Siemens Argonaut Reaktor

Siemens Argonaut Reaktor
Siemens Argonaut Reaktor (Bayern)
Koordinaten48° 15′ 57″ N, 11° 40′ 27″ O
LandDeutschland
Daten
BetreiberTechnische Universität München
Baubeginn1958
Inbetriebnahme23. Juni 1959
Abschaltung31. Oktober 1968
Stilllegung8. Januar 1992
ReaktortypArgonaut
Thermische Leistung1 kW
Neutronenflussdichte2,4 × 1011 n/(cm2 s)
Stand4. Februar 2009

Der Siemens Argonaut Reaktor (SAR) war ein Forschungsreaktor, der von 1959 bis 1968 in Garching bei München durch die Technische Universität München betrieben wurde.

Geschichte

Im Gegensatz zum benachbarten Forschungsreaktor München (FRM), der als Komplettanlage von einer amerikanischen Firma geliefert worden war, wurde der SAR als erster Kernreaktor in Deutschland allein von einheimischen Wissenschaftlern und Technikern gebaut.[1] Als Grundlage dienten Konstruktionspläne aus dem Argonne National Laboratory, wo der erste Reaktor des anspielungsvoll Argonaut genannten Typs im Februar 1957 in Betrieb gegangen war.[2] Am 23. Juni 1959 erreichte der Reaktor seine erste Kritikalität.

Der Reaktor wurde nach neun Jahren und sieben Monaten Betrieb am 31. Oktober 1968 abgeschaltet. Er wurde daraufhin stillgelegt und schließlich am 8. Januar 1992 aus dem Geltungsbereich des deutschen Atomgesetzes entlassen. Bis zum 20. März 1998 wurde die Reaktoranlage zur grünen Wiese vollständig zurückgebaut.[3]

Ab 1962 wurde in Graz ein Forschungsreaktor mit gleichem Namen und ähnlichem Aufbau errichtet, der von 1965 bis 2005 in Betrieb war.

Aufbau

Der Siemens Argonaut Reaktor wurde mit leichtem Wasser moderiert und hatte eine thermische Leistung von einem Kilowatt. Der maximale thermische Neutronenfluss betrug 2,4 × 1011 n/cm2 s. Die Neutronen wurden dabei durch Graphit-Reflektoren gebündelt.[4]

Siehe auch

Quellen

  1. Power Reactors in the Federal Republic of Germany (PDF; 1,5 MB), IAEA Bulletin 2/2, 1960 (englisch)
  2. Argonne Highlights: 1950-1959 (Memento vom 4. Februar 2012 im Internet Archive)
  3. Auflistung kerntechnischer Anlagen in der Bundesrepublik Deutschland (Memento vom 10. Januar 2014 im Internet Archive), Bundesamt für Strahlenschutz, November 2013
  4. Nuclear Research Reactors in the World, Internationale Atomenergiebehörde IAEA

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Ehemaliger Forschungsreaktor FR-2 auf dem Campus Nord des Karlsruher Instituts für Technologie, eines Forschungszentrums, das Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft ist.