Sign o’ the Times (Album)

Sign o’ the Times
Studioalbum von Prince

Veröffent-
lichung(en)

30. März 1987

Aufnahme

13. März 1986 – 15. Januar 1987

Label(s)Warner Bros. Records / Paisley Park Records

Format(e)

Doppel-CD, Doppel-LP, Kompaktkassette, Download

Genre(s)

Contemporary R&B, Elektronische Tanzmusik, Funk, Jazz, Pop, Rock, Soul

Titel (Anzahl)

16
1. CD – 9
2. CD – 7

Länge

80:01
1. CD – 40:17
2. CD – 39:44

BesetzungAlle Songs wurden von Prince produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen. Folgende Personen ergänzten die Aufnahmen:[1]
  • Atlanta Bliss – Trompete in Adore, Housequake, It’s Gonna Be a Beautiful Night, Slow Love
  • Brad Marsh, Coke Johnson, Gilbert Davison, Mike Soltys, Susan Rogers, Todd Hermann und „The Penguin“ – Backing Vocal in Housequake
  • Eric Leeds – Saxophon in Adore, Hot Thing, Housequake, It’s Gonna Be a Beautiful Night, Slow Love
  • Greg Brooks, Jerome Benton, Wally Safford und „6000 Wonderful Parisians“ – Backing Vocals in It’s Gonna Be a Beautiful Night
  • Jill Jones – Backing Vocal in It’s Gonna Be a Beautiful Night
  • Lisa Coleman – Backing Vocal in Slow Love, Sitar und Holzflöte in Strange Relationship
  • Mico Weaver (Mico wurde zuvor mit k anstatt c geschrieben) – Gitarre in It’s Gonna Be a Beautiful Night
  • Sheila E.Perkussion und Schlagzeug in U Got the Look, Perkussion und „Transmississippirap“ in It’s Gonna Be a Beautiful Night
  • Susannah Melvoin – Backing Vocal in It’s Gonna Be a Beautiful Night, Play in the Sunshine, Starfish and Coffee
  • Persönliches Management von Prince – Bob Cavallo, Joe Ruffalo, Steve Fargnoli

Produktion

Prince

Studio(s)

Dierks Studio Mobile Trucks (mobiles Tonstudio)
Galpin Blvd Home Studio (Chanhassen)
Sunset Sound (Los Angeles)
Washington Avenue Warehouse (Edina (Minnesota))

Chronologie
Parade
(1986)
Sign o’ the TimesLovesexy
(1988)
Singleauskopplungen
18. Februar 1987Sign o' the Times
6. Mai 1987If I Was Your Girlfriend
14. Juli 1987U Got the Look
3. November 1987I Could Never Take the Place of Your Man

Sign o’ the Times (stilisiert als Sign “☮” the Times; englisch für Zeichen der Zeit) ist das neunte Studioalbum des US-amerikanischen Musiker Prince. Es erschien als Doppelalbum am 30. März 1987 bei dem Label Warner Bros. Records / Paisley Park Records. Die Musik zählt zu den Genres Contemporary R&B, Elektronische Tanzmusik, Funk, Jazz, Pop, Rock und Soul, die Liedtexte handeln überwiegend von zwischenmenschlichen Beziehungen, Liebe und sexuelle Anspielungen. Als Gastmusiker wirken Clare Fischer, Jill Jones, Lisa Coleman, Sheena Easton, Sheila E., Susannah Melvoin und Wendy Melvoin mit. Die Titelliste des Albums dient auch dem Konzertfilm Prince – Sign O’ the Times, der im November 1987 in die US-amerikanischen Kinos kam.

Ursprünglich nahm Prince ein Dreifachalbum mit 22 Songs namens Crystal Ball auf, musste dieses aber auf Wunsch von Warner Bros. Records auf ein Doppelalbum mit 16 Songs reduzieren und benannte es in Sign o’ the Times um, das kommerziell erfolgreich war und international in diversen Ländern Gold- und Platinstatus erreichen konnte.

Nach Ansicht von Musikkritikern stellt Sign o’ the Times einen Höhepunkt des musikalischen Schaffens von Prince dar und wurde überwiegend hervorragend bewertet. 2017 wurde das Album in die Grammy Hall of Fame aufgenommen.

Am 25. September 2020, vier Jahre nach Prince’ Tod, veröffentlichten Warner Bros. Records und NPG Records eine überarbeitete Version des Doppelalbums mit Namen Sign o’ the Times Deluxe.

Entstehung

Anfang März 1986 hatte sich Prince ein Tonstudio mit Namen Galpin Blvd Home Studio in sein Privathaus in Chanhassen in Minneapolis einbauen lassen. Das neue Heimstudio bot genügend Platz für Songaufnahmen einer Musikband. Toningenieurin Susan Rogers (* 1956) meinte: „Es war ein Weltklasse-Studio. Wir hätten wirklich mit jedem beliebigen konkurrieren können. Im Gegensatz zum vorherigen Haus hatte dieses sogar ein kleines Zusatzstudio, wo man Schlagzeug und Klavier aufstellen konnte.“[2] In den vorangegangenen Jahren hatte Prince für Band-Studioaufnahmen aus Platzgründen auf andere Musikstudios ausweichen müssen.

Am 13. März 1986 nahm Prince mit The Ballad of Dorothy Parker den ersten Song in seinem neuen Heimstudio in Minneapolis auf.[3] Zwei Tage später überarbeitete er dort das Stück Strange Relationship, das er bereits drei Jahre zuvor am 14. März 1983 komponierte.[4][5] Im Laufe der Jahre arbeitete Prince, gemeinsam mit Lisa Coleman und Wendy Melvoin, immer wieder an dem Song und platzierte ihn letztendlich auf dem Album Sign o’ the Times. Den Song Starfish and Coffee spielte er am 20. April 1986 im Galpin Blvd Home Studio ein.[6]

Vom 3. Mai bis zum 11. Mai 1986 buchte Prince das Tonstudio Sunset Sound in Los Angeles in Kalifornien und nahm am letzten Tag It auf.[7] Das Stück Slow Love überarbeitete er am 3. Juni 1986 im Tonstudio Washington Avenue Warehouse in Edina (Minnesota), ursprünglich schrieb er den Song bereits am 1. Juli 1984.[8] Vom 12. Juli bis zum 18. Juli 1986 mietete Prince erneut das Sunset Sound und nahm am 13. Juli The Cross auf und am 15. Juli das Titelstück Sign o’ the Times.[6] Einen Tag später überarbeitete er den Song I Could Never Take the Place of Your Man, den er ursprünglich am 23. Mai 1979 geschrieben hatte.[9] Am 6. August 1986 nahm Prince im Galpin Blvd Home Studio Hot Thing auf und einen Tag später Forever in My Life.[6]

Vom 12. August bis zum 9. September 1986 war er mit seiner Parade-Tour weltweit unterwegs, die er mit The Revolution absolvierte. Am 25. August spielte Prince im Zénith Paris in Paris den Song It’s Gonna Be a Beautiful Night und ließ diesen in einem mobilen Tonstudio mitschneiden.[1]

Michael Jackson, 1988

Als Prince wieder in Minneapolis war nahm er am 16. September 1986 in seinem Heimstudio den Song Shockadelica auf,[10] der als B-Seite von der im Mai 1987 veröffentlichten Singleauskopplung von If I Was Your Girlfriend dient. Während Prince in dieser Zeit in seinem Heimstudio arbeitete, erhielt er einen Telefonanruf von Produzent Quincy Jones. Dieser fragte, ob Prince zusammen mit Michael Jackson den Titelsong zu dessen neuem Album Bad (1987) im Duett singen wolle. Toningenieurin Susan Rogers erzählte: „Prince war begeistert, dass er gefragt worden war, aber er sagte zu mir ‚Ich mach’ halt solches Zeug nicht‘.“[11] Jones erinnerte sich hingegen folgendermaßen: „Prince kam ins Studio, hörte den Song und ging. Michael mußte alleine singen.“[12] Zudem wollte Jacksons damaliger Manager Frank DiLeo Musikpromotion veranstalten, in der Jackson und Prince als Konkurrenten dargestellt werden, was Interesse an dem Song und dem gleichnamigen Album erzeugen sollte. Ferner sollten die beiden gemeinsam im Musikvideo zur Single Bad auftreten. Stattdessen bot Prince an, den Song Wouldn’t You Love to Love Me? zum Album Bad beizusteuern, was Jackson jedoch ablehnte. Schließlich gab Prince das Stück an die Sängerin Taja Sevelle (* 1962) weiter, die es im Jahr 1987 auf ihrem Album veröffentlichte. Nach Prince’ Tod wurde seine von ihm gesungene Version auf dem Album Originals im Jahr 2019 herausgebracht.

