Sierße
Sierße Gemeinde Vechelde | ||
---|---|---|
Koordinaten: 52° 16′ 19″ N, 10° 20′ 0″ O | ||
Höhe: | ca. 78 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,47 km² | |
Einwohner: | 836 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 129 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 38159 | |
Vorwahl: | 05302 | |
Lage von Sierße in Niedersachsen | ||
Lage von Sierße in der Gemeinde Vechelde |
Sierße ist ein Ortsteil der Gemeinde Vechelde im Landkreis Peine in Niedersachsen.
Geografie
Lage
Sierße liegt an der Bundesstraße 65 zwischen Vechelde und Peine sowie an der Bahnstrecke Hannover–Braunschweig.
Nachbarorte
Woltorf (Peine) | Fürstenau | |
Schmedenstedt (Peine) | Wahle | |
Münstedt (Ilsede) | Bettmar | Vechelde |
Geschichte
Sierße wurde im Jahre 1182 als „Sigerdessem“ urkundlich erwähnt und gehörte seit 1152 zum Halbgericht Bettmar. Im Mittelalter scheint in der Gemarkung Sierße ebenfalls eine Gerichtsstätte gewesen zu sein, am Wald „Sierßer Holz“.[2]
Im Jahr 1802 hatte Sierße 409 Einwohner in 56 Feuerstellen.[3] Mit dem Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel wurde Sierße 1807 in das von Napoleon geschaffene Königreich Westphalen eingegliedert. Nach dessen Auflösung im Jahr 1813 gehörte der Ort bis 1918 zum Herzogtum Braunschweig.
Sierßes Zuordnung zum Landkreis Braunschweig und sein Status als selbstständige Gemeinde endeten am 1. März 1974 im Zuge der Gebietsreform Niedersachsens mit der Eingemeindung nach Vechelde.[4]
Politik
Ortsrat
Der Ortsrat von Sierße setzt sich aus sieben Ratsfrauen und Ratsherren der folgenden Parteien zusammen:
Kommunalwahl | SPD | CDU | FW-PB [Anmerkung 1] | Gesamt |
---|---|---|---|---|
12. September 2021 | 2 | 4 | 1 | 7 Sitze |
11. September 2016 | 5 | 2 | - | 7 Sitze |
11. September 2011 | 5 | 2 | - | 7 Sitze |
10. September 2006 | 5 | 2 | - | 7 Sitze |
Ortsbürgermeister
Ortsbürgermeister ist Klaus Jurczyk (CDU). Stellvertretende Ortsbürgermeisterin ist Miriam Stranz (SPD).
Wappen
Der Entwurf des Kommunalwappens stammt von dem Heraldiker Arnold Rabbow. Das Wappen wurde am 17. November 1981 vom Ortsrat angenommen.[5]
Blasonierung: „Im von Blau und Gold gespaltenen Schild ein Kesselhaken in verwechselten Farben.“[5][6] | |
Wappenbegründung: Der gespaltene Schild deutet auf die Grenzlage des Ortes zwischen dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und den Gebieten des Stifts Hildesheim hin. Die Zugehörigkeit zur jeweiligen Landesherrschaft wechselte im 12. bis 15. Jahrhundert mehrmals. Der Kesselhaken entstammt dem Wappen der Familie von Gustede, die drei schwarze Kesselhaken führten. Sie wurden als erste Verwalter des herzoglich-braunschweigischen Amtes Sierße bereits vor 1320 erwähnt. Die Farbgebung Blau-Gold bekräftigt die Zugehörigkeit zum ehemaligen Land Braunschweig. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die Kirche von Sierße wurde im Jahr 1783 zuletzt umgebaut.
- Sehenswert ist die Kapelle des Friedhofs vor Sierße
Fotogalerie
Wirtschaft und Infrastruktur
Sierße war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Das Dorfbild zeigt meist kleine Höfe mit mitteldeutschen und niedersächsischen Haus- und Hofformen, wobei die mitteldeutsche Bauart überwiegt. In der Erwerbsstruktur hat die Landwirtschaft heute aber nur eine geringe Bedeutung. Viele Bewohner des Dorfes gehen ihrem Erwerb hauptsächlich im Oberzentrum Braunschweig oder den nahegelegenen Industriegebieten im Raum Salzgitter-Peine nach.
In den vergangenen Jahrzehnten entstanden im Osten und Norden kleine Komplexe moderner Eigenheime und zweigeschossiger Reihenhäuser. An der Bundesstraße 65 in Richtung Bettmar wurde im Jahre 1997 das Neubaugebiet „Mühlenblick“ erschlossen.
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Freie Wähler Peiner Land – Peiner Bürgergemeinschaft
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerzahlen. In: Webseite Gemeinde Vechelde. 31. Dezember 2018, abgerufen am 11. März 2019.
- ↑ Johannes Heinrich Gebauer: Geschichte der Stadt Hildesheim. Band 1. August Lax Verlag, Hildesheim 1922.
- ↑ Georg Hassel: Geographisch-statistische Beschreibung der Fürstenthümer Wolfenbüttel und Blankenburg. Friedrich Bernhard Culemann Verlag, Braunschweig 1802 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 268.
- ↑ a b Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Die Wappen und Flaggen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel, Wolfsburg. Braunschweiger Zeitungsverlag, Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 152–153.
- ↑ Wappen von Sierße. In: ngw.nl. Abgerufen am 24. November 2019.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: NordNordWest, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Positionskarte von Niedersachsen, Deutschland
Autor/Urheber: losch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die im 13. Jhd. errichtete Kirche in Sierße (Vechelde), Niedersachsen, Deutschland
Autor/Urheber: losch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Gedenkstein in Sierße (Vechelde), Niedersachsen, Deutschland
Autor/Urheber: Rilegator at de.wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Lagekarte von Sierße in der Gemeinde Vechelde, Niedersachsen
Autor/Urheber: Sebman81 (Upload for and with permission of Robin Schulz), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Evangelische Friedhofskapelle in Sierße nahe Vechelde im Landkreis Peine
Autor/Urheber: losch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ortsblick in Sierße (Vechelde), Niedersachsen, Deutschland
(c) Ballon-sz.de, CC BY-SA 2.0 de
Luftaufnahme von Sierße, Gemeinde Vechelde, Blick von Südwest