Shorttrack-Weltmeisterschaften 2023

Shorttrack-Weltmeisterschaften 2023
DisziplinShorttrack


Teilnehmer160 Sportler aus 34 Nationen
AustragungsortSeoul, Südkorea
Wettkampfphase10.–12. März 2023

Die Shorttrack-Weltmeisterschaften 2023 fanden vom 10. bis zum 12. März 2023 in der südkoreanischen Stadt Seoul statt. In neun Wettbewerben wurden Weltmeistertitel vergeben. Erstmals gehörte die Mixedstaffel zum Programm bei Weltmeisterschaften. Erfolgreichste Teilnehmerin war die Niederländerin Xandra Velzeboer, die insgesamt vier Goldmedaillen gewann.

Hintergrund und Teilnehmer

Teilnehmende Nationen
LandFrauenMänner
Australien Australien01
Belgien Belgien35
Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina01
Bulgarien Bulgarien21
China Volksrepublik Volksrepublik China55
Deutschland Deutschland11
Frankreich Frankreich32
Hongkong Hongkong11
Irland Irland01
Italien Italien55
Japan Japan55
Kanada Kanada55
Kasachstan Kasachstan55
Kroatien Kroatien22
Lettland Lettland02
Luxemburg Luxemburg01
Neuseeland Neuseeland01
Niederlande Niederlande55
Osterreich Österreich04
Polen Polen55
Schweiz Schweiz01
Singapur Singapur11
Serbien Serbien01
Slowakei Slowakei21
Slowenien Slowenien01
Korea Sud Südkorea55
Taiwan Taiwan01
Thailand Thailand11
Tschechien Tschechien02
Turkei Türkei02
Ukraine Ukraine52
Ungarn Ungarn55
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten55
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich21

Die Weltmeisterschaften 2023 fanden zum vierten Mal nach 2001, 2008 und 2016 in Südkorea, einer führenden Shorttrack-Nation, statt. Seoul war schon im März 2020 als Austragungsort vorgesehen, als die WM wegen der COVID-19-Pandemie kurzfristig abgesagt werden musste.[1] Im Sommer 2022 beschloss der ISU-Kongress die Abschaffung der bis dahin bei allen bisherigen Weltmeisterschaften geführten Mehrkampfwertung und stattdessen die Einführung einer Mixed-Staffel über 2000 Meter.[2]

Die Weltmeisterschaften beendeten die Shorttrack-Saison 2022/23. Die insgesamt erfolgreichsten Athleten im Weltcup waren die Niederländerin Suzanne Schulting und der Südkoreaner Park Ji-won, die jeweils den Gesamtweltcup für sich entschieden. Schulting stand zudem an der Spitze der 1000-Meter-Gesamtwertung, Park führte die Ranglisten über 1000 und 1500 Meter an. Im 500-Meter-Klassement nahm bei den Frauen Schultings Teamkollegin Xandra Velzeboer die Spitzenposition ein, bei den Männern Denis Nikischa aus Kasachstan. Die beste 1500-Meter-Läuferin im Weltcup war die Südkoreanerin Kim Gil-li. Auch Kims Landsfrau Choi Min-jeongWeltmeisterin 2022 über 1000, 1500 Meter und im Mehrkampf – galt als Favoritin, obwohl sie 2022/23 nur in einem Weltcuprennen gesiegt hatte.[1] Der Titelverteidiger über alle Distanzen Shaoang Liu trat ebenso wie sein Bruder Shaolin Sándor Liu nicht in Seoul an. Sie hatten das ungarische Nationalteam verlassen, um zur chinesischen Mannschaft zu wechseln, womit eine verpflichtende einjährige internationale Wettkampfpause verbunden war.[3]

Deutschland stellte bei den Weltmeisterschaften mit der als Medaillenkandidatin gehandelten Anna Seidel und Yanghun Ben Jung zwei Teilnehmer.[4] Für Österreich starteten vier Männer mit Nico und Dominic Andermann, Matthias Wolfgang und Tobias Wolf, einziger WM-Starter aus der Schweiz war Thibault Métraux. Kein Athlet aus deutschsprachigen Ländern erreichte ein Finalrennen.

Ablauf

Im Rahmen der Shorttrack-WM 2023 wurden in neun Wettbewerben Weltmeistertitel vergeben: in Einzelrennen über 500, 1000 und 1500 Meter (jeweils Frauen und Männer) sowie in Staffeln über 2000 Meter (Mixed), 3000 Meter (Frauen) und 5000 Meter (Männer).

Bei den Frauen gewannen die Athletinnen aus den Niederlanden sämtliche Goldmedaillen. Xandra Velzeboer führte über 500 Meter einen niederländischen Dreifachsieg vor Suzanne Schulting und Selma Poutsma an. Sie gewann außerdem das 1000-Meter-Rennen, während Schulting über 1500 Meter triumphierte. Zusammen mit Yara van Kerkhof (und Xandras Schwester Michelle Velzeboer, die im Viertelfinale eingesetzt wurde) holten Velzeboer, Schulting und Poutsma zusätzlich die Goldmedaille im Frauen-Staffelrennen; auch im Mixed-Staffelrennen war das niederländische Team siegreich. Xandra Velzeboer – die auf einen Start im 1500-Meter-Rennen verzichtet hatte – war mit insgesamt vier Titeln die erfolgreichste Sportlerin der WM. Während sie über 500 Meter als Titelverteidigerin favorisiert worden war, galt ihr Sieg über 1000 Meter als Überraschung.[5]