Anfang Oktober 1986 flog Prince wieder nach Los Angeles, um dort für drei Monate weitere Songs im Studio Sunset Sound aufzunehmen. Saxophonist Eric Leeds und Trompeter Atlanta Bliss versahen einige Songs mit Bläser-Overdubs und Jill Jones wurde für mehrere Songs als Background-Sängerin engagiert. In den ersten zwei Wochen war Prince damit beschäftigt, Songs für andere Interpreten zu schreiben. Unter dem Pseudonym „Joey Coco“ nahm er unter anderem Songs für Deborah Allen, Kenny Rogers und Nona Hendryx auf. Zudem schrieb er einen Song namens Emotional Pump für Joni Mitchell, die den Song aber ablehnte.[13] Das Stück wurde letztendlich im September 2020 auf Sign o’ the Times Deluxe veröffentlicht.

Camille

Am 18. Oktober 1986 nahm Prince im Sunset Sound den Song Housequake auf.[6] Mit Hilfe technischer Geräte veränderte er die Tonhöhe seiner Stimme und kreierte damit ein Alter Ego namens „Camille“, was als Pseudonym diente und als Alter Ego von ihm – seine böse Seite – interpretiert wird.[14] Toningenieur war dabei Coke Johnson, da Susan Rogers Urlaub hatte.[15] In der letzten Oktoberwoche 1986 nahm Prince die drei Songs Good Love, Rebirth of the Flesh und Rockhard In A Funky Place auf – alle mit seinem neuen „Camille“-Gesang, zudem überarbeitete er die von ihm zuvor aufgenommenen Versionen von Feel U Up (1981 komponiert) und Strange Relationship. Außerdem spielte er am 2. November If I Was Your Girlfriend ein.[6][16] Shockadelica hatte Prince bereits im September 1986 aufgenommen.

Am 5. November 1986 stellte Prince ein neues Album fertig, das er Camille nannte. Alle Songs dieses Albums sind im beschleunigten Gesang vorgetragen. Das Album erhielt von Warner Bros. Records bereits eine Katalognummer und sollte im Januar 1987 veröffentlicht werden. Als erste Single sollte Shockadelica mit Housequake als B-Seite ausgekoppelt werden. Die Tracklist des geplanten Albums Camille war folgende:[16]

#TitelDauerVeröffentlichung
A-1Rebirth of the Flesh4:542020: Sign o’ the Times Deluxe
A-2Housequake4:411987: Sign “☮” the Times
A-3Strange Relationship4:041987: Sign “☮” the Times
A-4Feel U Up6:301989: B-Seite von Partyman
B-1Shockadelica6:121987: B-Seite von If I Was Your Girlfriend
B-2Goodlove5:111988: Soundtrack von Bright Lights, Big City
B-3If I Was Your Girlfriend (ohne Intro)4:471987: Sign “☮” the Times
B-4Rockhard in a Funky Place4:311994: Black Album
Spieldauer: 40:50 min.

Crystal Ball

Das Album Camille wurde jedoch nicht veröffentlicht und Prince verfolgte das Projekt nicht weiter. Stattdessen nahm er im Sunset Sound am 19. November 1986 Adore auf und am 22. November Play in the Sunshine.[17] Außerdem überarbeitete er die Liveversion von It’s Gonna Be a Beautiful Night; Prince ergänzte neue Textzeilen, Sheila E. sang den „Transmississippirap“ ein und spielte nachträglich Perkussion ein. Jill Jones und Susannah Melvoin übernahmen nachträglich die Backing Vocals. Zudem wurden Eric Leeds und Atlanta Bliss aus Minneapolis eingeflogen, um ihre Instrumentalparts bei diesem Song und bei Adore aufzunehmen.[18] Am 30. November 1986 stellte Prince ein neues Dreifachalbum mit 22 Songs fertig, das er Crystal Ball nannte. Die Tracklist war folgende:[19]

#TitelVeröffentlichung
A-1Rebirth of the Flesh2020: Sign o’ the Times Deluxe
A-2Play in the Sunshine1987: Sign “☮” the Times
A-3Housequake1987: Sign “☮” the Times
A-4The Ballad of Dorothy Parker1987: Sign “☮” the Times
B-1It1987: Sign “☮” the Times
B-2Starfish and Coffee (ohne Wecker)1987: Sign “☮” the Times
B-3Slow Love1987: Sign “☮” the Times
B-4Hot Thing1987: Sign “☮” the Times
C-1Crystal Ball1998: Crystal Ball
C-2If I Was Your Girlfriend (ohne Intro)1987: Sign “☮” the Times
C-3Rockhard in a Funky Place1994: Black Album
D-1The Ball2020: Sign o’ the Times Deluxe
D-2Joy in Repetition1990: Graffiti Bridge
D-3Strange Relationship1987: Sign “☮” the Times
D-4I Could Never Take the Place of Your Man1987: Sign “☮” the Times
E-1Shockadelica1987: B-Seite von If I Was Your Girlfriend
E-2Good Love1988: Soundtrack von Bright Lights, Big City
1998: Crystal Ball
E-3Forever in My Life1987: Sign “☮” the Times
E-4Sign o’ the Times1987: Sign “☮” the Times
F-1The Cross1987: Sign “☮” the Times
F-2It’s Gonna Be a Beautiful Night1987: Sign “☮” the Times
F-3Adore1987: Sign “☮” the Times
Gesamt: 22

Mo Ostin, damaliger Vorstandsvorsitzender von Warner Bros. Records, besuchte Prince in Los Angeles im Studio Sunset Sound und hörte sich das Album Crystal Ball an. Anschließend beriet er sich mit Prince und Steve Fargnoli (* 1949; † 2001),[20] einem von Prince’ damaligen Managern. Ostin zeigte sich skeptisch und äußerte Zweifel an einer Veröffentlichung eines Dreifachalbums. Toningenieurin Susan Rogers beschrieb die Situation folgendermaßen: „Prince und Mo hatten gegenseitigen Respekt. Mo sagte zu Prince ‚Ich respektiere Ihre Vision, aber sie wird schlichtweg nicht funktionieren. Sie wird schwer zu verkaufen sein.‘ […] Natürlich war Prince sehr sehr enttäuscht.“[21] Prince’ damaliger Tourmanager Alan Leeds (* 1947) – der ältere Bruder von Saxophonist Eric Leeds – war zwar von einigen Songs beeindruckt, doch über eine Veröffentlichung von Crystal Ball als Dreifachalbum war er ebenfalls wenig begeistert und sagte: „Man musste zumindest damit rechnen, dass Fans und Kritiker negativ reagieren würden. Zwar hätten sich die Hardcorefans sicher über so einen Berg neuen Materials gefreut, aber davon abgesehen hatte diese Sache kaum Vorteile.“[22]

Warner Bros. Records bestand darauf, dass Prince das Dreifachalbum auf ein Doppelalbum reduzieren müsse. „Es gab zahllose Meetings, es wurde viel gebrüllt und viel genervt. Es war sehr, sehr unangenehm“, erinnerte sich später Alan Leeds über die Diskrepanzen zwischen Prince und Warner Bros. Records.[22] Prince kürzte schließlich das Album Crystal Ball, strich sieben Songs, änderte die Reihenfolge der Songs und benannte das Album in Sign “☮” the Times um.

