Signum (Rom)
Ein Signum (lateinisch; Plural signa) war das Feldzeichen bzw. die Standarte römischer Truppeneinheiten, insbesondere der römischen Legionen. Besonders die Standarte der Manipel wurde als signum bezeichnet. Sie hatte ursprünglich die Form einer hölzernen Hand auf einer Stange und wurde später durch eine Fahne (vexillum) an einer Querstange ergänzt, dieses wiederum durch eine Metallplatte mit dem Namen der Einheit.
Daneben war signum die zusammenfassende Bezeichnung für alle Arten von Feldzeichen der römischen Armee, also insbesondere die Legionsadler und die vexilla (Plural von vexillum) der Kohorten.
Bei allen römischen Feldzeichen mit Ausnahme der Aquilae (Legionsadler) wurden scheibenförmige Auszeichnungen, die die jeweilige Einheit erhalten hatte, an der Stange angebracht.
Nutzen
- Orientierung
Die Soldaten eines Manipels konnten sich im Gefecht um ihr Feldzeichen versammeln und verloren so nicht den Anschluss an ihre Kameraden. Für diese Aufgabe wurden nur die mutigsten Soldaten als Signifer (Standartenträger) ausgewählt, dies war somit eine besondere Auszeichnung.
Von besonderer Bedeutung war das Signum für den Feldherrn, weil es bei einer offenen Feldschlacht schwierig war, die Übersicht über das Kampfgeschehen zu behalten und rechtzeitig zu erkennen, wo es Probleme gab, die das Eingreifen weiterer Truppenteile als Verstärkung erforderlich machten.
- Motivation
Ähnlich wie ein Banner war das Signum wohl auch eine Motivationsquelle und der Verlust ein Zeichen der Schande. Im Gefecht wurde deshalb um das Feldzeichen des Gegners erbittert gekämpft, während das eigene um jeden Preis zu verteidigen war.
Galerie
Unter den Signa befanden sich auch solche mit S.P.Q.R. Hoheitszeichen (siehe Nr. 35)
Der einzige voll erhaltene Aufsatz einer römischen Drachenstandarte der Reiterei, gefunden im Vicus des Kastells Niederbieber, heute im Landesmuseum Koblenz
Literatur
- Stefan Zehetner: Der Signifer. Stellung und Aufgaben in der Kaiserzeitlichen Armee. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2011, ISBN 978-3-639-33690-0 (Teilweise zugleich: Wien, Universität, Diplom-Arbeit, 2009).
- Joachim Ott: Die Beneficiarier. Untersuchungen zu ihrer Stellung innerhalb der Rangordnung des römischen Heeres und zu ihrer Funktion (= Historia. Einzelschriften. 92). Franz Steiner, Stuttgart 1995, ISBN 3-515-06660-8 (Zugleich: Frankfurt am Main, Universität, Dissertation, 1993; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, [abgerufen am 20. Juli 2015]).
Weblinks
- Legionsadler und Feldzeichen. Varusschlacht im Osnabrücker Land: Das römische Heer. In: Varusschlacht. Museum und Park Kalkriese, abgerufen am 20. Juli 2015.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird MatthiasKabel als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 3.0
Roman soldiers 70 a.C. with centurio, aquilifer, signifer, cornicen
The background should not show a real roman fort
Photographed by myself during a show of Legio XV from Pram, AustriaAutor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird MatthiasKabel als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 3.0
Aquila, the sign of the legion
Photographed by myself during a show of Legio XV from Pram, AustriaAutor/Urheber: Wolfgang Sauber, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Petronell ( Niederösterreich ). Römermuseum: Feldzeichen der Legio XIV Gemina Martia Victrix ( Reproduktion ).
Enseignes militaires / [A. Racinet]
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird MatthiasKabel als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 3.0
Signum
Photographed by myself during a show of Legio XV from Pram, AustriaAutor/Urheber: Carole Raddato from FRANKFURT, Germany, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die einzige voll erhaltene römische Drachenstandarte, gefunden im Kastell Niederbieber, heute im Landesmuseum Koblenz.