Erfolgreichster männlicher Teilnehmer war Park Ji-won aus Südkorea, der das 1000-Meter- und das 1500-Meter-Rennen als Erster beendete. Über 500 Meter siegte der Italiener Pietro Sighel. In der 5000-Meter-Staffel belegte das chinesische Team den ersten Rang, das ansonsten nur eine weitere Medaille (Silber in der Mixed-Staffel) gewann. An beiden chinesischen Staffelerfolgen war Lin Xiaojun beteiligt, der bis 2019 für Südkorea angetreten war.[6]

Ergebnisse

Frauen

WettbewerbGoldSilberBronze
SportlerZeitSportlerZeitSportlerZeit
500 MeterNiederlande Xandra Velzeboer0:41,977 minNiederlande Suzanne Schulting0:42,450 minNiederlande Selma Poutsma0:42,567 min
1000 MeterNiederlande Xandra Velzeboer1:29,361 minKorea Sud Choi Min-jeong1:29,679 minKanada Courtney Sarault1:29,794 min
1500 MeterNiederlande Suzanne Schulting2:31,349 minKorea Sud Choi Min-jeong2:31,448 minKanada Kim Boutin2:31,575 min
3000-Meter-StaffelNiederlande Niederlande
Xandra Velzeboer
Yara van Kerkhof
Suzanne Schulting
Selma Poutsma
Michelle Velzeboer
4:09,056 minKorea Sud Südkorea
Choi Min-jeong
Shim Suk-hee
Kim Gil-li
Kim Geon-hee
Lee So-youn
4:09,151 minKanada Kanada
Kim Boutin
Courtney Lee Sarault
Renée Marie Steenge
Claudia Gagnon
Rikki Doak
4:09,372 min

Männer

WettbewerbGoldSilberBronze
SportlerZeitSportlerZeitSportlerZeit
500 MeterItalien Pietro Sighel0:41,166 minKanada Steven Dubois0:41,223 minNiederlande Jens van ’t Wout0:41,243 min
1000 MeterKorea Sud Park Ji-won1:27,741 minBelgien Stijn Desmet1:27,974 minKanada Steven Dubois1:28,069 min
1500 MeterKorea Sud Park Ji-won2:17,792 minItalien Pietro Sighel2:17,898 minKanada Pascal Dion2:17,986 min
5000-Meter-StaffelChina Volksrepublik Volksrepublik China
Li Wenlong
Zhong Yuchen
Lin Xiaojun
Liu Guanyi
Song Jiahua
7:04,412 minItalien Italien
Luca Spechenhauser
Pietro Sighel
Andrea Cassinelli
Tommaso Dotti
Thomas Nadalini
7:04,484 minKorea Sud Südkorea
Lee June-seo
Lim Yong-jin
Hong Kyung-hwan
Park Ji-won
Lee Dong-hyun
7:04,884 min

Mixed

WettbewerbGoldSilberBronze
SportlerLeistungSportlerLeistungSportlerLeistung
2000-Meter-StaffelNiederlande Niederlande
Xandra Velzeboer
Suzanne Schulting
Jens van ’t Wout
Teun Boer
Selma Poutsma
Itzhak de Laat
2:41,646 minChina Volksrepublik Volksrepublik China
Zang Yize
Gong Li
Li Wenlong
Lin Xiaojun
Wang Xinran
Zhong Yuchen
2:41,821 minItalien Italien
Arianna Valcepina
Arianna Sighel
Pietro Sighel
Andrea Cassinelli
Chiara Betti
2:41,907 min

Medaillenspiegel

Nach 9 Wettbewerben
PlatzLand
1Niederlande Niederlande5128
2Korea Sud Südkorea2316
3Italien Italien1214
4China Volksrepublik Volksrepublik China112
5Kanada Kanada156
6Belgien Belgien11
Total99927

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b ISU World Short Track Speed Skating Championships 2023 preview: Full schedule and how to watch live auf olympics.com. 6. März 2023. Abgerufen am 25. September 2023.
  2. Communication No. 2472: Agenda of the 58th Ordinary Congress Phuket - 2022 auf isu.org. 3. Mai 2022. Abgerufen am 25. September 2023. Die Vorschläge 61 und 62 beschreiben die entsprechende Programmänderung. Beide Vorschläge wurden auf dem ISU-Kongress im Juni 2022 angenommen, vgl. ISU 58th Ordinary Congress Phuket 2022 Day 3 auf isu.org. 8. Juni 2022. Abgerufen am 25. September 2023.
  3. Newly naturalized Liu brothers invigorate domestic race squad auf globaltimes.cn. 2. April 2023. Abgerufen am 25. September 2023.
  4. Shorttrack-Weltmeisterschaft in Seoul auf desg.de. 13. März 2023. Abgerufen am 25. September 2023.
  5. Patrick Burke: Velzeboer stars with three more golds on final day of World Short Track Speed Skating Championships auf insidethegames.biz. 12. März 2023; Xandra Velzeboer is de ster in Seoul auf nrc.nl. 13. März 2023. Jeweils abgerufen am 25. September 2023.
  6. Park Ji Won claims second gold on home soil at Short Track Speed Skating World Championships auf eurosport.com. 12. März 2023. Abgerufen am 25. September 2023.

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