Siebenbürgisches Perlgras
Siebenbürgisches Perlgras | ||||||||||||
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Siebenbürgisches Perlgras (Melica transsilvanica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Melica transsilvanica | ||||||||||||
Schur |
Das Siebenbürgische Perlgras (Melica transsilvanica) ist eine Art aus Gattung der Perlgräser (Melica) und gehört zur Familie der Süßgräser.
Beschreibung
Das Siebenbürgische Perlgras ist ein ausdauerndes, Horste bildendes Gras. Es wird 50 bis 90 cm hoch und seine Halme sind meist bogig überhängend. Jeder Halm umfasst 3 bis 7 Knoten; die unteren Blattscheiden sind meist dicht und lang behaart, die oberen kahl. Das Blatthäutchen ist ein 2 bis 4 mm langer häutiger zugespitzter Saum. Die Blätter sind meist flach ausgebreitet, sie sind 2 bis 5 mm breit und unterseits deutlich gekielt durch die hervortretende Mittelrippe.
Die Blütenrispe ist 5 bis 8 cm lang und 1 bis 2 cm breit; sie ist dicht und ihre Hauptachse ist durch die zahlreichen, 12 bis 25 (bis 50) Ährchen verdeckt (Unterschied zu Melica ciliata). Unterhalb der Rispe befinden sich zwei bis drei oft mit einer Schuppe versehene Knoten. Das Ährchen besteht aus ein bis zwei fertilen und zwei bis drei sterilen Blütchen, es ist 5,5 bis 7 (bis 8) mm lang. Die Deckspelze des untersten Blütchens ist auf dem Rücken kahl, aber am Rand mit 3 bis 4 mm langen Wimpern besetzt; sie ist gelbgrün und an der Spitze oft braunrot.
Die Chromosomenzahl der Art beträgt 2n = 18.[1]
Das Siebenbürgische Perlgras blüht zwischen Juni und Juli und hier etwa zwei Wochen später als das ähnliche Wimper-Perlgras (Melica ciliata).
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet liegt in Europa in Mittel- und Osteuropa, es reicht westlich bis Frankreich. In Asien reicht es östlich bis zum Ural, dem Kaukasus, Ostsibirien, der Mongolei[2] und südlich bis zur Türkei und dem Iran. Die Art kommt in Mitteleuropa meist selten vor und steigt von der Ebene bis etwa 1680 m auf.
Das Siebenbürgische Perlgras gedeiht auf sommerwarmen, trockenen, basenreichen Steinböden, gern auf Muschelkalk und wächst in ruderalen Halbtrockenrasen (Quecken-Trockenrasen) oder in Saumgesellschaften lichter Gebüsche. Es ist in Mitteleuropa eine Kennart des Melico-transsilvanicae-Agropyretum (Convolvulo-Agropyrion), kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Geranion sanguinei oder Alliarion vor.[1]
Etymologie
Das Siebenbürgische Perlgras, auch Siebenbürgener Perlgras genannt, wurde zuerst von dem deutsch-österreichischen Botaniker Ferdinand Schur im Jahr 1866 in seiner Aufzählung der Pflanzen Siebenbürgens (heute Rumänien) als Art beschrieben und von dem ähnlichen Wimper-Perlgras (Melica ciliata) unterschieden. Siebenbürgen heißt lateinisch Transsilvania und daher stammt auch die lateinische Artbezeichnung.
Literatur
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
- Hans Joachim Conert: Melica. In: Hans Joachim Conert (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Begründet von Gustav Hegi. 3., völlig neubearbeitete Auflage. Band I, Teil 3: Spermatophyta: Angiospermae: Monocotyledones 1(2). Poaceae (Echte Gräser oder Süßgräser). Parey Buchverlag, Berlin 1998, ISBN 3-8263-2868-X, S. 468–470 (erschienen in Lieferungen 1979–1998).
Einzelnachweise
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 228.
- ↑ Rafaël Govaerts (Hrsg.): Melica transsilvanica. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 6. November 2016.
Weblinks
- Siebenbürgisches Perlgras. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Melica transsilvanica Schur, Karte zur Verbreitung in der Schweiz In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Siebenbürgisches Perlgras. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ährenrispe
Taxonym: Melica transsilvanica (subsp. transsilvanica) ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: "In der Hölle" bei Wetzleinsdorf, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 250 m ü. A.
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Behaarte Laubblattscheide
Taxonym: Melica transsilvanica (subsp. transsilvanica) ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: "In der Hölle" bei Wetzleinsdorf, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 250 m ü. A.
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Ährenrispe (Ausschnitt - vordere Ährchen entfernt)
Taxonym: Melica transsilvanica (subsp. transsilvanica) ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Würfelberg bei Bergau, Bezirk Hollabrunn, Niederösterreich - ca. 275 m ü. A.
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Ährchen
Glu = Hüllspelzen
Lem = Deckspelze
Pal = Vorspelze
Ela = Elaiosom
Taxonym: Melica transsilvanica (subsp. transsilvanica) ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: "In der Hölle" bei Wetzleinsdorf, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 250 m ü. A.
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Бекарюковский бор в Шебекинском районе Белгородской области России.
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Ährenrispe (Ausschnitt)
Taxonym: Melica transsilvanica (subsp. transsilvanica) ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Würfelberg bei Bergau, Bezirk Hollabrunn, Niederösterreich - ca. 275 m ü. A.