Sibylle von Sachsen

Porträt einer jungen Frau, Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren um 1530,
angeblich Sibylle von Sachsen

Sibylle von Sachsen (* 2. Mai 1515 in Freiberg; † 18. Juli 1592 in Buxtehude) war eine sächsische Prinzessin aus der albertinischen Linie der Wettiner und durch Heirat Herzogin von Sachsen-Lauenburg.

Leben

Sibylle war das älteste Kind des Herzogs Heinrich von Sachsen (1473–1541) aus dessen Ehe mit Katharina (1487–1561), Tochter des Herzogs Magnus II. von Mecklenburg.

Sie heiratete am 8. Februar 1540 in Dresden Herzog Franz I. von Sachsen-Lauenburg (1510–1581). Diese Verbindung war für Sibylles Bruder Moritz im Schmalkaldischen Krieg von Bedeutung. Die Ehe gestaltete sich unglücklich und Franz bezichtigte Sibylle rachsüchtigen und unlöblichen Handlungen.[1] In späteren Jahren söhnten sich Sibylle und Franz wieder aus. Im Jahr 1552 hatte Sibylle ihren Bruder Moritz um finanzielle Hilfe ersucht, damit ihr Mann einige Güter und Dörfer von Lübeck wieder einlösen konnte.[2]

Die Herzogin spielte 1588 eine herausragende Rolle während der Affäre ihres Sohnes Moritz mit der bürgerlichen Frau Tschammer, gegen die sie einen Hexenprozess anstrengte. Sibylle wurde im Dom von Ratzeburg bestattet.

Nachkommen

Aus ihrer Ehe mit Franz hatte Sibylle folgende Kinder:

  • Albrecht (1542–1544)
  • Dorothea (1543–1586)
⚭ 1570 Herzog Wolfgang von Braunschweig-Grubenhagen (1531–1595)
  • Magnus II. (1543–1603), Herzog von Sachsen-Lauenburg
⚭ 1568 Prinzessin Sophie von Schweden (1547–1611)
  • Franz II. (1547–1619), Herzog von Sachsen-Lauenburg
⚭ 1. 1574 Prinzessin Margarete von Pommern (1553–1581)
⚭ 2. 1582 Prinzessin Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel (1566–1626)
  • Heinrich (1550–1585), Erzbischof von Bremen
⚭ 1575 Anna von Broich
⚭ 1581 (gesch. 1582) Katharine von Spörck
⚭ 1569 Herzog Heinrich I. von Braunschweig-Dannenberg (1533–1598)
  • Friedrich (1554–1586), Domherr in Köln und Bremen
  • Sidonie Katharina († 1594)
⚭ 1. 1567 Herzog Wenzel III. Adam von Teschen (1524–1579)
⚭ 2. 1586 Emerich III. Forgach, Obergespan von Trentschin

Vorfahren

Ahnentafel Sibylle von Sachsen
Ururgroßeltern

Kurfürst
Friedrich I. von Sachsen (1370–1428)
⚭ 1402
Katharina von Braunschweig-Lüneburg (1395–1442)

Herzog
Ernst der Eiserne (1377–1424)
⚭ 1412
Cimburgis von Masowien (1394/97–1429)

Viktorin von Podiebrad (1403–1427)

Anna von Wartenberg (1403–1427)

Smil von Sternberg (–1431)

Barbara von Pardubitz (–1433)

Herzog
Johann IV. zu Mecklenburg (1370–1422)
⚭ 1416
Katharina von Sachsen-Lauenburg (1400–1450)

Kurfürst
Friedrich I. von Brandenburg (1371–1440)
⚭ 1401
Elisabeth von Bayern (1383–1442)

Wartislaw IX. (1400–1457)
⚭ 1420
Sophia von Braunschweig-Lüneburg (–1462)

?

Urgroßeltern

Kurfürst Friedrich II. (1412–1464)
⚭ 1431
Margaretha von Österreich (1416–1486)

König Georg von Podiebrad (1420–1471)
⚭ 1441
Kunigunde von Sternberg (1425–1449)

Herzog Heinrich IV. zu Mecklenburg (1417–1477)
⚭ 1432
Dorothea von Brandenburg (1420–1491)

Erich II. von Pommern-Wolgast (1425–1474)
⚭ 1451
Sophia von Pommern-Stolp (um 1435–1497)

Großeltern

Herzog Albrecht der Beherzte (1443–1500)
⚭ 1464
Sidonie von Böhmen (1449–1510)

Herzog Magnus II. (1441–1503)
⚭ 1478
Sophie von Pommern (1460–1504)

Eltern

Herzog Heinrich der Fromme (1473–1541)
⚭ 1512
Katharina von Mecklenburg (1487–1561)

Sibylle von Sachsen

Literatur

Weblinks

  • Franz I. und die Seinen, in: Martin Fischer-Hübner, Fortgang der Reformation im Lauenburger Land unter Franz I. (online auf pkgodzik.de) (PDF; 439 kB)

Einzelnachweise

  1. Johann Samuel Ersch: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. Erste Section, 48. Theil, S. 60 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  2. Johannes Herrmann, Günther Wartenberg, Christian Winter: Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen, 5. Band, S. 778 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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Lucas Cranach d.Ä. - Bildnis einer jungen Frau (Galleria degli Uffizi).jpg
Angeblich ein Bildnis der Sibylle von Sachsen (1515-1592), Herzogin von Sachsen-Lauenburg, der Ehefrau Herzog Franz I. von Sachsen-Lauenburg (1510–1581). Für die These gibt es jedoch keinen Beweis.