photo replaces an earlier low resolution version).