Am 21. Dezember 1986 nahm Prince mit U Got the Look den letzten Song für das neue Album im Sunset Sound auf.[6] Als Sheena Easton überraschend im Tonstudio erschien, nutzte er diese Gelegenheit, um mit ihr den Song zusammen als Duett einzusingen. Am 15. Januar 1987 stellte Prince das Doppelalbum Sign “☮” the Times im Sunset Sound fertig und integrierte im Albumtitel ein Friedenszeichen anstelle des Wortes „of“.[23][24]

Gestaltung des Covers

Das Schallplattencover zeigt einen Hintergrund aus Schrott, wie beispielsweise ramponierte Musikinstrumente und Verstärker, verblühte Blumen, kaputtes Spielzeug und Neonwerbeschilder, auf denen Schlagwörter wie „Arcade“, „Bar Grill“ oder „Girls, Girls, Girls“ zu lesen sind; die Kulisse entspricht dem Bühnenbild von Prince’ Sign-o’-the-Times-Tour und sein damaliger Bühnendesigner LeRoy Bennett wies darauf hin, der „Coverhintergrund entstand nicht am Computer, er wurde aufgebaut, in Minneapolis im Chanhassen Dinner Theatre, einem Veranstaltungssaal.“[25] Das Drumset ist auf der Motorhaube von einem Pontiac Grand Prix (Baujahr 1972) platziert, die Bedeutung vom Nummernschild „CKJ 505“ ist nicht bekannt. Rechts außen des Covers ist im Vordergrund das halbe Gesicht von Prince verschwommen zu sehen und die Farbgestaltung des Covers ist größtenteils in Pfirsichtönen gehalten.[26]

Im Gegensatz zum Booklet[27] beinhaltet die Innenhülle des Doppelalbums zwei weitere Fotos von Prince, wobei auf einem auch die Tänzerin Cat abgebildet ist. Das Schallplattencover der Doppel-LP wurde nicht als Klappcover gestaltet; die zwei LPs werden, wie bei einer Single-LP, in eine Öffnung hinein geschoben.[28] Die Liedtexte der einzelnen Songs von Sign o’ the Times sind sowohl im Booklet als auch in der LP-Ausgabe abgedruckt.

In den Liner Notes erwähnt Prince ein Stofftier mit Namen „The Penguin“ („Der Pinguin“); dieser wurde als Running Gag während der Albumaufnahmen benutzt und ihn bekam immer der jeweilige Toningenieur als „Strafe“, der kurzzeitig eingeschlafen ist. Aufgrund von Prince’ ungewöhnlichen Arbeitszeiten war es seinen Toningenieuren nicht immer möglich gewesen, permanent wach zu bleiben.[29]

Musik und Text

Das Challenger-Unglück am 28. Januar 1986

Prince vereint auf dem Doppelalbum die Musikstile, die unter anderem seine ersten acht Alben charakterisieren; Contemporary R&B, Funk, Pop, Rock und Soul gepaart mit Elektronische Tanzmusik und Electronica. Zudem sind bei einigen Songs Einflüsse von Jazz zu hören.[30][31][32][33][34] Bei den Songs It und Sign o’ the Times benutzte Prince als Schlagzeug das Fairlight CMI, ansonsten vertraute er dem Linn LM-1.[29]

In den Liedtexten befasst sich Prince mit Themen, die er zuvor in seinen Alben ebenfalls behandelte; zwischenmenschliche Beziehungen, Liebe und sexuelle Anspielungen.[26][35] Neben seinem charakteristischen Falsettgesang benutzt er auch tiefere Stimmlagen. Sein Pseudonym „Camille“ hat er als Hauptsänger bei den vier Songs Housequake, If I Was Your Girlfriend, Strange Relationship und U Got the Look angegeben;[27] durch einen Pitch-Shifting-Effekt wirkt Prince’ Stimme etwas höher und schneller als üblich.

Das Titelstück Sign o’ the Times ist aus den Musikgenres Funk und Rock, gepaart mit Blues-angehauchten Gitarrenlicks. Den Liedtext trägt Prince im Sprechgesang vor, wobei die Worte von ihm in einem ausdruckslosen, matten Tonfall angestimmt werden. Er befasst sich mit gesellschaftskritischen Themen, die jedoch nicht repräsentativ für das Doppelalbum sind. Beispielsweise nimmt Prince Bezug auf AIDS, Drogenkonsum, Jugendbanden, Armut und Bombenneurosen. Zudem thematisiert er das Challenger-Unglück vom Januar 1986 und singt: „Es ist albern, nicht? Wenn eine Rakete explodiert und alle wollen immer noch fliegen“.[36][37][38]

Play in the Sunshine ist ein Partysong aus dem Genre Psychedelic Rock und im Liedtext zelebriert Prince Party machen, Tanzen sowie die Freude am Leben zu sein; er wolle Spaß haben, als wäre es das letzte Mal.[38][39][40]

Housequake stammt aus dem Bereich Funk und die Horn-Riffs erinnern an Maceo Parker und Fred Wesley, als diese früher bei James Brown in der Band spielten. Die zuweilen chaotische Party-Atmosphäre erinnert dagegen an George Clintons Bands Parliament und Funkadelic. Der Liedtext ähnelt inhaltlich Play in the Sunshine.[39]

Aufgrund eines technischen Defekts erhielt die Ballade The Ballad of Dorothy Parker einen zuweilen gedämpften Klang; als Prince und seine damalige Toningenieurin Susan Rogers an dem bereits aufgenommenen Song feilten, kam es – aufgrund eines Schneesturms – währenddessen zu einem Stromausfall. Rogers stellte später fest, dass das Mischpult nur mit halb so viel Watt gelaufen war wie empfohlen. Daher wurden dem Song Höhen genommen. Der Liedtext handelt von einer blonden Kellnerin namens „Dorothy Parker“, bei der Prince mittels einer anonymen Affäre Trost sucht. Prince’ damaligen Freundin Susannah Melvoin – Zwillingsschwester von Wendy Melvoin – inspirierte ihn zum Liedtext, als er den Song nach einem Streit mit Susannah Melvoin aufnahm. Ferner singt Prince eine Textzeile des Songs Help Me (1974) von Joni Mitchell ihres Albums Court and Spark. Mit der US-Schriftstellerin Dorothy Parker (1893–1967) hat The Ballad of Dorothy Parker nichts zu tun.[40][41][42]

Der Song It ist aus dem Bereich Rock und Funk und Prince benutzte zum ersten Mal bei einem Song das Fairlight CMI als Schlagzeug anstatt als Keyboards – er nahm das Stück am 11. Mai 1986 auf. Der Liedtext handelt von Begierde und sexueller Anziehungskraft und besitzt sexuelle Anzüglichkeiten; Prince möchte „irgendwo“ und „die ganze Nacht“ Sex haben, sei es im Bett oder auf einer Treppe.[36][43]

Starfish and Coffee ist vom Britpop der 1960er Jahre beeinflusst. Der Song beginnt mit dem Klang eines schrill klingenden Weckers, anschließend spielt Prince Klavier-Akkorde. Die im Liedtext von Prince genannte Frau mit Namen „Cynthia Rose“ war gemäß Susannah Melvoin im wahren Leben eine ehemalige Klassenkameradin von ihr.[38][39][44]

Slow Love ist eine Schlafzimmerballade aus dem Musikgenre Soul, die von Bläsern dominiert wird. Es ist der einzige Song des Albums, bei dem das Streichorchester von Clare Fischer zu hören ist. Prince’ Stimme bewegt sich zuweilen zwischen verschiedenen Oktaven hin- und her, und der Liedtext handelt von Liebe und Sex. Inspiriert wurde Prince von der britischen Sängerin Carole Davis, die er 1984 kennenlernte und mit der er 1986 eine kurzzeitige Affäre hatte.[36][44][45][46] Davis wird in den Liner Notes als Koautorin des Liedtextes aufgeführt.

