Sikandar Butshikan

Sikandar Butshikan (reg. 1389–1413), manchmal auch Sikandar der Ikonoklast genannt, war der sechste Sultan der afghanisch-stämmigen und seit der Mitte des 14. Jahrhunderts über weite Teile der Region Kaschmir herrschenden Shah Miri-Dynastie.

Leben und Taten

Die Ankunft des Islams in Kaschmir lässt sich auf das Jahr 1320 datieren. Der Gründer der Dynastie, Shah Mir oder Shah Mir Swati, übernahm im Jahr 1339 die Kontrolle über das Kaschmir-Tal. Er bezeichnete sich selbst als Sayyid und führte seine Abstammung bis auf den Propheten Mohamed zurück. Mehrere schwächere Herrscher folgten, bevor Sikandar Butshikan im Jahr 1389 die Macht übernahm und eine rigorose Politik gegenüber dem tief in der Bevölkerung verankerten Hinduismus einleitete. Der Buddhismus war hier kaum noch existent. Er ließ die religiösen Schriften der Hindus verbrennen und ihre Tempel zerstören. Darüber hinaus verbot er Spiel, Musik und Tanz sowie die Leichenverbrennung. Mehr noch: Er zwang die Bevölkerung, zum Islam zu konvertieren – wer sich weigerte, wurde hingerichtet, ein anderer Teil starb durch Suizid oder wanderte ab. Sikander erhielt den Beinamen but-shikan, was so viel bedeutet wie ‚Zerstörer der Idole‘. Der im Jahr 1459 gestorbene Hindu-Chronist Jonraj schreibt:

Es gab keine Stadt und kein Dorf, in welchem die Tempel der Götter unzerstört blieben. Als Sureshvari, Varaha und die anderen zerstört wurden, bebte die Erde, aber nicht der Geist des boshaften Königs, der Tag und Nacht Gefallen daran fand, Bildnisse zu zerstören...

Heute noch sichtbare Zeugnisse seiner Taten sind u. a. die Ruinen der Tempelkomplexe von Martand und Awantipora.

Nachfolge

Sein erstgeborener Sohn Ali Shah (reg. 1413–1420) wurde sein Nachfolger; bekannter ist jedoch Ghiyas-ud-Din Zain-ul-Abidin (reg. 1420–1470).

Bedeutung

Im anhaltenden Konflikt zwischen Indien und Pakistan um die territoriale und politische Zugehörigkeit Kaschmirs wird der Name Sikander Butshikan immer wieder ins Spiel gebracht.

Literatur

  • Mohibbul Hasan: Kashmir Under the Sultans. Aakar Books, Delhi 1959 (Nachdruck 2005), ISBN 978-81-87879-49-7.

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Sun temple martand indogreek.jpg
Kashmir. General view of Temple and Enclosure of Marttand or the Sun, near Bhawan. Probable date of temple A.D. 490-555. Probable date of colonnade A.D. 693-729 Photograph of the Surya Temple at Martand in Jammu & Kashmir taken by John Burke in 1868. This general view from the hillside looking down onto the ruins of the temple was reproduced in Henry Hardy Cole's Archaeological Survey of India Report 'Illustrations of Ancient Buildings in Kashmir.' (1869). Cole stated, 'The most impressive and grandest ruins in Kashmir, are at Marttand, which is about three miles east of Anantnag.' . The Surya temple is situated on a high plateau and commands superb views over the Kashmir valley. Dedicated to the sun god, it is considered a masterpiece of early temple architecture in Kashmir. It was built by Lalitaditya Muktapida (ruled c.724-c.760) of the Karkota dynasty, one of the greatest of Kashmir's rulers, under whom both Buddhism and Hinduism flourished. The temple consists of a principal sanctuary standing on a high plinth in a rectangular colonnaded court, surrounded by 84 small shrines. Its roof has disappeared but the immense doorway before the sanctum still stands, consisting of a trefoil arch set within a tall triangular pediment standing on engaged pilasters.