Sikorsky S-39
Sikorsky S-39 | |
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Eine S-39 der Civil Air Patrol | |
Typ | Amphibienflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Sikorsky Manufacturing Co. |
Erstflug | Mitte 1929 |
Stückzahl | 21 (alle Versionen) |
Die Sikorsky S-39 war ein Ende der 1920er- und Anfang der 1930er-Jahre gebautes fünfsitziges Amphibienflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Sikorsky Manufacturing Co., das überwiegend für zivile Zwecke eingesetzt wurde.
Geschichte
Nach dem Erfolg der S-38 verkleinerte Sikorsky mit der S-39 deren Grundstruktur und schuf ein Flugzeug für den aufstrebenden Markt des Geschäftsflugs, das auch für Luft-Taxi-Unternehmen in Küstenregionen interessant sein sollte. Der originale Prototyp erhielt zwei 115 PS leistende Cirrus-Hermes-Triebwerke, mit denen die S-39 Mitte 1929 erste Erprobungsflüge absolvierte. Das Flugzeug stürzte jedoch noch im gleichen Jahr nach dem Verlust eines Triebwerks ab.
Mehr Erfolg hatte die S-39-A (auch S-39A), die Anfang 1930 zum ersten Mal flog und ein direkt an der Tragfläche angebautes Pratt & Whitney R-985 verwendete. Damit war die S-39 das erste amerikanische Flugzeug, das eine Musterzulassung (ATC 340[1]) mit diesem Triebwerk erhielt. Trotz der einsetzenden Weltwirtschaftskrise konnten bis Ende 1930 zwölf S-39-A zu einem Preis von je 17.500 US-Dollar verkauft werden. Von der 1931 eingeführten S-39-B, die größere Leitwerksflächen aufwies, konnten sechs weitere Exemplare an Privatbetreiber verkauft werden. Hinzu kam eine Maschine, die vom US Army Air Corps (USAAC) 1932 beschafft und als Y1C-28 (USAAC-Seriennr. 32-411) betrieben wurde. Die Erprobung des Flugzeugs auf dem Wright Field (Ohio) zeigte schnell, dass die Anordnung von Tragflächen- und Triebwerksverstrebungen die Sichtverhältnisse für den Piloten so stark einschränkte, dass eine Verwendung als militärischer Transporter nicht möglich war.[2] Mitte der 1930er-Jahre wurde das Flugzeug unter der geänderten Bezeichnung C-28 als Verbindungsflugzeug bei der Militärakademie West Point (New York) eingesetzt.[3]
Zwei S-39-B erhielten nachträglich 400 PS leistende R-1340-Wasp-Sternmotoren, womit eine erneute Musterzulassung als S-39-C verbunden war.
Das letzte Exemplar war eine S-39-CS (C Special) mit dem Namen Spirit of Africa, die 1932 im Auftrag der bekannten Entdecker und Fotografen Martin und Osa Johnson gebaut wurde. Der Anstrich der Maschine entsprach der Flecktarnung einer Giraffe. Mit dieser S-39 legten die Johnsons fast 100.000 km auf ihren Flügen in Afrika und Ostindien zurück.
Einige zivile S-39 wurden während des Zweiten Weltkriegs von militärischen Dienststellen requiriert und bei der Civil Air Patrol (CAP) für Such- und Rettungsmissionen eingesetzt. Diese Flugzeuge erhielten weder Seriennummern des Air Corps noch wurde eine militärische Bezeichnung für diese S-39 vergeben. Eine restaurierte CAP-Maschine befindet sich derzeit (2017) im New England Air Museum in Windsor Locks (Connecticut).