Hot Thing ist dem Genre Funk zuzuordnen und beinhaltet ein sich wiederholendes Keyboardmotiv, das sowohl psychedelisch als auch fernöstlich klingt. Im Liedtext trifft Prince ein „kaum 21-jähriges Mädchen“, dem er sexuelle Avancen macht.[33][47]

Die Melodie von Forever in My Life erinnert zuweilen an den Song Everyday People von Sly & the Family Stone aus dem Jahr 1969. Die Gospel-angehauchte Ballade besteht lediglich aus wenigen Gesangsspuren, einem Rhythmus, der auf dem Linn LM-1 erzeugt wurde und aus wenigen Gitarrenfiguren. Ein technischer Aufnahmefehler prägte den Song; bevor Prince mit dem Hauptgesang beginnen wollte, bat er Toningenieuren Susan Rogers, seine zuvor aufgenommenen Backing Vocals zu dämpfen. Im Nachhinein stellte sich jedoch heraus, dass Prince mit seinem Hauptgesang zu spät angefangen hatte, sodass der Hauptgesang ein wenig hinter dem Rest der Musik hinterherhinkt. Doch diesen Effekt behielt Prince schließlich bei. Im Liedtext verspricht er, dass er bedeutungslose sexuelle Begegnungen aufgeben wolle.[39][48] John F. Kennedy, Jr. ließ den Song auf seiner Hochzeit mit Carolyn Bessette-Kennedy am 21. September 1996 spielen.[43]

U Got the Look stammt aus dem Musikgenre Rock und Prince’ Gitarrenspiel erinnert zuweilen an jenes von dem Song Addicted to Love (1986) von Robert Palmer. Den Liedtext singt Prince im Duett mit Sheena Easton und handelt von Begierde und sexueller Anziehungskraft.[38][39]

Der ruhige Song If I Was Your Girlfriend beginnt mit einem 15-sekündigen Intro, das sowohl aus dem gesprochenen Satz „Look at the Bargains over here, Ladies“ besteht, entnommen aus dem Stück New York Street Vendor, sowie aus einem Sample von Wedding March – Recessional (1842) von Felix Mendelssohn, was Prince in den Liner Notes aber beides nicht erwähnt. Beide Stücke erschienen 1964 auf dem Album Authentic Sound Effects Vol. 10 von Jac Holzman. If I Was Your Girlfriend stammt aus dem Bereich Funk und Rock. Ähnlich wie bei The Ballad of Dorothy Parker und Forever in My Life kam es bei If I Was Your Girlfriend ebenfalls zu einem Aufnahmefehler; Susan Rogers nahm versehentlich einen Einstellungsfehler vor, der dazu führte, dass Prince’ Gesang zuweilen bei einigen Wörtern verzerrt klingt. „Ich dachte, er würde mir den Kopf abreißen“, erinnerte sie sich später. Doch Prince gefiel der Effekt und er veröffentlichte letztendlich diese Version auf dem Album. Im Liedtext sehnt sich er nach der entspannten Intimität unter Freundinnen und ließ sich dabei von dem Verhältnis inspirieren, das er bei den Zwillingen Susannah und Wendy Melvoin beobachtet hatte.[36][48][49]

Der Song Strange Relationship ist aus dem Genre Elektronische Tanzmusik und Popmusik. Im Liedtext erträgt der Protagonist nicht, wenn seine Geliebte glücklich ist. Doch ihre Traurigkeit beschäftigt ihn noch mehr – eine Hassliebe entsteht, aus der keiner der beiden als Sieger hervorgeht und für die er sich entschuldigen möchte.[50] Im September 2018 wurde auf dem Album Piano & A Microphone 1983 eine Akustikversion von Strange Relationship veröffentlicht, die Prince im Oktober 1983 aufgenommen hatte und die er nur auf dem Klavier spielt. Diese Version unterscheidet sich gravierend von der auf Sign o’ the Times.

I Could Never Take the Place of Your Man ist ein Rocksong, der an Britpop und Surfmusik aus den 1960er Jahren erinnert. Im Liedtext erzählt Prince eine Kurzgeschichte-ähnliche Handlung; eine alleinerziehende Mutter, die erneut schwanger ist, wurde von ihrem Mann verlassen. Sie trifft Prince und möchte mit ihm eine neue Beziehung eingehen, was er aber ablehnt. Als Begründung singt er, zwar sei er für einen One-Night-Stand „qualifiziert“, aber nicht für eine langfristige Beziehung. Ihren Vorschlag, „Freunde sein zu können“, verweigert Prince mit der Begründung, „dass wir nicht befriedigt sein würden“.[33][39][51]

Innenraum vom Zénith Paris, 2012

The Cross ist eine langsame Rocknummer, der den Hauch einer Hymne und ein verzerrtes Gitarrenmotiv besitzt. Im Liedtext beschreibt Prince die Qualen des Lebens auf Erden, die durch die Schönheit des Jenseits gelindert werden.[52][53]

Die Aufnahme von It’s Gonna Be a Beautiful Night stammt von einem Livekonzert, das Prince mit The Revolution am 25. August 1986 im Zénith Paris in Frankreich spielte, weswegen er „Paris“ mehrfach im Liedtext erwähnt. Der Song ist aus dem Genre Dance-Pop und Funk, der Liedtext handelt von Begierde und sexueller Anziehungskraft. Der Hintergrundchor zitiert den Gesang der Krieger der Bösen Hexe des Westens aus dem Film Der Zauberer von Oz (1939).[38][39][54] Der ab Minute 5:34 von Sheila E. über Telefonhörer vorgetragene Transmississippirap ist eine Interpretation des von dem englischen Schriftstellers Edward Lear (* 1812; † 1888) verfassten Gedicht mit Namen The Table and the Chair aus seinem Buch Nonsense Songs, Stories, Botany and Alphabets von 1871.[55]

Die R&B-Ballade Adore singt Prince hauptsächlich im Falsett. Nachdem er die beiden Alben Give Me the Reason (1986) von Luther Vandross und Winner in You (1986) von Patti LaBelle gehört hatte, inspirierte ihn dieses, Adore zu schreiben. Im Liedtext zeigt Prince einen reiferen Umgang mit Beziehungen und betont Engagement und Hingabe.[14][29][39]

Titelliste und Veröffentlichungen

Ein solches Friedenszeichen integrierte Prince im Albumtitel Sign “☮” the Times
#TitelDauer
CD-1/1Sign o’ the Times4:56
CD-1/2Play in the Sunshine5:05
CD-1/3Housequake4:41
CD-1/4The Ballad of Dorothy Parker4:01
CD-1/5It5:09
CD-1/6Starfish and Coffeea2:50
CD-1/7Slow Loveb4:22
CD-1/8Hot Thing5:40
CD-1/9Forever in My Life3:30
CD-2/1U Got the Look (Duett mit Sheena Easton)3:46
CD-2/2If I Was Your Girlfriend4:59
CD-2/3Strange Relationship4:01
CD-2/4I Could Never Take the Place of Your Man6:28
CD-2/5The Cross4:45
CD-2/6It’s Gonna Be a Beautiful Nightc9:01
CD-2/7Adore6:31
Spieldauer: 80:01 min.
Autor aller Songs ist Prince
a 
Autor: Prince und Susannah Melvoin
b 
Autor: Prince und Carole Davis
c 
Autor: Prince, Dr. Fink, Eric Leeds

Am 30. März 1987 wurde Sign o’ the Times als Doppelalbum auf Schallplatte sowie als Kompaktkassette in Großbritannien veröffentlicht, am Folgetag auch in den USA.[56] Später wurde Sign o’ the Times auf Doppel-CD und Download herausgebracht.

Am 25. September 2020 veröffentlichten Warner Bros. Records und NPG Records postum eine Neuauflage mit Namen Sign o’ the Times Deluxe und anlässlich des Record Store Day am 24. Oktober 2020 erschien das Original-Doppelalbum als limitierte 140 g Picture Disc auf Schallplatte.[57]

Singles

Von dem Album wurden vier Singles ausgekoppelt. Am 18. Februar 1987 erschien das Titelstück Sign o’ the Times als Vorabsingle, die auf 3:42 Minuten gekürzt worden ist.[58] Als B-Seite dient eine gekürzte Version von La, La, La, He, Hee, die zuvor unveröffentlicht war. Prince nahm diesen Song Mitte Januar 1987 mit Sheena Easton auf.[59] Am 6. Mai 1987 wurde If I Was Your Girlfriend ausgekoppelt und ist 3:46 Minuten lang.[60] Auf der B-Seite ist eine gekürzte Version von Shockadelica zu hören, die zuvor ebenfalls unveröffentlicht war.

Als dritte Singleauskopplung erschien am 14. Juli 1987 U Got the Look, die mit der Albumversion identisch ist.[61] Die B-Seite Housequake ist auf 3:24 Minuten gekürzt und zensiert; anstatt „Bullshit“ singt Prince nur „Bull“. Als letzte Single wurde am 3. November 1987 I Could Never Take the Place of Your Man ausgekoppelt,[62] die auf 3:38 Minuten gekürzt wurde. Als B-Seite dient das Stück Hot Thing, das mit 3:40 Minuten um zwei Minuten kürzer als die Albumversion ist.

