Sieben Adelshäuser von Brüssel

Wappen der Sieben Adelshäuser von Brüssel
Wappen der Sieben Adelshäuser von Brüssel, 1697.
Rosette der Sieben Adelshäuser von Brüssel, aus dem Buch von Erycius Puteanus, Bruxella Septenaria, 1656

Die Sieben Adelshäuser von Brüssel ist die Bezeichnung für die sieben Familien von Brüssel, deren Nachkommen das Patriziat dieser Stadt bildeten. Damit besaßen sie Sonderrechte, die ihnen bis zum Ende des Ancien Régime gewährt wurden.

Geschichte

Die sieben Adelshäuser von Brüssel wurden erstmals in einem Dokument aus dem Jahr 1306 von Johannes II. Herzog von Brabant festgehalten, nachdem die sieben Familien eine Beteiligung der Bürger, vertreten durch sie selbst als Patriziergesellschaft, an der Regierung der Stadt gefordert hatten. Die Familien, die in dem Dokument genannt werden, sind:

  • Sleeus
  • Sweerts
  • Serhuyghs
  • Steenweeghs
  • Coudenbergh
  • Serroelofs und
  • Roodenbeke.

Alle Mitglieder des Stadtrates wurden ausschließlich aus dem Kreis dieser Familien rekrutiert und ausgewählt, sie mussten eine patrilineare oder matrilineare Abstammung von diesen sieben Familien nachweisen können.

Obwohl den Zünften der Handwerker nach heftigen, teils blutigen Auseinandersetzungen im Jahr 1421 einige Rechte der Regierungsbeteiligung zugestanden wurden, blieb die Herrschaft der sieben Häuser bis zum Ende des Ancien Régime bestehen. Die Abschaffung der Privilegien infolge der Französischen Revolution bedeutete dann das Ende des oligarchischen Systems der sieben Adelshäuser von Brüssel.

Heute widmen sich die Sieben Adelshäuser kulturellen Aufgaben.

Literatur

  • Philippe Godding, Seigneurs fonciers bruxellois (ca. 1250-1450), in: Cahiers bruxellois, 1959, S. 194 bis 223 und 1960, S. 1 bis 17 und 85 bis 113.
  • Erycius Puteanus, Bruxella septennaria, Brüssel, 1646.
  • Curiositeyten raekende de geslachten van Brussel, Brüssel, ca. 1650.
  • Henry-Charles van Parys, Schéma d'une étude juridique sur les lignages de Bruxelles, in: "Recueil du IVe Congrès International des Sciences Généalogiques et Héraldiques", 1958, S. 429–437.
  • J. van der Maelen, Les sept lignages de Bruxelles, in: "Collection des Précis Historiques", 1859, S. 329–333 und 348–355.
  • Ch. Dens, Le dossier d'un candidat au Lignage de Caudenberg en 1752, in: "Annales de la société d'archéologie de Bruxelles", XXXI, 1923, pp. 23–27.
  • Désiré van der Meulen, Liste des personnes et des familles admises aux Lignages de Bruxelles, depuis le XIVe siècle jusqu’en 1792, Antwerpen, Sermon, 1869, in-f°.
  • Christopher Gérard, Aux Armes de Bruxelles, Lausanne, L’Âge d’Homme, 2009, S. 49–50 und 94.

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Les blasons des Sept Lignages de Bruxelles - Carte gravée par Harrewyn, 1697.jpg
Les blasons des Sept Lignages de Bruxelles, carte gravée par Harrewijn
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Illustration of the coats of arms of the Seven Noble Houses of Brussels based on a manuscript from the 18th century
Rosace des 7 LIGNAGES GRAVURE DE 1656.jpg
Rosace avec les blasons des Sept Lignages de Bruxelles