Sibylla von Helfenstein

Das Fraumünster zur Zeit Sibylla von Helfensteins – Altartafeln von Hans Leu dem Älteren (Replik)

Sibylla von Helfenstein († 11. Mai 1487 in Zürich) war vom 15. Januar 1484 bis zu ihrem Tod Äbtissin des Fraumünsters in Zürich.

Leben und Wirken

Sie war eine von fünf Töchtern des Konrad III., Graf von Helfenstein, die dieser nebst fünf Söhnen in zwei Ehen zeugte. Ihre Mutter war die Freiin Ursula von Seckendorf.[1] Drei der fünf Töchter wurden Nonnen, zwei davon im Fraumünster, wo Sibylla, die älteste, ab 1467 als Konventfrau erwähnt wird. Ihre Schwester Caecilia folgte ihr nach Zürich, während ihre Schwester Anna Dominikanerin im Kloster Mariental (Steinheim an der Murr) wurde.[2]

Der Rat mit treibender Kraft des Bürgermeisters Hans Waldmann versuchte die Äbtissin wegen Unfähigkeit abzusetzen. Der Beschluss wurde 1485 gefasst, aber seiner Umsetzung kam ihr Tod zwei Jahre später zuvor. Laut Stiftsrechnung wurde ab 1484 in der Abtei ein mit dem Wappen derer von Helfenstein geschmücktes Zimmer erbaut im insgesamt neu begonnenen Westflügel der Abtei. Dieses später sogenannte «Helfensteinzimmer» wurde allerdings erst zwei Jahre nach ihrem Tod fertiggestellt und befindet sich heute im Eigentum des Schweizerischen Landesmuseums, das es 1892 erworben hat. Die Decke mit geschnitztem helfensteinischen Elefantenwappen und der Jahreszahl 1487 sowie der grösste Teil der Täfelung und die Tür sind noch im Original erhalten.[2]

Literatur

  • Helvetia Sacra, Abteilung III, Die Orden mit Benediktinerregel, Band 1, Dritter Teil. Francke Verlag, Bern 1986.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andreas Meyer: Helfenstein, Sibylla von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  2. a b Im «Spital des Adels», Karlfriedrich Gruber, in Geislinger Zeitung, 18. Februar 2015. Abgerufen am 23. August 2015.

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Altartafeln von Hans Leu d.Ä. (Haus zum Rech) - linkes Limmatufer - Münsterhof-Fraumünster-Kratzquartier 2013-04-03 16-21-00.JPG

Das (von links) Kratzquartier, das Fraumünster und der Münsterhof auf der Replik der Altartafeln von Hans Leu im Baugeschichtlichen Archiv der Stadt Zürich im Haus zum Rech. Die Panoramansicht des linksseitigen Limmatufers – 'Standort' der BetrachterIn ist wohl der Karlsturm des Grossmünsters – von Hans Leu d. Ä. gilt als die älteste zuverlässige Darstellung der Stadt Zürich, Ende des 15. Jahrhunderts auf den Altartafeln im Grossmünster mit viel Liebe zum Detail festgehalten. Die originalen Tafeln sind heute im Landesmuseum ausgestellt, eine (vermutlich) 1:1 Replik ist im Stadtarchiv öffentlich zugänglich.