Am 24. September 2020 brachte die deutsche Ausgabe des Musikmagazins Rolling Stone in seiner Oktober-Ausgabe Sign o’ the Times erneut als Vinyl-Single heraus, wobei der Song Witness 4 the Prosecution (Version 1) als B-Seite zu hören ist, der auf dem Album Sign o’ the Times Deluxe (2020) vorhanden ist.

Musikvideos

Innenraum vom Palais Omnisports de Paris-Bercy, seit 2019 als Accor Arena bekannt

Prince veröffentlichte mit Sign o’ the Times, U Got the Look und I Could Never Take the Place of Your Man drei Musikvideos zu Songs des Albums Sign o’ the Times. Das Video zum Titelstück wurde Anfang 1987 produziert und darin ist lediglich der Liedtext vom Song grafisch per Computeranimation farblich dargestellt. Prince oder andere Personen treten nicht auf.[63] Produzentin war Janet Flora und Regisseur war Bill Konersman.

Das Video zu U Got the Look wurde am 16. Juni 1987 in der Arena Palais Omnisports de Paris-Bercy in Paris gedreht. Damals gastierte Prince mit seiner Sign-o’-the-Times-Tour in Frankreich und gab vom 13. Juni bis zum 17. Juni 1987 vier Konzerte im Palais Omnisports de Paris-Bercy, am 16. Juni fand aber kein Konzert statt. Die Dreharbeiten begannen gegen 18 Uhr vor zirka 150 Zuschauern, die am Vortag das Prince-Konzert besucht hatten und entsprechende Einladungen mit Datum, Uhrzeit sowie Eingangstür erhielten. Der Videodreh endete etwa 03:00 Uhr nachts, inklusive einer Essenpause für die Zuschauer. Im Video ist Prince mit seiner Begleitband sowie Duettpartnerin Sheena Easton zu sehen, wie der Song gemeinsam auf einer Bühne im Playback gesungen wird. Die Choreografie stammte von der Tänzerin und Begleitsängerin Cat, Regisseur war David Hogan (* 1948).[63][64] Das Video ist auch im Konzertfilm Prince – Sign O’ the Times integriert und ist mit einer Länge von 5:32 Minuten in einer verkürzten Fassung von der Maxiversion gedreht worden.

I Could Never Take the Place of Your Man ist ebenfalls aus dem Konzertfilm entnommen,[63] wobei diese Version länger als die im Musikvideo ist. Zur Singleauskopplung If I Was Your Girlfriend wurde offiziell kein Musikvideo produziert; zwar kann auf verschiedenen Videoportalen ein Video, das auch aus dem Konzertfilm Prince – Sign O’ the Times stammt, online angeschaut werden, aber dieses ist ohne Einfluss und Zustimmung von Prince geschehen.

Coverversionen

Diverse Musiker aus den unterschiedlichsten Genres nahmen Coverversionen von Songs des Albums Sign o’ the Times auf,[65][66][67] wobei das Titelstück am häufigsten interpretiert wurde; dieses haben beispielsweise Billy Cobham (1987), P.J. Proby (1989), Simple Minds (1989), Nina Simone (1993), Sex Mob (1998), The Ukrainians (1998), Heaven 17 (1999), Joy Denalane (2004), Sandy Mölling (2006), Chaka Khan (2007), Barbara Morgenstern (2011), Muse (2012), Torun Eriksen (2013) und Steven Wilson (2014) neu aufgenommen.

Slow Love coverte Carole Davis (1989), I Could Never Take the Place of Your Man Goo Goo Dolls (1990), Jordan Knight (1999), Sigue Sigue Sputnik (1999), Soulounge (2003), Gob Squad (2004) und Eels (2008). Die erste deutschsprachige Version eines Prince-Titels nahm Michy Reincke im Jahr 1992 auf; seine Version Ich bin nicht Dein Mann basiert auf I Could Never Take The Place of Your Man.

Den Song U Got the Look nahm Gary Numan (1992) neu auf, und If I Was Your Girlfriend spielten TLC (1994), OP:L Bastards (2001), Eels (2008) und David Helbock (2012) neu ein. Zudem enthält der Song ’03 Bonnie & Clyde (2002) von Beyoncé und Jay-Z Liedtext von If I Was Your Girlfriend.

The Cross wurde von Porcupine Tree (1994), Laibach (1996), The Blind Boys of Alabama (2002) und Simple Minds (2018) gecovert, Starfish and Coffee von Soulwax (1999), Matt Nathanson (2004) sowie von Renee Stahl featuring Maya Rudolph (2015). Außerdem nahm der belgische Musiker Bart Peeters mit Zeester met Koffie (2002) eine Version in flämischer Sprache auf.

Forever in My Life interpretierten Soulounge (2003), Adore TQ (2004) und The Ballad of Dorothy Parker Bob Belden (2005). Der Song L.M.L.Y.P. (1990) von Ween basiert auf Shockadelica, der B-Seite von If I Was Your Girlfriend.

Tournee

Sign o’ the Times Tour
von Prince
PräsentationsalbumSign o’ the Times
Anfang der Tournee8. Mai 1987
Ende der Tournee29. Juni 1987
Konzerte insgesamt
(nach Kontinent)
34 in Europa
Konzerte insgesamt34
Show ActsMadhouse
Chronologie
Parade Tour
(1986)
Sign o’ the Times TourLovesexy Tour (1988–1989)

Die Sign-o’-the-Times-Tour begann am 8. Mai 1987 im Johanneshovs Isstadion in Stockholm und endete am 29. Juni 1987 im Sportpaleis in Antwerpen. Die Tournee fand ausschließlich in Europa statt, umfasste 34 Konzerte und wurde von insgesamt ungefähr 350.000 Menschen besucht. Prince trat unter anderem erstmals in der Schweiz und in Österreich auf.[68][69] Sowohl die Konzerte am 27. und 28. Juni 1987 im Rotterdam Ahoy als auch das Abschlusskonzert in Antwerpen wurden gefilmt.[70] Ein Zusammenschnitt dieser Konzerte mit ergänzenden Szenen, die in Prince’ Paisley Park Studio in Chanhassen in Minnesota gedreht wurden, kam als Konzertfilm Prince – Sign O’ the Times im November 1987 in die US-amerikanischen Kinos. Eine typische Setlist der Sign-o’-the-Times-Tour bestand aus denjenigen Songs, die auch für den Konzertfilm aufgenommen wurden, ergänzt um die Top-Ten-Hits 1999, When Doves Cry, Let’s Go Crazy, Purple Rain und Kiss.

Die Konzertlänge variierte von 90 bis 110 Minuten und die Gesamtkosten der Bühnenproduktion betrugen etwa 250.000 US-Dollar,[71] damals ungefähr 450.000 DM.[72] Als Vorgruppe trat die Band Madhouse auf, ein damaliges Nebenprojekt von Prince, und spielte für zirka 20 bis 30 Minuten.[73] Prince’ Begleitband während der Sign-o’-the-Times-Tour bestand aus folgenden zehn Mitgliedern:[74]

  • Atlanta Bliss (* 14. Dezember 1952 als Matthew Blistan in Atlanta, Georgia, Schulfreund von Eric Leeds)[75]Trompete
  • Boni Boyer (* 28. Juli 1958 als Bonita Louisa Boyer in Washington, D.C.; † 4. Dezember 1996 in San Pablo, Kalifornien)[76]Backing Vocal, Keyboard
  • Cat (* 23. Juli 1964 als Catherine Vernice Glover in Chicago, Illinois)[77][78] – Backing Vocal, Tänzerin
  • Dr. Fink (* 8. Februar 1957 als Matthew Robert Fink in St. Louis Park, Metropolregion Minneapolis-Saint Paul)[79] – Backing Vocal, Keyboard
  • Eric Leeds (* 19. Januar 1952 als Eric Jeffrey Leeds in Milwaukee, Wisconsin) – Querflöte, Saxophon
  • Greg Brooks (als Gregory Allen Brooks in Detroit, Michigan)[80] – Backing Vocal, Tänzer
  • Levi Seacer Jr., (* 30. April 1961 in Richmond, Kalifornien) – Backing Vocal, E-Bass
  • Miko Weaver (* 11. März 1957 in Berkeley, Kalifornien) – Backing Vocal, Gitarre
  • Sheila E. (* 12. Dezember 1957 in Oakland, Kalifornien) – Backing Vocal, Schlagzeug
  • Wally Safford (* 10. November 1959 als Wallace Anthony Safford in Detroit, Michigan; † 9. September 2022)[81][82] – Backing Vocal, Tänzer

Am 31. Dezember 1987 spielte Prince in seinem Paisley Park Studio ein Benefizkonzert und beendete damit die Sign-o’-the-Times-Ära. Als musikalischen Gast hatte er Miles Davis eingeladen und das Konzert wurde im September 2020 unter dem Titel Live at Paisley Park – December 31, 1987 auf DVD veröffentlicht.

