Siegfried Beyschlag
Siegfried Alfred Julius Wilhelm Beyschlag (* 2. Oktober 1905 in Fürth; † 26. Juli 1996 in Erlangen) war ein deutscher germanistischer und skandinavistischer Mediävist und Linguist. Er war Professor und Ordinarius für Germanische und Deutsche Philologie und Skandinavistik an der Universität Erlangen.
Leben
Siegfried Beyschlag machte 1925 Abitur am Wilhelmsgymnasium München[1]. Anschließend studierte er an der LMU München Jura und Philosophie und wurde dort 1931 zum Dr. phil. promoviert.[2]
Beyschlag trat zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.924.350).[3] 1942 wurde er an das Deutsche Wissenschaftliche Institut in das besetzte Dänemark beordert.
Beyschlag wurde 1950 apl. Professor für Germanistische und deutsche Philologie und Skandinavistik in Erlangen und wurde dort 1960 ordentlicher Professor.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Monographien
- Zeilen- und Hakenstil. Seine künstlerische Verwendung in der Nibelungenstrophe und im Hildebrandston. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 56 (1932), S. 225–313. (Dissertationsschrift)
- Die Wiener Genesis: Idee, Stoff und Form. (= Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse; Bd. 220, 3), Wien 1942. (Habilitationsschrift)
- Metrik der mittelhochdeutschen Blütezeit in Grundzügen. Kopenhagen 1944. (1. Aufl. in Deutschland: Nürnberg 1950; 6., neu bearbeitete Auflage von 1969 als Altdeutsche Verskunst in Grundzügen)
- Konungasögur: Untersuchungen zur Königssaga bis Snorri. Die älteren Übersichtswerke samt Ynglingasaga. (= Bibliotheca Arnamagnaeana; 8), Kopenhagen 1950.
- Herausgaben
- Walther von der Vogelweide. (= Wege der Forschung; 112), WBG, Darmstadt 1971.
- als Hrsg.: Die Lieder Neidharts. Der Textbestand der Pergament-Handschriften und die Melodien. Text und Übertragung, Einführung und Worterklärungen, Konkordanz. Edition der Melodien von Horst Brunner. WBG, Darmstadt 1975. Neuausgabe: Die Lieder Neidharts: Texte, Melodien, Übertragungen. In Auswahl herausgegeben von S. Beyschlag mit Melodieübertragungen von H. Brunner. Kümmerle Verlag, Göppingen 1989 (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik. Band 468), ISBN 3-87452-703-4.
- Herr Neidhart diesen Reihen sang: die Texte und Melodien der Neidhartlieder mit Übersetzungen und Kommentaren Neidhart. (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik; 468), mit Horst Brunner, Göppingen 1989.
- Möglichkeiten mundlicher Überlieferung in der Königssaga. I: Arkiv för Nordisk Filologi 68, s. 109–140. (1953)
Literatur
- Christoph König (Hrsg.), unter Mitarbeit von Birgit Wägenbaur u. a.: Internationales Germanistenlexikon 1800–1950. Band 1: A–G. De Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-015485-4, S. 173–174 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Clemens Wachter (Bearbeiter): Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743–1960. Teil 3. Philosophische Fakultät, Naturwissenschaftliche Fakultät. (= Erlanger Forschungen: Sonderreihe; 13), [Universitätsbund Erlangen-Nürnberg e.V.] im Auftr. des Rektors, hrsg. von der Universitätsbibliothek, Erlangen 2009, ISBN 978-3-930357-96-3, ISSN 0940-4694, S. 16–17.
- Beyschlag, Siegfried, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 50
Weblinks
- Literatur von und über Siegfried Beyschlag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Veröffentlichungen von Siegfried Beyschlag im OPAC der Regesta imperii
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelms-Gymnasium in München. Jahresbericht über die drei Studienjahre 1922/23, 1923/24, 1924/25. München 1925.
- ↑ Rech, L. u. Buzas, L.: Verzeichnis der Doktoren und Dissertationen an der Universität Ingolstadt – Landshut – München 1472–1970, Bd. 7, München 1977
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/2831251
Personendaten | |
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NAME | Beyschlag, Siegfried |
ALTERNATIVNAMEN | Beyschlag, Siegfried Alfred Julius Wilhelm (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediävist und Linguist |
GEBURTSDATUM | 2. Oktober 1905 |
GEBURTSORT | Fürth |
STERBEDATUM | 26. Juli 1996 |
STERBEORT | Erlangen |