Sigmund Fugger von Kirchberg und Weißenhorn

Sigmund Fugger von Kirchberg und Weißenhorn. Kolorierter Kupferstich aus Fuggerorum et Fuggerarum imagines, 1618.

Sigmund Friedrich Fugger von Kirchberg und Weißenhorn (* 24. September 1542 in Augsburg; † 5. November 1600 in Regensburg(?)) war Bischof von Regensburg von 1598 bis 1600.

Biografie

Sigismund Friedrich war ein Sohn des Kaufmanns und Humanisten Hans Jakob Fugger (* 1516; † 1575) und der Ursula von Harrach (* 1522; † 1554). Unter seinen Brüdern, die zum Teil ebenfalls zu geistlichen Würdenträgern ernannt wurden, zählten außerdem Karl und Ferdinand als spanische Obristen und Maximilian als Deutschordenkomtur zu Sterzing.

Als junger Mann besaß er Pfründen als Domherr in Salzburg, Passau und Regensburg. Von 1573 bis 1579 war er Pfarrer und Stiftsdekan von Laufen (Salzach)[1], 1580 bis 1589 war er Domdekan in Salzburg, von 1596 bis 1598 in Passau, von 1586 bis 1595 Pfarrer[2] von Kirchberg am Wagram. 1597 wurde er Dompropst in Regensburg, am 2. Juli 1598 folgte seine Wahl zum Bischof.

Sigmund übernahm ein durch Kriegslasten und Missernten hochverschuldetes Hochstift. Als Bischof bemühte sich Sigmund Friedrich um die Fortsetzung der Reformarbeit des Bistumsverwesers Jakob Miller, der in den Jahren 1587 bis 1597 für den minderjährigen Regensburger Bischof und Kardinal Philipp Wilhelm Herzog von Bayern das Bistum geleitet und verwaltet hatte. Entsprechend den Reformforderungen des Konzils von Trient wurden die Gläubigen zum häufigen Empfang des Bußsakraments ermahnt, die Einhaltung der Zölibatspflicht der Diözesanpriester überwacht und die Pflicht zur Abhaltung von Glaubensunterweisungen in den Pfarreien des Bistums eingeschärft. Er starb an einem Steinleiden.

Literatur

  • Michael Buchberger (Hrsg.): 1200 Jahre Bistum Regensburg. Regensburg 1939, S. 54.
  • Karl Hausberger: Geschichte des Bistums Regensburg. Band 1: Mittelalter und frühe Neuzeit. Regensburg 1989, S. 329f.
  • Josef Staber: Kirchengeschichte des Bistums Regensburg. Regensburg 1966, S. 128f.
  • Hans-Michael Körner (Hrsg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie. Band 1 A–G, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5.

Einzelnachweise

  1. Hans Roth: Laufen und Oberndorf. 1250 Jahre Geschichte, Wirtschaft und Kultur an beiden Seiten der Salzach. Eigenverlag, Laufen 1998, ISBN 3-00-003359-9, S. 575.
  2. Irmgard Bezzel: Die Bibliothek des Gurker Bischofs Johann Jakob von Lamberg (1561–1630). Eine Bibliothek romanischsprachiger Drucke des 16. Jahrhunderts. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel – Frankfurter Ausgabe. Band 89, (5. November) 1968 (= Archiv für Geschichte des Buchwesens. Band 62), S. 2919–2928, hier: S. 2919, Anm. 6.
VorgängerAmtNachfolger
Philipp Wilhelm von BayernBischof von Regensburg
1598–1600
Wolfgang II. von Hausen

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Wappen des Bistums bzw. des ehemaligen Fürstbistums und Hochstiftes

Regensburg
Fuggerorum et Fuggerarum imagines - 023r.jpg
Fuggerorum et Fuggerarum imagines wurde 1588 von Philipp Eduard Fugger beim Kupferstecher Dominicus Custos in Auftrag gegeben. Das Werk enthält mit Aquarell- und Gouache-Farbe kolorierte Stiche der Mitglieder der Fugger von der Lilie. Der Druck von 1618 stellt das einzige kolorierte Exemplar dar.

Sigmund Friedrich, Freiherr Fugger (1542-1600), Bischof von Regensburg, Sohn des Johann Jakob, Freiherr Fugger (1516-1575)