Aftershows

Ab dem Jahr 1986 spielte Prince nach dem Hauptkonzert gelegentlich eine Aftershow, also ein weiteres Konzert nach Mitternacht. Seine Aftershows fanden in kleineren Musikclubs vor meist 300 bis 1.500 Zuschauern statt und Prince verzichtete auf die aufwendigen Bühnenshows, Choreografien und Lightshows seiner Hauptkonzerte. Zudem gestaltete er die Songauswahl anders und verzichtete oftmals auf seine Top-Ten-Hits. Höhepunkte mancher Aftershows waren Gastauftritte bekannter Musiker.

1987 spielte Prince bei fünf der 34 Konzerte von der Sign-o’-the-Times-Tour eine Aftershow und trat in folgenden Städten auf: am 13. Mai im Park Lane in Göteborg, am 15. Mai im Quasimodo in Berlin,[83] am 21. Mai im Park Café in München, am 29. Mai im U4 in Wien und am 15. Juni 1987 im New Morning in Paris. Als musikalische Gäste spielten in München Steven Van Zandt und Prince’ Vater John L. Nelson (* 1916; † 2001),[84] bei den anderen Aftershows waren keine Gäste anwesend.[85]

Rezeption

Presse

Professionelle Bewertungen
Durchschnittsbewertung
QuelleBewertung
AOTY[86]100 %
Weitere Bewertungen
QuelleBewertung
Pitchfork Media[87]SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
Musikexpress[88]SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
AllMusic[89]SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
The Guardian[90]SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
Rolling Stone[91]SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
Robert Christgau[92]A+
Entertainment Weekly[93]A

Das Doppelalbum Sign o’ the Times stellte nach Ansicht diverser Musikkritiker einen Höhepunkt des musikalischen Schaffens von Prince dar und wurde meist hervorragend bewertet. Einige verglichen es mit The White Album (1968) von The Beatles und Exile on Main St (1972) von The Rolling Stones. Die US-Wochenzeitung The Village Voice wählte Sign o’ the Times zum „Besten Album des Jahres“ 1987 und das Titelstück zur „besten Single des Jahres“.[26][94] Die Website AOTY (Album of the Year) errechnete die höchstmögliche Durchschnittsbewertung von 100 %, basierend auf sieben Rezensionen englischsprachiger Medien.[86]

Nelson George von Pitchfork Media zeigte sich begeistert und gab mit zehn Punkten die Höchstanzahl. Es sei unmöglich, „einen einzelnen Höhepunkt von Prince’ glorreicher Karriere“ in den 1980er Jahren auszuwählen, aber Sign o’ the Times sei „sicherlich sein komplexestes und abwechslungsreichstes Statement“. Das Album sei „ein Zeugnis für die Bandbreite seiner Begabungen und den kühnen künstlerischen Ehrgeiz“, der seiner Musik Gestalt gegeben habe; „innovative Arrangements, verführerische, aber dennoch belastende Texte und seine bemerkenswerte Stimme“ verschmelzen „zu einer Einheit“. Der Titelsong mit Prince’ Kommentar zu den Problemen der Zeit und der „minimalistischen Produktion“ mache deutlich, dass er „sein Ohr auf der Straße hatte“. Das Stück Forever in My Life besitze „die aufrichtige Melodie der frühen“ Sly & the Family Stone und klinge „wie geschaffen für optimistische Mitsinglieder“. Gleichzeitig seien Songs wie Hot Thing und It „aggressiv sexuell“. Die beiden Balladen Adore und Slow Love seien „Paradebeispiele für Prince’ stimmliches Können“; er war „eine Enzyklopädie der Gesangsstile“ und konnte „auf dem nostalgischen“ Slow Love wie ein „Popstar der 1950er Jahre singen“ und in Adore den Soul der 1960er Jahre nachahmen. Obwohl Prince „gleichermaßen versiert in auffälligen Gesangsriffs und im Schreien“ sei, scheine seine „tiefere, kühlere Stimmlage sein wahres Ich auszudrücken“. Sign o’ the Times sei „schwer zu fassen“, weil in „jedem Track so viel“ passiere; beispielsweise beginne das Up-Tempo-Stück Play in the Sunshine mit dem Sound spielender Kinder, entwickle sich zu einem Rockabilly-Song, gehe „in der Mitte in ein Gitarren-Showcase über“ und ende „mit einer Marimba, einem anderen Schlagzeugmuster und geschickt arrangierten Begleitstimmen in einer musikalischen Welt, die sich von der des Anfangs“ unterscheide. Der Funk-Jam Housequake hätte nach Meinung von George „eine Hit-Single“ werden können, wenn er ausgekoppelt worden wäre. Im Gesamtbild sei Sign o’ the Times „immer noch eine lebendige Sache“ und das Produkt „eines großen Künstlers auf dem Höhepunkt seiner Kräfte“, schrieb George.[87]

Die beiden Musikjournalisten Albert Koch und Thomas Weiland vom Musikexpress waren ebenfalls begeistert und gaben die Höchstpunktzahl von sechs Sternen. Wer sich frage, welche „von den unzähligen Prince-Veröffentlichungen denn nun wirklich die absolut unverzichtbare“ sei, finde mit Sign o’ the Times die Antwort. Sie bezeichneten Prince als „Alleskönner“, der „ein Feuerwerk“ abbrenne. Unter „die gewohnten wilden Partyhymnen, überdrehten Popsongs und hocherotischen Momente“ mische sich „ein Gespür für die Zeichen der Zeit“. In den Liedtexten schneide Prince Themen wie „Armut, AIDS, Drogenmissbrauch“ sowie den Wunsch nach fester Partnerschaft an; „so eine gesunde Dosis Realismus hat dem Genie noch zur Übergröße gefehlt“, meinten Koch und Weiland.[88]

Stephen Thomas Erlewine von Allmusic gab mit fünf Sternen auch die Höchstpunktzahl. „Furchtlos, eklektisch und trotzig chaotisch“ stehe Sign o’ the Times „in der Tradition gewaltiger, chaotischer Doppelalben“ wie The White Album (1968) von The Beatles, Exile on Main St (1972) von The Rolling Stones und London Calling (1979) von The Clash. Prince präsentiere auf seinem Album verschiedene Musikstile „von knochentrockenem Elektro-Funk und sanftem Soul bis hin zu pseudo-psychedelischem Pop und knackigem Hardrock“. Zudem streife er die Genres Blues, Folk und Gospel. Das Stück If I Was Your Girlfriend beschrieb Erlewine als den „entwaffnendsten und düstersten psychosexuellen Song“, den Prince „je geschrieben“ habe.[89]

Simon Price von The Guardian bewertete 37 Prince-Alben und setzte Sign o’ the Times auf Platz 1. Er gab mit fünf Sternen die Höchstanzahl und bezeichnete Prince als „Universalgelehrten“ in „voller und erschreckender Wirkung, quer durch Funk, Rock und Genres, denen noch Namen gegeben werden“ müssten. Das Doppelalbum besitze „kaum einem subphänomenalen Moment“, meinte Price.[90]

