Siegfried Enkelmann
Siegfried Enkelmann (* 24. Dezember 1905 in Krasnopol (Belarus); † 10. Januar 1978 in München) war ein deutscher Fotograf in der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Leben und Werk
Enkelmann kam nach eigener Aussage 1921 nach Berlin.[1] Er arbeitete von 1927 bis 1929 als Gehilfe im – auf Reklamefotos spezialisierten – Fotoatelier von F. H. Nolte und war anschließend Mitarbeiter im Atelier von Hans Robertson. Hier arbeitete er vor allem im Bereich der Tanzfotografie und als Porträtfotograf. Als Robertson seine Emigration vorbereitete, übertrug er Enkelmann sein Atelier mit seinem Namen und seinem Negativarchiv. Dieses enthielt auch den zuvor von Robertson mit der Übernahme des Ateliers von Lili Baruch erhaltenen Bestand. Enkelmann arbeitete noch kurze Zeit unter Robertsons Namen weiter, um das Atelier dann, vermutlich auch der Zeitsituation geschuldet, unter eigenem Namen fortzuführen. Es gibt Tanzfotografien aus der Zeit vor 1934, die zuerst von Lili Altschul-Baruch, dann von Robertson gestempelt wurden und solche, die zuerst das Atelier Robertson, später S. Enkelmann als Urheber benennen, wobei letztere durchaus von Enkelmann als Angestellter im Atelier Robertson aufgenommen worden sein können. Fast alle Glasplattennegative, die Enkelmann in eine Laube im Umland Berlins verlagert hatte, um sie vor den Kriegszerstörungen Berlins zu retten, wurden im Zuge des Vormarsches sowjetischer Truppen auf Berlin von diesen mutwillig zerstört. Enkelmann lebte mit der von Robertson ausgebildeten jüdischen Fotografin Irene Krämer zusammen; sie konnten erst 1945 heiraten. 1960 siedelten Enkelmanns von Berlin nach München über.
S. Enkelmann gilt als der prominenteste deutsche Tanzfotograf von den 1930er bis zu den frühen 1960er Jahren.[2] Unzählige seiner Fotos sind in Büchern und Zeitschriften veröffentlicht. Er selbst gab mehrere Tanzfotobücher mit eigenen Fotos heraus. Nach eigener Aussage verdiente er sich den Lebensunterhalt aber vor allem mit der Werbefotografie.[3]
Fotoarchiv
Die Bestände des Fotoarchivs von Siegfried Enkelmann wurden vom Deutschen Tanzarchiv Köln erworben. Sie umfassen eine geringe Anzahl von Glasplatten-Negativen sowie über 30.000 Mittelformat-Filmnegative der 1930er Jahre, Kleinbildnegative und Dias der Nachkriegszeit. Die Urheberrechte liegen bei der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst.
Weblinks
- Werke von und über Siegfried Enkelmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Fotos und biografischer Text von Donatella Cacciola über Siegfried Enkelmann
Einzelnachweise
- ↑ Donatella Cacciola: Siegfried Enkelmann (1905–1978).
- ↑ Horst Koegler, Helmut Günther (Autor): Reclams Ballettlexikon. Stuttgart 1984, S. 143.
- ↑ Donatella Cacciola: Siegfried Enkelmann (1905–1978).
Personendaten | |
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NAME | Enkelmann, Siegfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fotograf |
GEBURTSDATUM | 24. Dezember 1905 |
GEBURTSORT | Krasnopol (Weißrussland) |
STERBEDATUM | 10. Januar 1978 |
STERBEORT | München |