Die einzige flugtüchtige S-39 ist eine S-39-B mit dem Kennzeichen NC50V, die sich derzeit (2017) im Bestand des Museums Fantasy of Flight befindet, aber nicht ausgestellt wird.[4] Das Flugzeug hat einen der Spirit of Africa nachempfundenen Zebraanstrich und trägt den Namen Spirit of Igor im Gedenken an Igor Sikorsky.[5]
Technische Daten
Kenngröße | Daten |
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Besatzung | 1 |
Passagiere | 4 |
Länge | 9,68 m |
Spannweite | 15,86 m |
Flügelfläche | 29,7 m² |
Leermasse | 1216 kg |
Startmasse | 1816 kg |
Reisegeschwindigkeit | 152 km/h |
Höchstgeschwindigkeit | 184 km/h |
Dienstgipfelhöhe | 5490 m |
Reichweite | 600 km |
Triebwerk | 1 × Neunzylinder-Sternmotor Pratt & Whitney R-985 Wasp Junior mit 300 PS (221 kW); am Boden einstellbarer Zweiblatt-Metallpropeller |
Siehe auch
Literatur
- E. R. Johnson: American Flying Boats and Amphibious Aircraft. McFarland and Co., 2009, ISBN 978-0-7864-3974-4, S. 70–72.
- E. R. Johnson: United States Naval Aviation 1919–1941. McFarland and Co., 2011, ISBN 978-0-7864-6269-8, S. 145.
Weblinks
- Übersicht über alle Sikorsky-Starrflügler
- Informationen zur S-39 auf goldenwingsmuseum.com (abgerufen am 9. Februar 2017)
- Flugaufnahmen einschließlich Wasserstarts und -landungen der Spirit of Igor (abgerufen am 5. Februar 2017)
Einzelnachweise
- ↑ Liste der Approved Type Certificates
- ↑ E. R. Johnson: American Military Transport Aircraft. McFarland and Co., 2013, S. 56–58.
- ↑ John M. Andrade: U.S. Military Aircraft Designations and Serials since 1909. 1979, S. 63.
- ↑ Spirit of Igor auf fantasyofflight.com (abgerufen am 8. Februar 2017)
- ↑ Website der Spirit of Igor (abgerufen am 8. Februar 2017)
Auf dieser Seite verwendete Medien
This historical image features a Civil Air Patrol Sikorsky S-39 (civil registry NC54V) at Suffolk Airport during World War II. It was primarily used for search-and-rescue activities, and occasionally for coastal patrol and observation duties. CAP operated Coastal Patrol Base 17 out of the airport between July 1942 and August 1943.
US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
Sikorsky C-28 (military version of the S-39).
Accession Number: 1985:1268:0010
Maker: Martin & Osa Johnson
Title: Osa and airplane
Date: ca. 1918-1936
Medium: negative, gelatin on glass
Dimensions: 3.25x4.25 in
George Eastman House CollectionAutor/Urheber: Kevin King from Pensacola, FL, US of A, Lizenz: CC BY 2.0
Sikorsky S-39B amphibian. This example, serial number 904, FAA registration NC803W, first flew on July 31, 1930. It was originally based in Hartford and flown by Charles W. Deeds, Vice-President and Treasurer of Pratt and Whitney Aircraft. During WWII, it was flown by the Civil Air Patrol out of Rehoboth, Delaware, for air-sea rescue operations. One such mission resulted in the pilot Hugh Sharp and his observer Ed Edwards becoming the first civilians ever to be awarded the military's Air Medal. The mission also earned Sikorsky the prestigious Collier Trophy. 904 closed out its flying days as a bush plane in Alaska. It was damaged in a forced landing in Yacutat, Alaska in September 1957. It remained there until 1963 when it was recovered along with NC-58V which was donated by Mr. Phil Redden of Spenard, Alaska to the Bradley Air Museum. Both aircraft were then shipped via air freight by a C-123K Provider to the former Bradley Air Museum, now New England Air Museum Windsor Locks, Connecticut on Saturday October 19, 1963. Through the joint cooperation of the Alaska ANG and under the direction of Maj General Reincke and Brig General Stanley of the Connecticut ANG the transfer was accomplished. It was dedicated during a brief completion ceremony July of 1996.