Siedlung Flöz Dickebank
Die Siedlung Flöz Dickebank ist eine Zechenkolonie in Gelsenkirchen-Ückendorf. Sie ist nach dem „Flöz Dickebank“ benannt, eine der „Bochumer Schichten“ unter den zahlreichen Ruhr-Flözen. Der ursprüngliche Name der Bergarbeitersiedlung war Ottilienaue.[1]
Geschichte
Die Siedlung wurde ab 1868 für die Bergleute der Zechen Holland, Alma und Rheinelbe errichtet. Die drei Zechen fusionierten 1873 zur Gelsenkirchener Bergwerksaktiengesellschaft.
Bekannt wurde Flöz Dickebank durch den Widerstand der Bewohner gegen die geplante Kahlschlagsanierung in den 1970er Jahren. 1974 wurden von der Stadtverwaltung Gelsenkirchen und der Eigentümerin Rheinisch-Westfälische Wohnstätten AG der Abriss der Siedlung beschlossen. Anstelle der Arbeiterkolonie mit ihren Zwei- und Vierfamilienhäusern sollten 4- bis 12-geschossige Plattenbauten entstehen.
In der Dickebank formierte sich der Widerstand der Bevölkerung, die sich in einer Bürgerinitiative organisierte. 1976 fand hier der Kongreß zur Erhaltung von Arbeitersiedlungen statt. Unterstützt wurden die Bewohner von der damals entstehenden Häuserkampf-Bewegung. So dokumentierten Studenten der Berliner Filmakademie 1975 den Widerstand der Bewohner in dem parteinehmenden Film Flöz Dickebank.
Trotz Zwangsräumungen und Zumauerns einzelner Häuser gaben die Mieter nicht nach und gewannen schließlich den Kampf um ihre Häuser. Ab 1979 wurde die Siedlung modernisiert und blieb bis heute erhalten. Noch heute organisiert die Mieterschaft in einem Gemeinschaftsgebäude politische Veranstaltungen und gemeinsame Treffen. Seit 2008 steht die Siedlung unter Denkmalschutz.
Im Jahre 2012 verkaufte der damalige Eigentümer, die Deutsche Annington, die Siedlung an das Bochumer Unternehmen Häusser-Bau. Einige Bewohner erwarben bei dieser Gelegenheit das von ihnen bewohnte Haus.[2]
Die Siedlung Flöz Dickebank ist heute Teil der Route der Industriekultur.
Lage
Zu den Straßenzügen zählen Virchowstraße zwischen Bochumer Straße und Ottilienaustraße, Ulmenstraße, Flöz Dickebank und Flöz Sonnenschein. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bochumer Straße liegen Häuser an der Stephanstraße und Rudolfstraße, die speziell für die Steiger errichtet worden waren.
Weblinks
- Stadt Gelsenkirchen - Flöz Dickebank Siedlung
- Baukunst-NRW - Siedlung Flöz Dickebank
- Beschreibung dieser Siedlung als Teil der Route der Industriekultur
- Gelsenkirchener Geschichten - Siedlung Flöz Dickebank
Einzelnachweise
- ↑ Werkssiedlungen im Ruhrgebiet – Flöz Dickebank Gelsenkirchen, abgerufen am 6. Mai 2019.
- ↑ Klaus Johann: Streit in der Siedlung Flöz Dickebank in Gelsenkirchen, WAZ, Ausgabe Gelsenkirchen, 4. November 2013, abgerufen am 6. Mai 2019.
Koordinaten: 51° 29′ 47″ N, 7° 7′ 0″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Stahlkocher, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Siedlung Flöz Dickebank Gärten
Autor/Urheber: Marc Schuelper, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rock Hard Festival 2008 - Amphitheater vom gegenüberliegenden Ufer des Rhein-Herne-Kanals aus fotografiert.
Autor/Urheber: Diese Vektorgrafik wurde von Bubinator (Diskussion) mit Inkscape erstellt und dann durch manuellen Code ersetzt, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Symbol Siedlungen der Route der Industriekultur
Autor/Urheber: Stahlkocher, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Siedlung Flöz Dickebank Autostitch
Autor/Urheber: NatiSythen, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Infosymbol Siedlungen der Route der Industriekultur
Autor/Urheber: Arnoldius, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Herne, Gebäude in der Siedlung Teutoburgia.
Autor/Urheber: Diese Vektorgrafik wurde von Bubinator (Diskussion) mit Inkscape erstellt und dann durch manuellen Code ersetzt, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Symbol Besucherzentrum der Route der Industriekultur
Autor/Urheber:
- derivative work: MaEr (talk)
- RouteIndustriekultur_Hinweisschild_schmal.png: NatiSythen
Schmales Hinweisschild auf den Hauptstrecken der Route der Industriekultur