Kurt Loder von dem US-Musikmagazin Rolling Stone verteilte ebenfalls die Höchstanzahl von fünf Sternen. Er bezeichnete das Doppelalbum als „natürlich größtenteils umwerfend“, wobei die Hälfte aller 16 Titel sogar „brillant“ sei. Die andere Hälfte sei immer noch „besser als neunzig Prozent der Sachen, die man im Radio“ höre. Es gebe „wirklich niemanden“ wie Prince, der „nach wie vor der seltene Popkünstler“ sei, auf den die Bezeichnung „Genie“ passe. Die „beste Musik“ auf dem Album sei „hart, einfallsreich und überschwänglich experimentell“. Der daraus „resultierende Minimalismus ist wunderbar erfrischend“. Der Song I Could Never Take the Place of Your Man mit „seinem unwiderstehlichen Keyboard-Riff“ sei der „unwiderstehlichste Gitarrenrocker“, den Prince seit When You Were Mine (1980) aus seinem Album Dirty Mind geschrieben habe. Das „sexy“ Slow Love mit seinen „flotten Keyboards und der nackenschmeichelnden Darbietung“ erinnere an Sly Stone auf dem Höhepunkt seiner Kräfte, während „das ausgelassene“ Housequake „einen virtuellen Überblick über dreißig Jahre schwarzer Performance-Stile“ gebe. Außerdem präsentiere sich Prince auf dem Album auch von „seiner unberechenbaren Seite“, was aber „nie langweilig“ sei. If I Was Your Girlfriend bezeichnete Loder als „urkomische und sexuell verblüffende“ Funk-Nummer „mit seltsamen“ Backing Vocals. The Cross beginne als „eine Art Folk-Rock-Ballade“, breche dann in „überwältigende Power-Gitarren-Akkorde“ aus und ende in „jazzigen Gesangsharmonien“. Das Titelstück, Housequake, Hot Thing und I Could Never Take the Place of Your Man würden neue Prince-Klassiker werden, prognostizierte Loder. Die vier Songs It, It’s Gonna Be a Beautiful Night, Slow Love und U Got the Look seien aber „fast genauso gut“. Loder bemängelte lediglich, dass Prince damit beginne, sich zu wiederholen; Play in the Sunshine sei „die Art von gefühlvollem Rave-up“, den er „schon einige Male“ gemacht habe. Zudem tauche „die kleine Bass-Idee, die die Titelmelodie so einprägsam“ belebe, sowohl in Hot Thing als auch in dem „leicht verblüffenden“ Forever in My Life wieder auf. Aber letztendlich scheine „schlichte Virtuosität“ oder „bloße Brillanz“ eine „zu einfache Übung“ für jemanden mit Prince’ außergewöhnlichen Fähigkeiten zu sein, zog Loder als Fazit.[91]

Robert Christgau zeichnete Sign o’ the Times mit der Höchstnote „A+“ aus und beschrieb Prince als „den begabtesten Popmusiker seiner Generation“. Er lobte vor allem seine stimmlichen Fähigkeiten, die Stevie Wonder „wie einen kämpfenden Bauchredner klingen lassen“. Zudem hob Christgau den Song U Got the Look besonders lobend hervor.[92]

David Browne von der Entertainment Weekly verteilte mit dem Buchstaben „A“ die bestmögliche Auszeichnung und meinte, Prince sei „wieder in Form“. Auf Sign o’ the Times präsentiere er verschiedene Musikstile, wie „aktuellen Funk“ im Titelsong, „unverblümten Pop“ in I Could Never Take the Place of Your Man und U Got the Look, „glorreiche Gitarrenklänge“ in The Cross und „brodelnden R&B“ in Slow Love. Das Doppelalbum sei ein Zeichen gewesen, das „sich als beherzigenswert“ erwiesen habe.[93]

Musikerkollegen äußerten sich ebenfalls über Prince und Sign o’ the Times; Joni Mitchell sagte im Jahr 1987: „Wie jeder Künstler ist er ständig getrieben – motiviert durch künstlerische Weiterentwicklung und Experimentierfreude, im Gegensatz zur ständigen Wiederholung einer einmal erfolgreichen Hitformel“.[95] Als Herbert Grönemeyer in den 1980er Jahren vom Musikexpress danach gefragt wurde, welche Schallplatten er als Notration auf eine Insel mitnehmen würde, zählte er neun auf, darunter Sign o’ the Times und Parade.[96]

Es gab aber auch vereinzelt weniger enthusiastische Kritiken; beispielsweise schrieb Dieter Römer von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Schmoren im eigenen Saft“. Zudem hielt er den „Spannungsabfall während einiger Stücke“ für „beträchtlich“. Sein Fazit lautete aber: „Krude Texte, Abzählreime, Gemeinplätze, Vulgärphilosophisches und Endlosvariationen einzelner Zeilen mischen sich mit eindrucksvollen Schilderungen wie im grandiosen Titelstück“.[95]

Geoffrey Himes von der The Washington Post schrieb, das Album sei „inkonsistent“, und Paolo Hewitt vom New Musical Express zeigte sich mit Lob ebenfalls zurückhaltender; Sign o’ the Times wirke lückenhaft, unausgeglichen und unvollendet.[94] Bart Bull von Spin zeigte sich sogar sehr enttäuscht. Er war der Meinung, das Album sei zum „wegschmeißen“ und die Songs „so liederlich“, dass es sich um „Outtakes handeln könnte“.[94]

Charts

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[97]3 (29 Wo.)29
 Österreich (Ö3)[98]2 (28 Wo.)28
 Schweiz (IFPI)[99]1 (27 Wo.)27
 Vereinigtes Königreich (OCC)[100]4 (37 Wo.)37
 Vereinigte Staaten (Billboard)[101]6 (59 Wo.)59

Die Höchstplatzierung in Deutschland resultiert aus dem Oktober 2020 durch die Neuauflage von Sign o’ the Times Deluxe, das Original-Album erreichte 1987 Platz 11.

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[102]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
1987Sign o’ the TimesDE35
(14 Wo.)DE
AT20
(8 Wo.)AT
CH11
(15 Wo.)CH
UK10
(9 Wo.)UK
US3
(14 Wo.)US
If I Was Your GirlfriendCH15
(5 Wo.)CH
UK20
(6 Wo.)UK
US67
(6 Wo.)US
U Got the Look (Duett mit Sheena Easton)DE61
(5 Wo.)DE
AT23
(2 Wo.)AT
UK11
(9 Wo.)UK
US2
(25 Wo.)US
I Could Never Take the Place of Your ManUK29
(6 Wo.)UK
US10
(17 Wo.)US
1988Hot ThingDEn.v.DEATn.v.ATCHn.v.CHUKn.v.UKUS63
(9 Wo.)US
Keine Singleauskopplung, platzierte sich über Airplay
Charteinstieg: 6. Februar 1988
2016Sign o’ the TimesCH67
(1 Wo.)CH
Wiedereinstieg postum: 1. Mai 2016

Auszeichnungen

Sign o’ the Times verkaufte sich weltweit in etwa 3,2 Millionen Mal, wobei davon die Hälfte in den USA abgesetzt wurde.[103] International wurde das Album mehrfach mit Gold- oder Platinstatus ausgezeichnet:

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)
Ver­käu­fe
 Australien (ARIA) Gold35.000
 Deutschland (BVMI) Gold250.000
 Frankreich (SNEP) 2× Gold200.000
 Neuseeland (RMNZ) Platin20.000
 Niederlande (NVPI) Platin100.000
 Schweiz (IFPI) Gold25.000
 Vereinigte Staaten (RIAA) Platin1.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI) Platin300.000
Insgesamt 5× Gold
4× Platin
1.930.100

Hauptartikel: Prince/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Außerdem wurde es 1988 bei den Minnesota Music Awards unter anderem als „Album des Jahres“ ausgezeichnet,[104] und das Titelstück sowie U Got the Look erhielten den Preis in der Kategorie „Beste R&B-Komposition“.[105] Zudem gewann U Got the Look bei den MTV Video Music Awards 1988 in den beiden Kategorien „Best Male Video“ und „Best Stage Performance in a Video“.[105]

2017 wurde das Doppelalbum in die Grammy Hall of Fame aufgenommen,[106] und 2020 erstellte das US-Musikmagazin Rolling Stone eine Liste von Die 500 besten Alben aller Zeiten, unter denen sie Sign o’ the Times auf Platz 45 setzte.[107] Ein Jahr später wählte die gleiche Zeitschrift den Song Adore auf Platz 431 von Die 500 besten Songs aller Zeiten.[108]

