Signalbuch (Eisenbahn)
Das Signalbuch ist bei den deutschen Eisenbahnen ein Regelwerk, das die im Eisenbahnbetrieb verwendeten Signale beschreibt und die nötigen Verhaltensweisen angibt.[1]
Deutschland
Die Eisenbahnsignale werden in verbindlicher Form in der Eisenbahn-Signalordnung (ESO) festgelegt, einer Rechtsverordnung im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Ermächtigungsgrundlage ist das Allgemeine Eisenbahngesetz (AEG). Die Deutsche Bahn AG verwendet zusätzlich das Signalbuch (Handbuch 301; ist keine Richtlinie mehr und wurde geändert mit der Überführung in die neue KRWD 2.0), das die Vorschriften der ESO durch Ausführungsbestimmungen (AB) ergänzt, welche die Durchführung der ESO regeln. Außerdem sind darin nicht in der ESO aufgeführte Signale enthalten, für die vom Eisenbahn-Bundesamt eine Ausnahmegenehmigung erteilt wurde, wie die Kombinationssignale.
Im Signalbuch wird vielfach auf die Geltungsbereiche DV 301 und DS 301 Bezug genommen. Bei ersterem handelt es sich um das im Osten gelegene Gebiet der ehemaligen Deutschen Reichsbahn in den neuen Bundesländer sowie Berlin (DV – Dienstvorschriften) und bei letzterem um das im Westen gelegene Gebiet der Deutschen Bundesbahn in den alten Bundesländer (DS – Druckschriften). Nach der Wiedervereinigung gab es zunächst zwei Signalbücher (DS/DV 301), die seit 2007 in eines zusammengefasst wurden (Richtlinie 301). Dennoch sind die historischen Unterschiede in der Signalisierung bis heute nicht vollständig angeglichen.[2]
Die Richtlinie 301 – Signalbuch der DB InfraGO AG führt folgende Signalgruppen auf:
- Allgemeine Bestimmungen (u. a. Zuordnungstafel und Mastschilder)
- Hauptsignale (Hp)
- Kombinationssignale (Ks)
- Lichthaupt- und Lichtvorsignale (Hl)
- Haupt- und Vorsignalverbindungen (Sv)
- Vorsignale (Vr)
- Zusatzsignale (Zs)
- Signale für Schiebelokomotiven und Sperrfahrten (Ts)
- Langsamfahrsignale (Lf)
- Schutzsignale (Sh)
- Signale für den Rangierdienst (Ra) mit den Untergruppen Rangiersignale, Abdrücksignale und sonstige Signale für den Rangierdienst
- Weichensignale (Wn)
- Signale für das Zugpersonal (Zp) mit den Untergruppen Signale des Triebfahrzeugführers, Bremsprobesignale und Abfahrsignal, Türschließauftrag
- Fahrleitungssignale (El)
- Signale an Zügen (Zg)
- Signale an einzelnen Fahrzeugen (Fz)
- Rottenwarnsignale (Ro)
- Nebensignale (Ne, So)
- Signale für Bahnübergänge (Bü, So, Pf)
- Orientierungszeichen (sonstige Hinweise zu oder Kennzeichnungen von Stellen, die jedoch keine Signale im Sinne der Eisenbahn-Signalordnung darstellen, z. B. Einschalttasten an Bahnübergängen, Fahrtanzeiger oder Hektometerzeichen)
- Signalkombinationen (Sk)
Straßenbahnsignale werden in Deutschland in der Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung geregelt. Hier gibt es verschiedene regionale Ergänzungen.
Andere Länder
In der Schweiz werden Eisenbahnsignale in den Fahrdienstvorschriften geregelt. In Österreich ist das Signalbuch Teil der Dienstvorschrift DV V2.
Im Allgemeinen kann man feststellen, dass in jedem Land unterschiedliche Signale zu finden sind. Vereinheitlichungen sind europaweit oder gar weltweit nur sehr selten zu finden. Allerdings hat die OSShD ein Lichtsignalsystem standardisiert, das mit wenigen Abweichungen von Deutschland über viele Staaten des ehemaligen sowjetischen Einflussbereichs bis nach China in Verwendung ist.[3] In Nordamerika werden einige länderübergreifende Signale durch die Association of American Railroads definiert.
- Deckblatt der Beilage vom 7. September 1874
- Signaltöne für die Pfeife
- Signaltöne für das Signalhorn
- Signaltöne für den Telegraphen
- Signaltöne für den Lokomotivführer
- Signaltöne für die Glocke
Siehe auch
Weblinks
- R 300.1 - R 300.1 - A2024.pdf Schweizerische Fahrdienstvorschriften (FDV) A2024. Bundesamt für Verkehr (BAV), 1. Juli 2024 (PDF; 11,8 MB). R 300.2 Signale
- Signalvorschrift DV V2 in Österreich (der Link enthält eine veraltete Version der V2; PDF-Datei; 1,42 MB)
- Richtlinie 301 – Signalbuch. (PDF) DB Netz AG Betriebssteuerung, 27. September 2019, abgerufen am 9. Februar 2024.
- Signale und Signalbücher deutscher Staatsbahnen sowie der SBB und ÖBB
Einzelnachweise
- ↑ Lexikon der Eisenbahn. 5. Auflage. Transpress VEB Verlag, Berlin 1978, S. 449 (Stichwort Signalbuch)
- ↑ DS 301 und DV 301. In: TF-Ausbildung.de. Abgerufen am 20. Juni 2023.
- ↑ Beschreibung des OSShD-Signalsystems bei sh1.org
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Signalbuch der Deutschen Reichsbahn, Bayern rechts des Rheins von 1923
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Signalbuch der Deutschen Bundesbahn ( DB ) von 1959
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Der §4 der Beilage zur Signalordnung der SBB vom 7. September 1874 beschreibt die Signaltöne zum Manövrieren in den Bahnhöfen für den Telegraphen.
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Der §4 der Beilage zur Signalordnung der SBB vom 7. September 1874 beschreibt die Signaltöne zum Manövrieren in den Bahnhöfen für das Signalhorn.
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In dieser Beilage zur Signalordnung der SBB vom 7. September 1874 werden die Signaltöne grapisch dargestellt.
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Signalbuch von 1916 für Militärische Züge
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Die §§19, 20, 21 und 4 der Beilage zur Signalordnung der SBB vom 7. September 1874 beschreiben die Signaltöne zum Manövrieren in den Bahnhöfen des Lokomovitführers.
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Signalbuch der Deutschen Reichsbahn von 1940
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Der §4 der Beilage zur Signalordnung der SBB vom 7. September 1874 beschreibt die Signaltöne zum Manövrieren in den Bahnhöfen für die Pfeife.
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Signalbuch der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen von 1907 Carl Gerber, München
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Die §§24 und 25 der Beilage zur Signalordnung der SBB vom 7. September 1874 beschreiben Signaltöne der Glocke.