Siebelfähre

Siebelfähre
Schiffsdaten
LandDeutsches Reich Deutsches Reich
SchiffsartLandungsboot
Gebaute Einheitencirca 200
Dienstzeit1941 bis 1945

Die Siebelfähren waren provisorische Landungsboote der deutschen Wehrmacht, die während des Zweiten Weltkrieges im Rahmen des Unternehmens Seelöwe eingesetzt werden sollten.

Namensgeber war Friedrich Siebel, Inhaber der Siebel Flugzeugwerke, der die Idee hatte, Pontons und Behelfsbrücken mit Plattformen und Flugmotoren zu bestücken, um so die dringend benötigte Transportkapazität für die geplante Invasion Englands (Unternehmen Seelöwe) zu schaffen.

Die Fähren wurden mit zwei Maschinen sowie bis zu drei BMW-Flugmotoren mit Propeller angetrieben. Bei späteren Modellen wurde auf die Ausstattung mit Flugmotoren verzichtet. Von ursprünglich 400 geplanten Einheiten wurden etwa 200 Schiffe fertiggestellt, die sich in Aufgabe und Ausstattung zum Teil deutlich unterschieden. Neben dem Transportfahrzeug gab es so auch Varianten, die der Landungsunterstützung und der Flugabwehr dienten (Kampffähre).

Nachdem das Unternehmen Seelöwe aufgegeben wurde, kamen die Siebelfähren auf vielen Kriegsschauplätzen, unter anderem im Schwarzen Meer und im Mittelmeer, zum Einsatz. Durch ihren modularen Aufbau konnten sie schnell, auch über den Landweg, in die jeweiligen Kampfgebiete transportiert werden. Besonders bei Operationen im Mittelmeer fanden die Fähren neben Transport- und Minenlege-Aufgaben auch in ihrer ursprünglichen Funktion als Landungsfahrzeuge Verwendung.

Nach dem Krieg wurden erhaltene Siebelfähren in vielen Ländern als Transporter und Fähren eingesetzt. Noch bis in die 1960er Jahre versahen drei Siebelfähren auf dem Rhein bei Bonn und Nierstein den Fährdienst.

Versionen

Die Siebelfähren wurden in verschiedenen Ausführungen gebaut:

BezeichnungSiebelfähre 40Siebelfähre 41Siebelfähre 43Siebelfähre 44
Verdrängung130 t130 t143 t130 t
Länge21,6 m24,3 m32,0 m26,0 m
Breite13,9 m13,9 m14,7 m13,7 m
Tiefgang1,2 m1,2 m1,75 m0,9 m
Antrieb2 × 75 PS, 3 x BMW-Flugmotoren mit 300 PS1 Motor BMW VI mit 210 PS2 × 280 PS, BMW2 × 280 PS, BMW
Geschwindigkeit6,5 kn6,5 kn5,4 kn7,4 kn
Ladefähigkeit150 Mann250 Mann169 t169 t

Siehe auch

Literatur

  • Waldemar Trojca: Landungspioniere im Einsatz 1939–1945. VDM Heinz Nickel, Zweibrücken 2012, ISBN 978-3-86619-074-0.

Weblinks

Commons: Siebelfähre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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War ensign of Germany (1938-1945).svg
War Ensign of Germany 1938-1945. See Flags Of The World.
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German Air Force (Einsatzstab Fähre Ost) artillery ferry (Siebel ferry) in a parade in front of Lahdenpohja. Lahdenpohja, Laatokka 13.08.1942