Literatur

  • Jürgen Seibold: Prince. Verlagsunion Erich Pabel-Arthur Moewig, Rastatt 1991, ISBN 3-8118-3078-3.
  • Jon Ewing: Prince – CD Books: Carlton Books, Rastatt 1994, ISBN 3-8118-3986-1.
  • Alex Hahn: Besessen – Das turbulente Leben von Prince. Hannibal, Höfen 2006, ISBN 3-85445-262-4.
  • Jason Draper: Prince – Life & Times. Jawbone Press, London 2008, ISBN 978-1-906002-18-3.
  • Ronin Ro: Prince – Inside the Music and the Masks. St. Martin’s Press, New York 2011, ISBN 978-0-312-38300-8.
  • Arthur Lizie: Prince FAQ: All That’s Left to Know About the Purple Reign. Backbeat Books, Guilford (Connecticut) 2020, ISBN 978-1-61713-670-2.
  • Uptown: The Vault – The Definitive Guide to the Musical World of Prince. Nilsen Publishing, Linköping 2004, ISBN 91-631-5482-X.
  • Dave Hill: Prince – A Pop Life. Droemer Knaur, München 1989, ISBN 3-426-04036-0.
  • Hamish Whitta: Prince: 50 Essential Bootlegs. CreateSpace Independent Publishing Platform 2018, ISBN 978-1-5432-0832-0.
  • Michaelangelo Matos: 33 1/3 Sign ‘O’ the Times. Continuum International Publishing, New York/London 2004, ISBN 978-0-8264-1547-9.
  • Duane Tudahl: Prince and the Purple Rain Era Studio Sessions 1983 and 1984 (Expanded Edition). Rowman & Littlefield, London 2018, ISBN 978-1-5381-1462-9.
  • Roland Mischke: Vom Nobody zum Pop-Prinzen. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1989, ISBN 3-404-61157-8.
  • Wally Safford: Wally, Where’d You Get Those Glasses?. Lil Gater’s Publishing, Detroit, Michigan 2019, ISBN 978-1-73364-511-9.
  • Duane Tudahl: Prince and the Parade & Sign o’ the Times Era Studio Sessions 1985 and 1986. Rowman & Littlefield Publishers, 2021, ISBN 978-1-5381-4451-0.
  • Per Nilsen: DanceMusicSexRomance – Prince: The First Decade. Firefly Publishing, London 1999, ISBN 0-946719-23-3.

Weblinks

  • Princevault, Informationen zum Album Sign o’ the Times

Einzelnachweise

  1. a b Nilsen (1999), S. 281.
  2. Nilsen (1999), S. 208.
  3. Tudahl (2021), S. 327.
  4. Tudahl (2018), S. 40.
  5. Tudahl (2021), S. 332.
  6. a b c d e f Nilsen (1999), S. 280.
  7. Nilsen (1999), S. 266–267.
  8. Tudahl (2021), 398.
  9. Tudahl (2021), S. 438–439.
  10. Nilsen (1999), S. 267.
  11. Nilsen (1999), S. 215.
  12. Seibold (1991), S. 76.
  13. Nilsen (1999), S. 215–216.
  14. a b Hahn (2006), S. 161.
  15. Nilsen (1999), S. 216.
  16. a b Nilsen (1999), S. 217.
  17. Nilsen (1999), S. 280–281.
  18. Nilsen (1999), S. 218.
  19. Tudahl (2021), S. 576–577.
  20. Steven Joseph Fargnoli in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 17. Juli 2022 (englisch).
  21. Nilsen (1999), S. 219.
  22. a b Hahn (2006), S. 165.
  23. Nilsen (1999), S. 268.
  24. Hill (1989), S. 263.
  25. Sassan Niasseri: Produktionsdesigner LeRoy Bennett im Interview: „Prince durfte keinen Stromschlag erleiden!“ In: rollingstone.de. 4. September 2020, abgerufen am 17. Juli 2022.
  26. a b c Hahn (2006), S. 168.
  27. a b Begleitheft der Doppel-CD Sign o’ the Times von Prince, Warner Bros. Records / Paisley Park Records, 1987
  28. Albumcover der Doppel-LP Sign o’ the Times von Prince, Warner Bros. Records / Paisley Park Records, 1987
  29. a b c Uptown (2004), S. 376.
  30. Ewing (1994), S. 72.
  31. Nilsen (1999), S. 221–223.
  32. Draper (2011), S. 85.
  33. a b c Hahn (2006), S. 159.
  34. Hill (1989), S. 277.
  35. Mischke (1989), S. 181.
  36. a b c d Nilsen (1999), S. 222.
  37. Hill (1989), S. 265.
  38. a b c d e Kenneth Partridge: Prince’s ‘Sign O’ the Times’ Turns 30: All the Songs Ranked. In: billboard.com. 31. März 2017, abgerufen am 17. Juli 2022 (englisch).
  39. a b c d e f g h Nilsen (1999), S. 223.
  40. a b Thorne (2017), S. 194.
  41. Hill (1989), S. 278.
  42. Hahn (2006), S. 162.
  43. a b Thorne (2017), S. 185.
  44. a b Thorne (2017), S. 193.
  45. Hahn (1989), S. 269.
  46. Nilsen (1999), S. 211.
  47. Ro (2011), S. 153.
  48. a b Hahn (2006), S. 160.
  49. Hahn (2016), S. 163.
  50. Hill (1989), S. 269–270.
  51. Thorne (2017), S. 195.
  52. Hill (1989), S. 276.
  53. Hahn (2016), S. 174.
  54. Matos (2004), S. 85.
  55. Thorne (2017), S. 196.
  56. Lizie (2020), S. 91.
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  61. Uptown (2004), S. 84.
  62. Uptown (2004), S. 86.
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  64. U Got the Look. In: princevault.com. 27. Dezember 2021, abgerufen am 3. August 2022 (englisch).
  65. Cover.Info. In: cover.info. Abgerufen am 17. Juli 2022.
  66. Prince auf WhoSampled
  67. SecondHandSongs – a cover songs database. In: secondhandsongs.com. 2022, abgerufen am 17. Juli 2022 (englisch).
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  69. Nilsen (1999), S. 238.
  70. Uptown (2004), S. 83.
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  72. US Dollarkurs Entwicklung 1971 bis 2020. In: reisebuch.de. 2022, abgerufen am 17. Juli 2022.
  73. Uptown (2004), S. 81.
  74. Uptown (2004), S. 80–81.
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  76. Bonita Louisa “Boni” Boyer in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 17. Juli 2022 (englisch).
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Challenger Rocket Booster - GPN-2000-001422.jpg
At about 76 seconds, fragments of the Orbiter can be seen tumbling against a background of fire, smoke and vaporized propellants from the External Tank. The left Solid Rocket Booster (SRB) flys rampant, still thrusting. The reddish-brown cloud envelops the disintergrating Orbiter. The color is indicative of the nitrogen tetroxide oxidizer propellant in the Orbiter Reaction Control System.

On January 28, 1986 frigid overnight temperatures caused normally pliable rubber O-ring seals and putty that are designed to seal and establish joint integrity between the Solid Rocket Booster (SRB) joint segments, to become hard and non-flexible. At the instant of SRB ignition, tremendous stresses and pressures occur within the SRB casing and especially at the joint attachment points. The failure of the O-rings and putty to "seat" properly at motor ignition, caused hot exhaust gases to blow by the seals and putty. During Challenger's ascent, this hot gas "blow by" ultimately cut a swath completely through the steel booster casing; and like a welder's torch, began cutting into the External Tank (ET).

It is believed that the ET was compromised in several locations starting in the aft at the initial point where SRB joint failure occured. The ET hydrogen tank is believed to have been breached first, with continuous rapid incremental failure of both the ET and SRB. The chain reaction of events occurring in milliseconds culminated in a massive explosion.

The orbiter Challenger was instantly ejected by the blast and went askew into the supersonic air flow. These aerodynamic forces caused structural shattering and complete destruction of the orbiter. Though it was concluded that the G-forces experienced during orbiter ejection and break-up were survivable, impact with the ocean surface was not. Tragically, all seven crewmembers perished.